Seit 2019 verkörpert Schauspielerin Lara Mandoki (34) die Rolle der Ermittlerin Karina Szabo in den "Erzgebirgskrimi"-Produktionen des ZDF. Im neuesten Fall, der am Samstag (11. November) zu sehen sein wird, muss auch sie starke Nerven bewahren. Diesmal wird ein junges Familienglück Opfer rechtsradikaler Gesinnung, wobei die rassistischen Vorurteile erschreckend realitätsnah sind. In einem Interview mit "t-online.de" teilt Lara Mandoki mit, warum sie diese Folge des "Erzgebirgskrimi" als besonders bedeutsam betrachtet.

Lara Mandoki: "Gerade in diesen politisch aufwühlenden Zeiten ist das wichtig"

Mandoki macht keinen Hehl daraus, dass für sie das Erzgebirge als Drehort in politischer Hinsicht durchaus eine Herausforderung darstellt. "Im Erzgebirge war schon sehr früh die AfD präsenter als anderswo. Die AfD hat dort länger schon Einfluss, was mittlerweile leider in vielen Teilen Deutschlands der Fall ist", erklärt die Schauspielerin mit ungarischen Wurzeln. Gerade deswegen sei es ihrer Meinung nach aber auch gut, "dass das ZDF dort eine Reihe platziert hat, um Sichtbarkeit zu schaffen und den Menschen eine Präsenz zu geben."

Der TV-Star sieht darin auch die "Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" und will zum "Nachdenken und Diskutieren" anregen, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. "Es sollte eine Kombination aus Unterhaltung und Verantwortung sein", erklärt Lara Mandoki gegenüber "t-online.de" weiter. "Gerade in diesen politisch aufwühlenden Zeiten ist das wichtig. Deswegen liegt mir dieser Film so am Herzen."

ZDF "Erzgebirgskrimi"-Star: "Man kann sich nicht mehr erlauben, sich nicht anti-rechts zu positionieren"

Doch wie geht Lara Mandoki damit um, wenn sich jemand in ihrem Umfeld auch privat rassistisch äußert? "In meinen Augen kann man sich nicht mehr erlauben, sich nicht anti-rechts zu positionieren. In meinem engeren Umkreis habe ich niemanden, der solche Gedanken hätte", antwortet die Schauspielerin. "Aber ich komme viel rum und treffe die unterschiedlichsten Menschen, bei denen das vielleicht anders ist. Dann äußere ich schon meine klare Haltung."

Mandoki erklärt, dass Politik auch in der eigenen Familie immer schon eine große Rolle gespielt habe. "Meine Großeltern mütterlicherseits sind 1956 nach der Ungarnrevolution geflohen. Mein Vater ist aus der sozialistischen Diktatur geflohen. Das hat mich massiv geprägt", erklärt Mandoki im Interview mit "t-online.de" weiter. "Bei uns wird viel politisiert und diskutiert. Es ist ein Teil von mir, politisch zu sein und in die Diskussion zu gehen."