Nina Proll pudelt sich auf (österreichisch für aufregen) über das Aus der "Vorstadtweiber" im deutschen Fernsehen. Die österreichische Schauspielerin, die seit neuestem auch im Weimarer "Tatort" ermittelt sagte gegenüber BILD über die Entscheidung der ARD, die vierte Staffel der ORF-Serie nicht mehr zu senden: "Ich kann das nicht verstehen. Die früheren Staffeln liefen super, aber die ARD stellt sich quer".
Als deutschsprachiges "Desperate Housewives" beworben, startete die österreichische Serie "Vorstadtweiber" im Mai 2015 auch in Deutschland. Doch während die Quoten bei der ersten Staffel, die im Ersten dienstags zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr liefen, noch erfreulich waren, erkaltete das Interesse der Piefkes an der Ösi-Dramedy. Die zweite Staffel wurde erst von der Prime Time auf 22:45 Uhr verschoben. Auch Staffel drei lief erst zu dieser nachtschlafenden Zeit. Nun hat Das Erste entschieden, die vierte Staffel gleich gar nicht über die Alpen zu lassen.
Verstehen Deutsche einfach keinen Ösi-Humor?
Nina Proll gibt dem Unverständnis der Deutschen für österreichischen Humor die Schuld. Oder zumindest die Angst der Piefkes, sich mit dem abgründigen Witz der Schluchtenscheißer messen zu müssen. "Ich vermute, die zuständigen Redakteure hatten es satt, sich ständig anzuhören, dass wir Österreicher lustiger und mutiger sind", sagt die 45-Jährige gegenüber BILD. "Das höre ich nämlich dauernd von deutschen Kollegen. Aber ich hoffe, da findet noch ein Umdenken statt."
Tatsächlich muss der Zuschauer beim Intrigenstadel der Wiener Vorstadtweiber eine gewisse Affinität für den hinterfotzigen Schmäh mitbringen, der die Serie über den Durchschnitt hebt. Darauf muss man sich einlassen und dafür waren die Marmeladinger von der ARD offenbar nicht weiter bereit.