Nach acht Staffeln voller Kämpfe, Intrigen, Liebschaften und Betrug wurde "Vampire Diaries" 2017 eingestellt. Doch die Fans kommen auch weiterhin auf ihre Kosten. Mit "The Originals" ist bereits ein Ableger wieder abgeschlossen, während das zweite Spin-off "Legacies" nach wie vor erfolgreich beim US-Sender The CW läuft. Wieso eine Serie wie das Original heute jedoch nicht mehr funktionieren würde, hat Serienmacherin Julie Plec in einem überraschend ehrlichen Interview gegenüber Entertainment Weekly erklärt.

"The Vampire Diares" – Nicht mehr zeitgemäß?

Sie ist die Mutter der Vampir-Serien in Mystic Falls: Als Julie Plec 2007 die erste Staffel von "Vampire Diaries" ins Fernsehen brachte, konnte noch keiner ahnen, wie erfolgreich die Saga um Damon, Elena und Co. werden würde. Doch mittlerweile haben sich die Sehgewohnheiten der Zuschauer ändert. Political Correctness wird größer geschrieben denn je, weshalb es eine Serie wie "Vampire Diaries" heute extrem schwierig hätte, so Plec. Gegenüber EW erklärte sie es so:

"So viel von dem, was ich die wasserkühleren Momente nennen würde, das Anziehende, was ich als Fan geliebt habe wie Damon und Elena - wenn man es heute durch eine andere Linse betrachtet, kann es vergiftet sein, es kann antifeministisch sein. Gothic-Romantik und Korsett-zerreißende Romanzen haben in der heutigen Gesellschaft nicht wirklich Platz. Es hat mich lange beschäftigt, herauszufinden, was romantisch, kraftvoll und episch sein kann, ohne dass der Mann das Mädchen packt und über seine Schulter wirft. Es ist eine neue Art des Geschichtenerzählens, die das traditionelle romantische Geschichtenerzählen schwieriger gemacht hat - besonders wenn man für Teenager schreibt, weil man Damon und Elena nicht in die Welt da draußen setzen will. Das ganze Bad-Boy-Sprachbild ist irgendwie zu einem vergifteten Sprachbild geworden."

Die Zeiten von Klischeebildern wie dem starken Mann und seiner verfallenen Frau sind also vorbei. Plec hat im kommenden Jahr die Chance, zu zeigen, wie sie mit diesem Wandel umgeht, denn dann erscheint eine weitere Vampir-Serie aus ihrer Feder. Das Projekt verfilmt die Buchreihe "Vampire Academy" von Richelle Mead, die weltweit ein riesiger Erfolg im Young-Adult-Genre ist. Acht Millionen Ausgaben wurden bisher von den ersten sechs Büchern der Serie verkauft. Das erste ist von 2007. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe von übernatürlichen Wesen, zum Teil Vampire, die an der "St. Vladimir's Academy" ausgebildet werden. Es ist bereits die gesamte erste Staffel bestellt worden, die aus zehn Folgen bestehen soll. Zu "The Vampire Diaries" hat die Serie jedoch keinerlei Verbindungen.