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The Walking Dead Staffel 8: Episode 3 im Recap

Eine neue Runde, eine neue Wahnsinns-Schießerei.

Foto: Sender
Alles in allem erwartet den Zuschauer in dieser Folge nichts wirklich Neues. Der Krieg ist in vollem Gange, es wird immer noch reichlich Munition verballert und die alles entscheidenden Waffen der Saviors sind nach wie vor unauffindbar. Wirklich interessant sind eigentlich nur die Dynamik und die verschiedenen Positionen innerhalb der Gruppe, die allmählich für Konflikte sorgen.

Auch in der dritten Folge der achten Staffel ist der Krieg gegen die Saviors in vollem Gange. Rick und Daryl suchen im Außenposten von Negans Truppe noch immer nach Waffen und noch immer bedroht der zurückgekehrte Morales Rick mit einer Waffe. Nun erfährt der Zuschauer auch endlich, was den alten (Un)Bekannten auf die Seite des Feindes getrieben hat. Er erzählt Rick, dass seine Familie es nicht nach Birmingham geschafft hat und dass die Saviors ihn aufgenommen haben, als er kurz davor war, seinen Verstand zu verlieren. Was folgt, ist eine elend lange Diskussion darüber, wer eigentlich die Monster sind - Ricks Truppe oder die Saviors. Und noch während man als Zuschauer 17 Minuten lang überlegt, wie Morales in Zukunft in die Handlung eingebaut wird, erscheint Daryl und macht all die Gedanken zunichte, indem er Morales kurz und schmerzhaft einen Pfeil in den Kopf jagt. Nicht gerade ein meisterhafter Twist und der Zuschauer reagiert ähnlich verwirrt wie Rick. Dennoch ist der Mord an Morales keine echte Überraschung. Als Zuschauer verspürt man vielmehr Erleichterung, weil nicht schon wieder eine neue (ziemlich unwichtige) Figur eingeführt wird, die zu viel Sendezeit erhält.
Neue Fortbewegungsart für die Beißer
Derweil bringen Tara, Jesus und Morgan die Saviors, die sich in der letzten Folge an der Radarstation ergeben haben, nach Hilltop. Auf dem Weg dorthin werden sie jedoch von einer Horde Beißern angegriffen, die ziemlich amüsant einen Berg hinunterrollen, bevor sie sich auf die Lebenden stürzen. Nach 7 Staffeln haben sich die Macher endlich mal eine neue Fortbewegungsart ausgedacht, die sich vom lahmen Schlurfen abhebt so lächerlich ist, dass man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann. Im Wald eskaliert die Situation, nachdem Jesus und Morgan darüber streiten, ob die Saviors getötet werden sollen oder nicht. Auch wenn Morgans Verwandlung zum kaltblütigen Killer aus dem Nichts kommt und nicht so richtig nachvollziehbar ist, freut man sich, dass jemand Jesus endlich mal - wenn auch erfolglos - die Meinung geigt. Es ist abzusehen, dass die riskante Friedensmission des Gutmenschen in den kommenden Folgen für Aufruhr sorgen wird, bedenkt man, dass er die blutrünstigen und skrupellosen Saviors zwischen wehrlosen Familien in Hilltop unterbringen will. Auch Morgan, der sich von der Gruppe getrennt hat und nun allein durch den Wald wandert, sorgt für Neugier. Vermutlich können Fans sich in den kommenden Wochen auf Morgan als "Lonesome Rider" freuen.
Unbeeindruckender Verlust
Auch einen Verlust gibt es in dieser Folge zu beklagen. Aaron trägt seinen Partner Eric, der durch eine Schusswunde schwer verletzt ist, aus dem Kampfgebiet. Der beharrt jedoch darauf, dass Aaron wieder in den Kampf zieht. Während die beiden sich rührend voneinander verabschieden, ahnt man als Zuschauer, dass das nicht gut enden wird. Und richtig: Eric ist später wie erwartet seiner Verletzung erlegen und humpelt in der Ferne als Beißer in den Wald. So richtig trauern kann man als Zuschauer allerdings nicht, denn in den vorherigen Staffeln hat man nie einen echten Eindruck von Eric gewinnen können, da die Macher es versäumten, dem neu eingeführten Charakter Tiefe zu verleihen. Also erwischt man sich dabei, seinen Tod mit einem unbeeindruckten Schulterzucken abzutun. Da konnte auch der tränenreiche Abschied des Pärchens keine echten Gefühle wecken.
Hinterhalt für Rick und Daryl
Rick und Daryl werden derweil kurz vor ihrem Aufbruch aus dem Hinterhalt von einem einsamen Savior beschossen. Nachdem Rick ihm versichert hat, ihn im Austausch von Informationen am Leben zu lassen, verrät der mittlerweile unbewaffnete Fremde, an welchem Stützpunkt sich die gesuchten Waffen befinden. Kurz darauf schießt Daryl ihm - zu Ricks Entsetzen - in den Kopf. Auch als Zuschauer zuckt man bei dieser kaltblütigen Aktion kurz zusammen. Dennoch ist Daryls veränderte Einstellung nachvollziehbar. Bedenkt man die Schlachten, die vorab geschlagen wurden und die Grausamkeit, die die Saviors an den Tag gelegt haben, kann man gar nicht anders, als Negan und seiner Truppe nur das Schlechteste zu wünschen.
Ist der König tot?
Auch der obligatorische Cliffhanger ist für eingefleischte Fans natürlich keine Überraschung: Tigerbändiger und König Ezekiel gelingt es, mit Carol und seinen Anhängern die Gruppe der herbeigerufenen Saviors zu überlisten und zu töten. Die Freude darüber, dass niemand aus der eigenen Truppe sein Leben verloren hat, ist groß und selbst die sonst sehr ernste Carol kann ein Lächeln nicht unterdrücken. Diese Freude hat allerdings ein jähes Ende, als die Gruppe kurz darauf aus einer Fensterfront beschossen wird. Es fließt viel Blut und auch der König geht im Kugelhagel zu Boden, bevor der Bildschirm schwarz wird. So richtig Angst hat man um Ezekiel aber nicht, bedenkt man, dass einst auch Glenn unter Beißern begraben war und dem Ganzen unverletzt entkommen ist. Und auch Morgan beeindruckte in der vorherigen Folge "Die Verdammten" mit Unsterblichkeit, nachdem auf ihn geschossen wurde und er ohne einen Kratzer wieder aufstand. Die Chancen, dass der König der Monologe den Kugelhagel unbeschadet überlebt, sind also ziemlich hoch - auch wenn das die Glaubwürdigkeit der Serie schmälern würde.
Der Krieg sorgt jetzt schon für Spannungen in der Gemeinschaft
Auch wenn bislang noch kein großer Konflikt die Gruppe entzweit hat, ist spürbar, dass der Krieg auch Auswirkungen auf den Zusammenhalt der Gruppe hat. Die Meinungen, wie die Schlachten geschlagen werden und wer überleben darf, driften auseinander und sorgen für deutliche Spannungen unter den Verbündeten - und vertrieben bereits Morgan aus der Gemeinschaft. Es bleibt abzuwarten, wie und ob die Gruppe ihre Konflikte beilegen kann oder ob am Ende nicht nur gegen die Saviors gekämpft werden muss, sondern auch gegen Leute in den eigenen Reihen.