Von 2005 bis 2014 gehörte Cobie Smulders zum Cast der Serie "How I Met Your Mother"

Seit sie in "How I Met Your Mother" das wandelnde Kanada-Klischee Robin Scherbatsky gespielt hat, weiß jeder, dass Cobie Smulders ein Ahornblatt ist. Allerdings hielt sie ihre Figur am Anfang für eine Amerikanerin. Kein Wunder: "Erst in der zweiten Staffel erzählten sie mir, dass sie Robin zur Kanadierin machen", sagt Smulders - und fügt lachend hinzu: "Sie sagten, sie fänden es exotisch. Dieses Attribut hat mir noch niemand gegeben."

Wie es sich für eine Kanadierin gehört, stuft man die 34-Jährige nach einem ersten Treffen in erster Linie als nett und höflich ein. So jedenfalls erleben wir sie am Set des neuen "Jack Reacher"-Films, der jetzt im Kino startet. So wurde sie auch von ihren Mitschülern in Vancouver gesehen und von ihnen zur meistgeachteten Absolventin ihres Jahrgangs gekürt. Nach einer unerfüllten Modelkarriere in New York ("Ich war nicht gut darin. Mir gefiel es nicht, fotografiert zu werden") nahm sie die Schauspielerei auf und fuhr immer wieder von Vancouver mit dem Auto zu Castings nach Los Angeles. Als Jennifer Love Hewitt dann den "How I Met Your Mother"-Machern absagte, schlug Smulders' große Stunde. Und niemand war überraschter als sie.

Von der Sitcom zur großen Kinobühne

"Ich hatte noch nie Comedy gemacht. Erst durch die Serie habe ich gelernt, dass ich witzig sein kann", erzählt die zweifache Mutter. Wie alle Serienstars schwärmt sie von der familiären Atmosphäre und dass sie mit ihren Co- Stars bis heute befreundet ist. In diesem Fall ist das tatsächlich mehr als eine Floskel. Immerhin verdankt sie Kollegin Alyson Hannigan ihre neue Actionkarriere an der Seite von Tom Cruise.

Hannigan hatte in "Buffy - Die Vampirjägerin" mit Joss Whedon zusammengearbeitet. Als der Regisseur an "The Avengers" werkelte, rief Hannigan im Namen ihrer Freundin an und bat um ein Vorsprechen. Seither tritt Smulders als stellvertretende S.H.I.E.L.D.- Chefin immer wieder in Marvel-Filmen und -Serien auf - auch wenn es kein besonders erfüllender Job ist. "Wenn sie anrufen, stehe ich auf der Matte. Aber ich bin nur ein ganz kleiner Teil dieser Welt. Ich schaue für zwei Wochen vorbei, drehe meine Szenen und fliege wieder heim."

Immer einen Beutel Patronen im Auto

Am Set von "Jack Reacher: Kein Weg zurück" mit Tom Cruise und Regisseur Edward Zwick

Aber allein die Aufnahme in diesen Jungszirkel eröffnete der 34-Jährigen ganz neue Möglichkeiten, auch wenn sie mit Waffen nichts anfangen kann: "Pistolen waren mir immer sehr suspekt. Ich musste mich erst daran gewöhnen, sie zu halten und mit ihnen zu schießen." Was in Amerika nicht das Problem ist. Sie sei oft mit einem Beutel Patronen im Auto herumgefahren.
Aber eine echte Actionheldin wird wohl nicht mehr aus ihr: "Ich verletze mich selbst, wenn ich nur die Straße entlanggehe. Direkt bevor ich diesen Film gedreht habe, bin ich in meiner Wohnung gestolpert und habe mir das Schienbein gebrochen." Sechs Wochen musste sie an Krücken gehen. Nicht gerade die optimale Vorbereitung, um mit Actionjunkie Tom Cruise zu drehen. "Sobald ich die Krücken los war, bin ich ins Fitnessstudio gegangen. Im Skript waren lauter Szenen, in denen wir rennen mussten, und Tom ist schnell wie eine Pistolenkugel."

Zweifel an ihrer Karriere hegt Smulders dennoch. "Es ist wohl die Kanadierin in mir, aber sobald ein Projekt fertig ist, denke ich mir:Das war es. Du arbeitest nie wieder." Ihr Ehemann, "Saturday Night Live"-Komiker Taran Killam, wird das zu verhindern wissen. In seiner ersten Regiearbeit "Why We're Killing Gunther" besetzt er seine Frau neben Arnold Schwarzenegger. Kinostart: 2017.