.

Netflix-Serie "When They See Us": Streamingdienst wird verklagt und wehrt sich

When They See Us, Netflix, Klage
Jharrel Jerome spielt Korey Wise in der Netflix-Serie. Netflix, Montage: TV Spielfilm

Die Anwältin Linda Fairstein hat Netflix verklagt, weil sie in der Serie "When They See Us" als Rassistin dargestellt wird. Jetzt hat auch der Streamingdienst sich zu dem Fall geäußert und nimmt kein Blatt vor den Mund.

Die Netflix-Serie "When They See Us" dreht sich um die Vergewaltigung der 28-jährigen Trisha Meili, die 1989 im Central Park überfallen wurde. Die Serie beruht auf dem wahren Verbrechen und zeigt die Verhaftung der fünf tatverdächtigen Jugendlichen, die zu Unrecht der Tat beschuldigt wurden. Die fünf latein- und afroamerikanischen Jugendlichen wurden durch umstrittene Methoden und schlechte Beweisführung zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Die Bezirksanwältin von New York Linda Fairstein bewilligte zweifelhafte Methoden und machte den Ermittlern Druck, die Täter schnell zu überführen. Erst 14 Jahre später stellte sich der wahre Täter den Beamten und die fünf Unschuldigen wurden 2002 aus dem Gefängnis entlassen.

Fairstein sieht sich in der Serie falsch dargestellt und verklagte Netflix, weil sie als rassistische Anwältin gezeigt werde, die schnell unschuldige Männer hinter Gittern sehen wollte. Sie beklagt, dass ihre Karriere als Rednerin und Rechtsberaterin seit der Serie ruiniert wäre. Netflix hat jetzt auf die Anschuldigungen reagiert und dabei klare Worte gefunden.

Netflix feuert gegen Vorwürfe zurück

Netflix hat sich jetzt selbst zu den Vorwürfen geäußert und stellt sich voll hinter die Serienmacher. Der Streamingdienst weist die Klage ab mit dem Argument, dass es Filmemachern gestattet ist zum Zwecke der Dramaturgie Dialoge und Szene zu erfinden. Es handle sich dabei um "geschützte Sprache", wie die Anwältin des Unternehmens es formulierte.

Fairstein störte sich vor allem daran, dass sie in der Serie die Verdächtigen als Wilde bezeichnet, was klar rassistisch ist. Sie behauptet dieses Wort nie in Verbindung mit den Angeklagten verwendet zu haben. Netflix zitiert dagegen aus einer öffentlichen Erklärung der Anwältin von 2003, in der sie die Angeklagten ebenfalls als "wild" bezeichnet oder sogar als "bösartige Plünderer" in ihrem Sachbuch von 1993, wie Variety berichtete. "Allein die eigenen Worte der Klägerin lassen keine Behauptung zu, dass dieser Dialog weniger als im Wesentlichen wahr ist", argumentieren die Anwälte von Netflix.

Es könnte also schwer werden für Linda Fairstein diese Klage zu gewinnen. Die Serie "When They See Us" ist bei Netflix verfügbar.