Netflix macht es auch in Deutschland: Neu- und Bestandskunden zahlen künftig für Standard- und Premium-Modell mehr Geld. In den USA müssen Nutzer schon seit Anfang 2019 mehr für Filme und Serien des Streaminganbieters berappen.

Hierzulande schlägt das Standard-Abo künftig mit 11,99 Euro zu Buche, einem Euro mehr als bislang. Beim Premium-Abo, das nicht nur zwei, sondern vier gleichzeitige Streams erlaubt und zudem die Inhalte in Ultra-HD-Qualität bereit stellt, ist der Preisanstieg höher. Hier werden in Zukunft zwei Euro mehr als bislang fällig. Der monatliche Preis beträgt im Premiumbereich somit 15,99 Euro. Doch nicht alle Abo-Modelle von Netflix sind betroffen.

Netflix: Premiumkunden schauen in die Röhre

Den Einstiegspreis belässt Netflix wie bereits bei der letzten Preiserhöhung vor gut eineinhalb Jahren bei 7,99 Euro pro Monat. Wieiviele Nutzer noch zu diesem Modell greifen, ist unbekannt? Dass die Inhalte im Basispaket nicht mal in HD-Auflösung gestreamt werden können, könnte für die Mehrzahl der Kunden allerdings ein Problem sein.

Damit steht fest: Es ist erneut das Premium-Abo, das überdurchschnittlich stark von der Preiserhöhung betroffen ist. Im Vergleich zum April 2017 ergibt sich ein Anstieg um über 33 Prozent. Es könnte eine Reaktion von Netflix auf ein gängiges Phänomen sein: Premium-Abos werden laut des Streaminganbieters häufig auch unter Freunden und Bekannten geteilt. Netflix will dies nicht technisch verhindern, sondern zukünftig für diesen "Service" mehr Geld einnehmen. Für Neukunden greifen die Preisanpassungen sofort, für bestehende Nutzer bei der nächsten monatlichen Abo-Verlängerung.

Im Vergleich zu den USA ist das Premium-Paket übrigens teuer in Deutschland: 15,99 Euro sind umgerechnet rund 18 Dollar. In den USA werden lediglich 15,99 Dollar fällig. Beim Standard-Abo stehen 11,99 Euro hingegen 12,99 Dollar in den USA gegenüber. Über die Gründe für diese Preisunterschiede kann nur spekuliert werden, aber die zahlreichen Tests von Netflix werden in unterschiedlichen Regionen womöglich verschiedene Nutzungsverhalten identifiziert haben - der Streamingservice dreht daher länderspezifisch an der Preisschraube.

Bei der Begründung bleibt Netflix seiner Linie treu und argumentiert mit dem über die Jahre deutlich ausgebauten Angebot. Tatsächlich ist es so, dass zuletzt insbesondere die lokalen Eigenproduktionen ausgeweitet wurden - auch in Deutschland mit Serien wie "Dark" oder "Dogs of Berlin". Netflix ist bereit, sehr viel Geld für exklusiven Content zu investieren: 2018 floßen rund 18 Milliarden US-Dollar in Inhalte.