Vor über einem Jahr wurde die Netflix-Serie "The Society" um eine zweite Staffel verlängert. Demensprechend groß war die Überraschung, als der Streamingdienst das Sci-Fi-Drama vor kurzem absetzte. Als Grund wurden Komplikationen aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie angegeben. In der Serie geht es um eine Gruppe Teenager, die nach einem Schul-Ausflug in ihre Heimatstadt zurückkehren, in der alle anderen Bewohner unter mysteriösen Umständen verschwunden sind. Abgeschnitten vom Rest der Welt, muss die Truppe nun eine neue Gesellschaft mit neuen Gesetzen aufbauen, was zu jeder Menge Konflikten führt.
Die Entscheidung, "The Society" abzusetzen, traf auf wenig Verständnis, da die Serie sowohl bei den Zuschauern, als auch bei den Kritikern durchaus positiv ankam. Ebenfalls überrascht, wenn nicht sogar schockiert, zeigte sich auch der Macher der Serie, Christopher Keyser. Er sprach in einem Interview mit Variety neben seinem Frust über die Absetzung der Serie auch darüber, wie die Geschichte weitergegangen wäre.
"The Society": Das wäre in der zweiten Staffel passiert
Laut Keyser hätte sich der Großteil der Handlung der zweiten Staffel um den Konflikt zwischen den Teenagern in der Stadt und denen des "Outpost" gedreht, einem Gebiet, das am Ende der ersten Staffel entdeckt wird und erst im Verlauf der zweiten den Namen bekommen hätte. Dabei wollte Keyser darauf eingehen, warum sich Menschen gegenseitig schlecht behandeln und wie es zu so etwas wie "Unterschichten" und "Kasten-Systemen" kommt. Dazu wären noch der ewige Kampf um die Vorherrschaft sowie viele neue Beziehungen zwischen den Parteien gekommen.
Weiterhin verrät Keyser, dass die zweite Staffel "ein Abstieg in eine größere Dunkelheit" gewesen wäre, in der es "keine Regeln" gibt. Bereits im Finale der ersten Season bekamen wir einen Vorgeschmack, als Campbell (Toby Wallace) einen Coup gegen Allie (Kathryn Newton) anführt.
Zusätzlich hatte Keyser vor, die Sci-Fi-Elemente von "The Society" weiter auszubauen und zu erforschen. Im Staffelfinale stellte sich nämlich heraus, dass die Teenager in einem Paralleluniversum gefangen sind und in ihrer Heimatwelt denkt deshalb jeder, dass sie auf ihrem Schul-Trip verschollen gegangen sind. Somit hätten die weiteren Staffeln die Gründe für das Verschwinden der Teenager durchleuchtet und ihre Versuche, in ihre Welt zurückzukehren, gezeigt.
Netflix und Corona: Mehrere Serien abgesetzt
Leider werden die Fans nie sehen, wie die Geschichte von "The Society" ausgegangen wäre, was nicht nur für sie frustrierend ist, sondern auch für Christopher Keyser und sein Team: "Wir haben die letzten Monate damit verbracht uns auf die Rückkehr vorzubereiten, während wir uns um die Corona-Protokolle kümmern mussten. Und dann kam der Anruf von Netflix. Das war sehr ärgerlich und abrupt", erzählt er im Gespräch mit Variety weiter. "Ich kann nicht so tun, als wäre ich überrascht. Wir haben monatelang über die Herausforderungen der Produktion geredet. Unser Nachteil war es, dass wir einen großen Cast und viele Szenen mit mehreren Menschen haben."
Neben "The Society" ereilte auch "I Am Not Okay With This" und "Altered Carbon" mit Anthony Mackie das gleiche Schicksal. Bei diesen aktuellen Enzwicklungen kann man nur hoffen, dass es jetzt nicht noch mehr Serien bei Netflix trifft.