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Lange vor Netflix: Heath Ledger wollte "Das Damengambit" selbst drehen

Heath Leadger und Anya Taylor-Joy
Heath Leadger und Anya Taylor-Joy Imago Images, Netflix / Montage: TVS

Wer über ein Netflix-Konto verfügt und gerne Serien schaut, kommt aktuell nicht an "Das Damengambit" vorbei. Der Titel hat sich zum echten Überraschungserfolg gemausert – den aber der verstorbene Hollywoodstar Heath Ledger beinahe selbst auf den Weg gebracht hätte.

Monat für Monat erscheinen bei Netflix viele neue Filme und Serien, die nur auf ihre Entdeckung durch die Millionen von Kunden warten. Oft genug kommen große Titel mit bekannten Stars mit jeder Menge Werbelärm zum Streamingdienst, aber bei der Vielzahl an Neuveröffentlichungen gibt es auch immer wieder jene, die man vielleicht im Vorfeld eher nicht auf dem Schirm hat und die sich aber schnell zu absoluten Hits entwickeln.

Ein solcher ist die Serie "Das Damengambit" mit dem aufstrebenden Hollywoodstar Anya Taylor-Joy ("The Witch") in der Rolle des Schachwunderkindes Beth Harmon. Starke Kritiken gab es bereits und aktuell sitzt die Serie in den deutschen Netflix-Charts auf Platz 4 (Stand: 3. November 2020). Wie der britische Independent schon 2008 berichtete, gab es aber zum Erzählstoff ursprünglich ganz andere Pläne, bei denen auch der tragisch ums Leben gekommene Heath Ledger ein großes Wörtchen mitzureden hatte.

Das Damengambit: Fast Heath Ledgers Regiedebüt

"Das Damengambit" basiert auf einem Buch von Walter Tevis, das 1983 erschien und bereits seit 1992 adaptiert werden sollte – zunächst jedoch als Film und nicht als Serie. Allan Shiach, der unter dem Pseudonym Allan Scott Co-Schöpfer der Netflix-Serie ist, wollte das Projekt schon viel früher als eine Verfilmung auf den Weg bringen und schrieb auch das Drehbuch dazu. Aber wer sollte das Ganze in Szene setzen?

Nachdem mit Michael Apted ("James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug") und Bernardo Bertolucci ("Der letzte Tango in Paris") zwei namhafte Regisseure erst an Bord waren und dann wieder absprangen, habe dann ausgerechnet Schauspielstar Heath Ledger Interesse gezeigt. "Er brachte viel Leidenschaft für das Vorhaben mit; er war ein intensiver, interessierter junger Mann […]"

Heath Ledgers Tod verhinderte Verfilmung

Gemeinsam hätten sich Shiach und Ledger viel über die Verfilmung ausgetauscht und der Star wollte sogar Ellen Page ("Juno", "Inception") für die Hauptrolle engagieren – insgesamt wäre der Film durch Ledgers Beteiligung kommerziell gleich viel vielversprechender geworden. Mehrere Skriptfassungen wurden verfasst, Ledger habe dabei viele Ideen gehabt und Ende 2008 sollte die Produktion beginnen. Am 28. Januar 2008 jedoch starb Ledger im Alter von nur 28 Jahren.

Shiach betonte, dass Ledger bekanntlich verschreibungspflichtige Medikamente zu sich nahm und dass er auch mit Suchtproblemen zu kämpfen hatte. Seine persönlichen Probleme hätten ihn deshalb auch zur Figur der Beth Harmon gezogen, die mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen hat. "Ich denke, er wäre ein außergewöhnlicher Regisseur gewesen."

Aus der Verfilmung wurde dann nichts mehr und es sollte bis 2020 dauern, damit der Stoff jetzt als Serie endlich umgesetzt werden konnte. "Das Damengambit" ist jetzt bei Netflix zu sehen, hier ist der Trailer:

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