Zwischen 1959 und 1973 drehte der US-Sender NBC die Western-Serie "Bonanza". Im Mittelpunkt steht Familie Cartwright mit dem Oberhaupt Ben, gespielt von Lorne Greene. Seine Söhne Adam, Hoss und Little Joe haben jeweils eine andere Mutter und erlebten mit ihrem Vater jede Folge neue Abenteuer im Wilden Westen.
Auf ihrer Ponderosa-Ranch setzen sich die Cartwrights stets für andere Menschen ein und behandeln Fremde immer mit dem nötigen Respekt. Viehdiebstahl und andere kriminelle Machenschaften anderer Menschen sind ihnen zuwider. Sie stehen stets auf der Seite des Guten. Selbst wenn manchmal eines der Familienmitglieder zu Unrecht vom Sheriff beschuldigt wird, so klären sich die Probleme meist auch so wieder auf.
Wir haben euch zehn Fakten zur Serie zusammengetragen, die ihr bestimmt noch nicht kanntet und die euch zurück in den Wilden Westen versetzen.
In fast jeder Folge tritt ein anderer berühmter Westernstar auf
In den meisten der 431 Folgen treten weltberühmte Westernhelden auf, die vor allem aus anderen Serien und Filmen bekannt sind. Zu den bekanntesten gehören unter anderem James Coburn, der in drei Folgen dabei war und aus Filmen wie "Die glorreichen Sieben" und "Schlacht um Midway" bekannt ist. Ebenfalls dabei war Charles Bronson aus "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Ein Mann sieht rot". Auch Schauspieler, die nicht aus dem Western-Genre kamen, waren dabei wie Spok-Darsteller Leonard Nimoy.
Dan Blocker war schon als Baby ein Pfundskerl
Dan Blocker spielt den wuchtigen Hoss Cartwright, der für seine witzige Art in der Serie schnell zu einem absoluten Publikumsliebling wurde. Er wog in seiner Rolle 136kg und war ein echter Haudegen. Abseits der Kamera hatte er sein eigenes Motorrad-Team, das große US-Rennen gewann. Die wuchtige Statur hatte er von Geburt an, denn er hält bis heute den Rekord für das größte Baby in Bowie County in Texas. Blocker verstarb bei einer Gallensteinoperation an einer Lungenembolie 1973. "Bonanza" wurde zwar noch fortgeführt, doch die Folgen ohne ihn konnten nicht mehr an den Erfolg anknüpfen.
Die Cartwrights und die Frauen
Die Cartwrights haben mit den Frauen einfach kein Glück. Zwar zeigen sich Bens Söhne bei jeder Gelegenheit als Schürzenjäger, doch die Romanzen sind meist nicht von Dauer. Bens drei Frauen sind alle früher oder später verstorben und so hat er die drei Kinder alleine großgezogen. Keine weitere Frau hält es länger in der Familie aus und so scheitert jede Beziehung der vier Männer. Selbst der Koch Hop Sing droht immer wieder damit, seinen Job zu kündigen, doch kann immer wieder zum Bleiben überredet werden.
Die Cartwrights als Musiker
Zwar ist es bis Weihnachten noch lange hin, doch für die nächsten Festtage wäre vielleicht das Weihnachts-Album der Cartwrights eine Geschenkidee. 1964 haben die vier Schauspieler das Album "Christmas at Ponderosa" herausgebracht. Die vier Herren haben sich auf die großen Klassiker konzentriert wie "Jingle Bells" und "The New Born King". Neben dem typischen Weihnachtssound hat man auch viele Elemente der Serie in die Aufnahmen miteinfließen lassen.
Dieselben Outfits für Jahre
Ab der vierten Staffel tragen die Cartwrights immer die gleichen Klamotten. Jeder Charakter hat dabei seine eigenen Farben und spezifischen Attribute, die ihn auszeichnen. Was wirkt wie aus einem Cartoon hat jedoch einen wichtigen Hintergrund. So wurde es leichter alte Aufnahmen für neue Episoden zu verwenden und Stuntaufnahmen konnten leichter mit anderen Schauspielern kopiert werden. Außerdem schaffte man so einen hohen Wiedererkennungswert bei den Zuschauern.
Die Details fallen aus der Zeit
Die Cartwrights haben an ihrer Kleidung oft Reißverschlüsse. Die waren zwar in den 1860ern schon erfunden, doch bis sie ihren Weg in den Wilden Westen gefunden haben, dauerte es noch ein paar Jahre. Ähnlich verhält es sich auch bei den Waffen, die zum Einsatz kommen. Einige der Colts und Repetiergewehre, die in der Serie Verwendung finden, existierten in dieser Zeit eigentlich noch gar nicht. In die Karte des Vorspanns hat sich ebenfalls ein Fehler eingeschlichen, denn der Lake Tahoe wurde zu dieser Zeit noch Lake Bigler genannt.
Die Panderosa-Ranch
Benannt wurde die Ranch nach der Panderosa-Kiefer, die dort wächst. Die Lage der Ranch wird ganz unterschiedlich angegeben und auch die Größe variiert stark. In manchen Episoden wird die Ranch mit der Größe von Rhode Island verglichen, das wären dann um die 4.000 Quadratmeter. In anderen Episoden reiten die Cartwright Brüder jedoch nach dem Abendessen noch schnell in die Stadt und wieder zurück, das würde eine sehr viel kleinere Ranch vermuten lassen.
Die Absetzung nach nur einer Staffel?
Zu Anfang war es nicht besonders gut um die Kult-Serie bestellt. Die erste Staffel schaffte es nicht einmal in die Top 30 Serien des Jahres 1959. Das führte beinahe zur Absetzung nach nur einer Staffel, doch NBC hielt an der Westernserie fest, denn es war eine der ersten die in Farbe ausgestrahlt wurde. Es folgte ein neuer Sendeplatz und siehe da: Von 1964 bis 1967 war "Bonanza" die erfolgreichste Serie in den USA.
Mit der Zeit gehen auch die Haare
Die Schauspieler Greene und Blocker waren nicht gerade mit festem Haupthaar gesegnet und so trugen die beiden seit Beginn der Serie immer ein Haarteil, um die kahlen Stellen auf dem Kopf zu verdecken. Ab 1968 gesellte sich dann auch Blocker zu den Toupet-Trägern und musste mit künstlichen Haaren etwas nachhelfen. Cowboyhüte waren dabei wohl keine Option.
Nicht allzu viel Western in der Western-Serie
Die Ranch, die Waffen und die Outfits lassen keinen Zweifel daran, dass "Bonanza" im Wilden Westen spielt. Die moralischen Geschichten könnten jedoch inhaltlich auch in jeder anderen Zeit spielen und sind vollkommen losgelöst von der Westernwelt. Auffällig ist auch, dass, wie sonst für Western üblich, oft kein einziger Schuss fällt. Die meisten Szenen sind auch in den Warner-Bros.-Studios aufgenommen worden und nicht auf einer wirklichen Ranch. Die Außenaufnahmen entstanden meist am Big Bear Lake und Kern County, nicht weit von Los Angeles.