Maisie Williams ist von einer Nacht auf die andere die vielleicht berühmteste 22-Jährige der Welt. Allein in den USA verfolgten 12,02 Millionen Menschen die "Game of Thrones"-Folge "The Long Night" linear über den Fernseher, beim deutschen Sender Sky sahen in der Nacht von Sonntag auf Montag um 3 Uhr morgens 580.000 Menschen die dritte Folge von Staffel 8 - ein Wahnsinnswert für diese unchristliche Uhrzeit. Die Darstellerin der Arya Stark stand auch im Mittelpunkt der historisch vielen Tweets, die zu der Sendung veröffentlicht wurden: Mehr als 7,8 Millionen Erwähnungen sammelte GoT in dem sozialen Netzwerk Twitter.
Da, ACHTUNG: SPOILER!, Arya der große Showdown in der 82-Minuten langen Episode gehörte, war vor allem ihre Figur in aller Munde. Für die Darstellerin eine Überraschung, wie sie nun in einem Interview preisgab: "Es war alles so unglaublich aufregend", erklärte sie. "Aber ich dachte sofort, dass jeder es hassen würde; dass Arya es nicht verdienen würde." Erst während der Dreharbeiten zu Folge 3 konnte sie sich mit dem Gedanken anfreunden, die Retterin von Westeros zu werden.
Da, ACHTUNG: SPOILER!, Arya der große Showdown in der 82-Minuten langen Episode gehörte, war vor allem ihre Figur in aller Munde. Für die Darstellerin eine Überraschung, wie sie nun in einem Interview preisgab: "Es war alles so unglaublich aufregend", erklärte sie. "Aber ich dachte sofort, dass jeder es hassen würde; dass Arya es nicht verdienen würde." Erst während der Dreharbeiten zu Folge 3 konnte sie sich mit dem Gedanken anfreunden, die Retterin von Westeros zu werden.
Wie Maisie Williams nun rückblickend berichtet, sei sie beim Lesen der Drehbücher damals noch nicht so weit gewesen, wie ihre Kollegen. "Ich kam zur Arbeit und alle redeten über die dritte Episode." Den Story-Twist wollte ihr allerdings niemand verraten, weshalb es im Anschluss zu einer gemeinsamen Lesung kam: "Es gab riesigen Jubel", erinnert sich Kit Harington (Jon) an den Moment, als Williams zum ersten Mal im Beisammensein ihrer Kollegen das Skript vorlas.
In den sozialen Medien führte die Szene ebenfalls zu teils frenetischen Reaktionen. Die Rede ist unter anderem von "der besten Serienfolge" aller Zeiten und ganze Menschenmengen brachen in Jubel aus, als handele es sich um ein Public-Viewing-Event zur Fußballweltmeisterschaft.
In den sozialen Medien führte die Szene ebenfalls zu teils frenetischen Reaktionen. Die Rede ist unter anderem von "der besten Serienfolge" aller Zeiten und ganze Menschenmengen brachen in Jubel aus, als handele es sich um ein Public-Viewing-Event zur Fußballweltmeisterschaft.
Einen User bei Twitter ermutigte diese Glanzleistung von Arya Stark dazu, einen Zusammenschnitt ihrer stärksten GoT-Momente mit der Öffentlichkeit zu teilen:
Doch einige Zuschauer wurden den Eindruck nicht los, dass diese Heldentat von Arya zu plötzlich kam und das Ende des Nachtkönigs zu abrupt inszeniert war, dafür dass der Antagonist über mehrere Staffeln als so allmächtiger Gegner aufgebaut wurde. Blickt man zurück auf die Szene mit der roten Hexe Melisandre, wird jedoch schnell klar: Die Drehbuchautoren David Benioff und D.B. Weiss haben sehr geschickt Hinweise eingebaut, die den Tod des Nachtkönigs ankündigen. Eine Dialogpassage geht zurück auf Staffel 1, die andere verweist auf eine Unterhaltung zwischen Arya und Melisandre aus Staffel 3 von "Game of Thrones".
Wie bereits so oft in der Geschichte von "Game of Thrones" sind es die Auflösungen von zuvor angedeuteten Plotlines, die den Zuschauer staunend zurücklassen. Arya hat nicht einfach nur den Nachtkönig getötet, sie wurde bereits über längere Zeit dafür in Stellung gebracht. Von ihrer Ausbildung in Braavos mal abgesehen, gibt es noch ganz andere Momente in GoT, die in dem Dialog mit Melisandre aufgegriffen werden und im Nachhinein total Sinn ergeben.
"Ich sehe Dunkelheit in dir. Und aus dieser Dunkelheit starren Augen mich an. Braune Augen, blaue Augen, grüne Augen - Augen, die du für immer schließen wirst. Wir begegnen uns wieder." Dies sagte die rote Hexe zu Arya in der dritten Staffel "Game of Thrones":
"Ich sehe Dunkelheit in dir. Und aus dieser Dunkelheit starren Augen mich an. Braune Augen, blaue Augen, grüne Augen - Augen, die du für immer schließen wirst. Wir begegnen uns wieder." Dies sagte die rote Hexe zu Arya in der dritten Staffel "Game of Thrones":
Es war Folge 6 in Staffel 3 und, siehe da: David Benioff und D.B. Weiss waren auch damals die Drehbuchautoren der Episode. Einen so richtungsweisenden Dialog wie diesen werden sie nicht zufällig platziert haben. Schließlich haben Arya und Melisandre sich in Folge 3 von Staffel 8 nun erstmals wiedergetroffen, wie angekündigt. Nach dem Tod der roten Hexe am Ende der Episode wird es auch das letzte Mal gewesen sein, dass die beiden sich begegnet sind. "Braune Augen" hat Arya bei Walder Frey in der Folge "Die Winde des Winters" geschlossen, es war der Auftakt zur 7. Staffel. Die "blauen Augen" des Nachtkönigs sind nun auch für immer ins Jenseits geschickt worden, bleiben also nur noch "grüne Augen". Ob dies ein Hinweis darauf ist, dass Arya auch Cersei niederstreckt? Die Augenfarbe der Lannister-Regentin würde ebenso gut passen, wie die Tatsache, dass Arya den Namen "Cersei" immer noch auf ihrer Todesliste zu stehen hat. Ein toller visueller Moment wäre es sicherlich, wenn Arya sich als Nachtkönig ausgibt und in dieser Optik Cersei den Todesstoß verpasst - seit ihrer Ausbildung bei Jaqen H'ghar kann sie die Gesichter ihrer Opfer annehmen.
Doch Melisandre motiviert die gesichtslose Kriegerin nicht nur mit diesem Satz über die Augen, sondern auch mit einer Frage: "Was sagen wir dem Gott des Todes?" Daraufhin antwortet Arya entschlossen mit: "Nicht heute!" Ihre Entschlossenheit ist ebenfalls nicht unbegründet, sondern findet ihren Ursprung in der ersten Staffel "Game of Thrones" und ist mit dem Namen Syrio Forel verknüpft. Dies war der Fechtlehrer von Arya in Königsmund und bis heute eines ihrer größten Vorbilder. Sein Motto lautete: "Es gibt nur einen Gott und sein Name ist Tod. Und es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen: Nicht heute."
Den Tod des leichtfüßigen Kämpfers aus Braavos hat sie bis heute nicht überwunden, insofern war die tiefe Motivation ihrer Figur absolut nachvollziehbar. In Kombination mit ihrer Fähigkeit, absolut geräuschlos zu agieren, war der Tod des Nachtkönigs vorprogrammiert. Vor allem da sie erst in der siebten Staffel gemeinsam mit Brienne im Hof von Winterfell die Technik trainierte, einen Handwechsel während des Kampfes durchzuführen, also den Dolch von der linken in die rechte Hand fallen zu lassen. Apropos Waffe, dies ist natürlich der valyrische Dolch von Bran, den er Arya beim ersten gemeinsamen Wiedersehen am Götterhain überreichte, also exakt an der Stelle, an der der Nachtkönig später sterben wird. Ebenfalls wohl kaum ein Zufall, wenn man sich die Szene erneut vergegenwärtigt und auf den Einsatz der Musik achtet, als Bran den Dolch übergibt:
Kommen wir zur letzten Reminiszenz in der Todesszene des Nachtkönigs. Wie wir bereits erklärten, war es wichtig, dass Arya ihre tödliche Waffe in die rechte Hand fallen lässt, um den eisigen Schurken zu erledigen. Auch dies hat konkrete Hintergründe, die in der Entstehung des Nachtkönigs zu finden sind:
Arya stößt ihm exakt in die Stelle seines Oberkörpers, wo damals die Kinder des Waldes das Drachenglas in den Mann am Götterhain drückten und somit den Bösewicht erschufen. Es war die Achillesferse des Nachtkönigs, weswegen sich daraufhin nicht nur er und die Weißen Wanderer, sondern alle seine Gefolgsleute in Luft auflösten. Mit dem Dolchstoß in seinen wunden (Geburts)Punkt wurde der Spuk um seine Person ausgelöscht. "Die lange Nacht" ist vorüber.