Es war sein Kinodebüt und seit 2009 hat Ruben Fleischer außer dem bleihaltigen "Gangster Squad" kaum etwas (Nennenswertes) auf die Leinwand gebracht. Erst recht nicht solch einen Kultfilm wie einst "Zombieland". Der ironische Mix aus Roadmovie, Endzeitstory und Splatterspaß war ein Überraschungserfolg, wie er nur selten gelingt. Kein Wunder, dass seit Jahren über eine Fortsetzung spekuliert wird. Nun könnte es, zehn Jahre nach der Premiere des Originals, tatsächlich soweit sein. Hier berichteten wir über die Pläne eines Sequels.

Doch warum ist dieser Mix aus Blutrausch und Anarchospaß so beliebt? Wir haben Fakten gesammelt, die Aufschluss geben.

Apokalyptische Szenarien

Virusepidemie/Apokalypse/Untergang der Welt: In dieser menschenfeindlichen Umwelt schlurfen Zombies dank George A. Romero ("Nacht der lebenden Toten") bereits seit über 50 Jahren mit großem Erfolg über die Leinwände und schnabulieren tonnenweise frisches Menschenfleisch. In seinem Regiedebüt stellte Ruben Fleischer ähnlich wie Edgar Wright in "Shaun of the Dead" das altbekannte Schema auf den Kopf: "Wir wollten das postapokalyptische Amerika als eine Welt darstellen, in der man unheimlich viel Spaß haben kann: keine Schlangen mehr in Disneyland und so weiter", so erklärte Drehbuchbautor Paul Wernick ("Deadpool") das Konzept seiner Splatter-Satire.

Herauskam eine großartig geschriebene Horrorcomedy zum Totlachen: So sah man die Protagonisten kostenlos einen Freizeitpark besuchen, unangemeldet in der Villa ihres Leinwandidols vorbeischauen oder in ungezwungener Endzeitstimmung ein romantisches Date abhalten. Wie DER SPIEGEL es damals passend zusammenfasste: "Zombieland ist im Grunde eine leichenübersäte Spielwiese, auf der das Pippi-Langstrumpf-Prinzip herrscht: Mach Dir die Welt, wie sie Dir gefällt."

Befreit von Konventionen und Genre-Zwängen

Ursprünglich war "Zombieland" als Fernsehserie geplant, doch aus verständlichen Gründen wurde das durchgeknallte Konzept bei den TV-Sendern reihenweise abgelehnt. Für Drehbuchautor Paul Wernick bedeutete das vor allem eins: Reduzierung auf 88 Minuten Laufzeit. Die durch ihren Witz triumphierende Krawallkomödie gewann dadurch an Fokus und Kultfaktor. Keine genreübliche Zivilisationskritik, kein freudloser Trübsinn.

In einer Serie hätten die Figuren irgendwann eine Entwicklung durchmachen müssen, es wäre zu einem aus der Zombie-Serie "The Walking Dead" bestens bekannten Durcheinander an Ernsthaftigkeit und Actionabenteuer gekommen. "Zombieland" brauchte das nicht und konnte seine Protagonisten einfach einen drauf machen lassen. Wie befreiend!

Die Regeln

Zugegeben: Die berühmteste Regel der Filmgeschichte stammt aus David Finchers "Fight Club". Die vielfach wiederholte Prämisse "Ihr verliert kein Wort über den Fight Club!" ist zum Paradebeispiel gereift. Unmittelbar danach kommen jedoch eine Vielzahl gewitzter Pseudo-Regeln aus dem Zombiespaß um Hauptdarsteller Columbus, der in "Zombieland" von einem damals unbekannten, 25-jährigen Jesse Eisenberg gespielt wurde. Die Regeln von Columbus funktionieren als Running-Gag im Film, aber auch darüber hinaus. Im Handlungsverlauf erklärt Columbus zehn Prinzipien, weitere Regeln wurden über Filmplakate verbreitet und durch Interviews mit den Autoren bekannt. Zusätzlich gab es sogar ein Smartphone-Spiel zum Film mit noch mehr Handlungsanweisungen - so wächst Kult heran.

Hier nur ein kleiner Blick ins Regelwerk:

1. "Vorsicht auf dem Klo!"
2. "Spiele nicht den Helden!"
3. "Überprüfe den Rücksitz!"

Und die wohl berühmteste: "Regel Nummer eins: Achte auf deine Fitness! Die Übergewichtigen waren die Ersten, die den amoklaufenden Toten zum Opfer gefallen sind."

Bill "Fucking" Murray und der Rest

Natürlich: Es sind vor allem die unterschiedlichen Charaktere, die "Zombieland" eine originelle Note verleihen. Columbus (Jesse Eisenberg), Tallahassee (Woody Harrelson) und die Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) spiegeln auf satirische Weise wider, welcher Typ Mensch im Falle der Apokalypse überlebt: übervorsichtige Phobiker, skrupellose Brutalos und raffinierte Betrüger. Kultkomiker Bill Murray ("Ghostbusters") feiert in "Zombieland" ein grandioses Cameo. Allein dafür zogen damals viele Kinobesucher die Eintrittskarte und brachten der Low-Budget-Produktion bei gerade mal 23 Millionen auf der Kostenseite überraschend 75 Millionen Dollar ein.

Wenn es stimmt, dass ein Großteil des alten Casts auch bei der Fortsetzung wieder vor die Kamera tritt, steht einem größeren Erfolg nichts mehr im Weg. 2019 könnte es soweit sein.