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Tragikomödie

Sommer vorm Balkon

Die romantische Geschichte zweier Freundinnen, die beide auf Mann- und Jobsuche sind. Poetische Tragikomödie (SA, 20.2., RBB, 20.15 Uhr)

Sommer, Sonne ... und Sorgen: Nike und Katrin bewohnen die letzten intakten Wohnungen eines alten Mietshauses am Helmholtzplatz im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Die arbeitslose Katrin aus dem Erdgeschoss vernachlässigt ihren 13-jährigen Sohn Max und auch sich selbst: Sie bekommt ihre Alkoholsucht nicht in den Griff, wobei sich Nike aus dem dritten Stock freundschaftlich um sie und den Teenager kümmert. Ihr Geld verdient die junge Frau als ambulante Altenpflegerin bei Senioren in der Nachbarschaft.

Doch ihre neue Affäre mit dem Truckerfahrer Ronald drängt sich zunehmend zwischen die beiden Freundinnen. Denn Ronald hat ein völlig anderes Konzept vom Leben und der Liebe.

Nach einem Streit zwischen den beiden Freundinnen, betrinkt sich Katrin hemmungslos, entgeht knapp einer Vergewaltigung und landet schließlich in der Klinik.
Ein heiterer Film über Einsamkeit

Amüsant und subtil arbeiten Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase die sozialen Zugehörigkeiten und Machtkämpfe auf sprachlicher Ebene heraus: Während Katrin gelegentlich schwäbelt, berlinert Altenpflegerin Nike kess gegen alle Zumutungen des Alltags an. Indem sich die Sorglosigkeit Nikes und die Niedergeschlagenheit Katrins ausbalancieren, postulieren Dresen und Kohlhaase die Notwendigkeit des gegenseitigen Festhaltens.

Einen "heiteren Film über Einsamkeit" hat Regisseur Andreas Dresen sein Werk "Sommer vorm Balkon" genannt und die Hoffnung geäußert, das Publikum werde lachen wie in noch keinem seiner Filme. Andreas Dresen sieht seine Aufgabe als Regisseur vor allem darin, Mittler zu sein und sucht die Poesie mit einer kraftvollen Bildsprache in alltäglichen Details.

Arte/cc