So schlecht "Rambo III" auch ist, so kultig und genial ist er. War "Rambo" noch ein famoses Drama über einen traumatisierten Vietnam-Veteranen und "Rambo II" ein solider Actionfilm, entwickelte sich der dritte Teil der Reihe zu einer hirnlosen Ballerorgie mit unterirdischem Schauspiel, herrlich stumpfen Dialogen ("Das ist blaues Licht." – "Und was macht es?" – "Es leuchtet blau.") und einem Sylvester Stallone, der als eingeölte Ein-Mann-Armee und oberkörperfrei seine Gegner (natürlich russische Soldaten) reihenweise niedermähte.

Damals zerrissen die Kritiker das Macho-Action-Vehikel in tausend Fetzen, heute umgibt "Rambo III" eher den Nimbus eines Kultfilms. Und wie es sich bei einem guten Kultfilm gehört, gibt es auch bei diesem Streifen einige absurde Geschichten. Eine Anekdote handelt davon, wie Sylvester Stallone wegen seines aufgeblasenen Egos den Tod eines Kindes forderte.

Sylvester Stallone: "Das Kind muss sterben"

Sylvester Stallone war (neben Arnold Schwarzenegger) der größte Actionstar der 1980er-Jahre. Seine Filme waren finanziell sehr erfolgreich und dementsprechend große waren seine Gagen – und sein Ego. Und genau letzteres hatte beim Dreh von "Rambo III" wohl seinen Höhepunkt erreicht. Nicht nur, dass Stallone reihenweise Crew-Mitglieder feuerte und für eine Stimmung der Angst sorgte, er verlangte auch, dass ein Kinderdarsteller den Filmtod stirbt, weil der ihn verbessert hat. Das erzählt der "Rambo III"-Regisseur Peter MacDonald in dem Buch "The Last Action Heroes: The Triumphs, Flops, and Feuds of Hollywood's Kings of Carnage".

Bei einer Szene mit Doudi Shoua, der die Rolle des Hamid spielte, unterlief Stallone wohl in einem Satz des Dialogs ein Fehler. Und der damals neunjährige Schauspieler korrigierte den Actionstar vor der gesamten Crew. Stallone hat das überhaupt nicht geschmeckt. Und so schickte er später einen Produzenten zu Peter MacDonald, der zu ihm sagte: "Sly hat eine großartige Idee: Das Kind muss sterben." Woraufhin der Regisseur spaßeshalber entgegnete: "Im Film oder in echt?"

Am Ende konnte MacDonald seinen Hauptdarsteller davon überzeugen, dass Hamid nicht den Filmtod stirbt. Doch er musste den Jungen ermahnen, nicht noch einmal dazwischenzureden. Dazu rekapituliert MacDonald: "Der Junge war nervig, er konnte einen wahnsinnig machen. Aber er war voller Leben und Energie. […] Ich fand es ziemlich witzig. Ein Neunjähriger, der mit einem Weltstar in den Krieg zieht."