4. September 2015: Die Flüchtlinge, die seit Tagen am Budapester Ostbahnhof festsitzen, wollen sich nicht länger damit abfinden, dass hier für sie Endstation ist. Unter der Führung des Syrers Mohammad Zatareih machen sie sich auf den Weg nach Westen. Noch lässt Ungarns Präsident Orbán die Menschen unbehelligt, der Druck auf Österreich und vor allem Angela Merkel steigt minütlich.
In einem Mix aus Spielszenen, Originalaufnahmen und Interviews (u. a. mit "March of Hope"-Initiator Mohammad Zatareih, Thomas de Maizière) beleuchtet Christian Twente ("Karl Marx – Der deutsche Prophet") die Stunden, als sich Kanzlerin Merkel zu einem humanitären Entschluss durchringen wird, dessen Folgen noch heute zu spüren sind.
Die Spielszenen sind dabei recht steif geraten, dafür geben die Interviews interessante Einblicke in damalige Entscheidungsprozesse, wenn auch nicht alle Fakten verifiziert wurden und somit Spekulationen einigen Raum bietet.
Heike Reichenwallner: Merkels Double
Obwohl sie der Kanzlerin nicht besonders ähnlich sieht, hat Heike Reichenwallner die Hauptrolle der Angela Merkel ergattert. Das sagt sie auch selber gegenüber BILD: "Ehrlich gesagt, habe ich nicht gewusst, dass ich Ähnlichkeit mit Angela Merkel habe". Für die 62-Jährige ist es das bisher größte und aufmerksamkeitsstärkste Engagement.
Heike Reichenwallner wurde 1957 in Berlin geboren. Dort studierte sie von 1992 bis 1995 Schauspiel. Neben regelmäßiger Theaterarbeit war sie auch im TV zu sehen, erstmals 1997 in Heinrich Breloers Dokudrama "Todesspiel" allerdings in eher kleinen Rollen, z.B. als Gefängniswärterin in "Weissensee"
Angela Merkel verkörpert Reichenwallner übrigens nicht das erste Mal. Für eine Parodie in Klaas Heufer-Umlaufs "Late Night Berlin" formte sie bereits die Raute.