Kaum ein anderes Filmgenre lässt den Zuschauer so träumen wie Science-Fiction. Weltraumreisen, Treffen mit Außerirdischen, die Kolonisierung des Sonnensystems, all das ist im wahren Leben noch nicht ansatzweise möglich. Auf der Leinwand hingegen haben wir es schon längst in eine weit, weit entfernte Galaxie geschafft. Manche Filme erzählen aber selbst für die Welt der Träume einen derartigen Blödsinn, dass man nach "The Core" die Nase voll hatte.

Wissenschaftler vs. Hollywood

Das Science-Fiction-Genre lässt sich noch in harte und weiche Science-Fiction unterteilen. Erstere erzählt Geschichten, die in unserer realen Welt wirklich stattfinden könnten. Es gibt keine physikalischen Gesetze, die gegen die Story sprechen würden. "Blade Runner" oder "2001 – Odyssee im Weltraum" gehören beispielsweise dazu. Bei der weichen Science-Fiction wird es hingegen unrealistisch, was aber nicht unbedingt an der Qualität kratzen muss. Typische "Soft Science Fiction"-Geschichten sind "Dune", "Fahrenheit 451" oder das gesamte "Star Trek"-Franchise.

Der Film "The Core – Der innere Kern" ist allerdings aus wissenschaftlicher Sicht so abgedreht, dass Wissenschaftler Hollywood den Kampf ansagten. Der Inhalt: Der Kern der Erde hat aufgehört, sich zu drehen. Das Magnetfeld der Erde bricht daher zusammen und die ungefilterte Sonnenstrahlung wird alles Leben auf dem Planeten zerstören. Eine Gruppe Wissenschaftler macht sich daher auf den Weg zum Erdkern, um ihn wieder anzustupsen – inklusive aberwitzigem Atomwaffen-Plan.

Ein Auszug aus dem wissenschaftlichen Wahnsinn: Der Erdkern ist in etwa so groß wie der Mars. Um ihn wieder zum Drehen zu bringen, ist weitaus mehr als ein paar Atomwaffen notwendig, vermutlich sogar etwas, das die Menschheit bisher noch gar nicht erfunden hat.

Die Geschichte hat damit offenbar zahlreiche Wissenschaftler beleidigt. Die Seite "Insultingly Stupid Movie Physics" ("Beleidigend dämliche Filmphysik") führt den Film als "schlechtesten Physik-Film aller Zeiten". Die National Academy of Sciences in den USA sah sich durch "The Core" sogar genötigt, 2008 den "Science & Entertainment Exchange" ins Leben zu rufen. Das Programm soll Filmemacher unterstützen und wissenschaftliches Wissen zur Verfügung stellen. Seither wirkte der Austausch bei zahlreichen Hollywoodproduktionen wie "Avengers: Infinity War", "Contagion" oder "Prometheus" mit.

Somit hatte die starbesetzte (Hilary Swank, Stanley Tucci, Aaron Eckhart) Vollkatastrophe doch noch einen positiven Einfluss auf das Filmgeschäft.