Steven Spielberg schafft es, sich dem Thema Holocaust würdevoll und historisch akkurat durch "Schindlers Liste" zu nähern. Hollywood war begeistert von der mitreißenden und emotionalen Geschichte des deutschen Fabrikanten, der zusammen mit seiner Frau 1200 Juden vor dem sicheren Tod durch das NS-Regime bewahren konnte.

Der Film zeigte schonungslos in schwarz-weiß die Verfolgung der Juden in den besetzten Gebieten in Osteuropa und veränderte damit die öffentliche Wahrnehmung des Themas, vor allem auch in Deutschland. Bereits im Film wird klar, dass es sich hierbei um reale Begebenheiten handelt, die auf der Geschichte des Fabrikanten Oskar Schindler basiert. Während seine Rettungsaktion während des Krieges im Film beleuchtet wird, ist über sein Schicksal nach dem Krieg nicht viel berichtet worden. Was wurde aus Schindler nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges?

Oskar Schindler: Pleite und Unterstützung der Geretteten

Schindler konnte mit seiner Emailwarenfabrik während des Krieges in Krakau schnell große Erfolge erzielen. Dort wurden Teller, Schüsseln, aber auch Granathülsen hergestellt. Die Produkte waren unerlässlich für die Wehrmacht und auch auf dem Schwarzmarkt sehr gefragt. Schindler stieg wirtschaftlich schnell auf und hatte bei des NSDAP und der SS hohes Ansehen, was ihm schlussendlich erlaubte die Juden auf seine Liste zu setzen und so vor dem sicheren Tod zu bewahren.

Nach dem Krieg ging es Schindler jedoch schnell finanziell schlecht, er floh nach Regensburg, wo er kurze Zeit lebte, um dann in Argentinien zusammen mit seiner Frau eine Nutriafarm zu betreiben. Doch 1957 ging seine Firma insolvent und er ging alleine zurück nach Deutschland, doch auch dort scheiterte er als Betonfabrikant erneut. Als die Juden, die er während des Krieges gerettet hatte von seinem Schicksal erfuhren unterstützten sie ihn finanziell und luden ihn nach Israel ein. Fortan pendelte Schindler jedes halbe Jahr zwischen Frankfurt am Main und Jerusalem.

Sein letzter Wohnort in Deutschland war eine kleine 1-Zimmer-Wohnung im Frankfurter Bahnhofsviertel. Nach seinem Tod wurde er auf einem katholischen Friedhof am Berg Zion in Jerusalem bestattet, wo noch heute sein Grab zu sehen ist.