Wer Ende des 20. Jahrhunderts nicht abwarten konnte, dass die neuste Folge "bullyparade" endlich ausgestrahlt wird, der wird sich im neuen Film von Michael Bully Herbig pudelwohl fühlen. Den Großteil der Charaktere kennt man aus der Serie, wodurch eine vertraute Atmosphäre herrscht. Wer also gerne in Erinnerungen schwelgt oder seiner Kindheit ab und zu hinterhertrauert, wird erfüllt den Kinosaal verlassen. Die drei Hauptakteure Herbig, Tramitz und Kavanian wirken reifer und erwachsener (beim zeitlichen Abstand zu Fernsehsendung keine allzu große Über-
raschung); schauspielerisch lässt sich ebenso eine Entwicklung erkennen. Sehr bemüht war man auch bei einigen Anspielungen auf Aktuelles, z.B. bei der Einbeziehung von Social Media oder bekannten Songs.
raschung); schauspielerisch lässt sich ebenso eine Entwicklung erkennen. Sehr bemüht war man auch bei einigen Anspielungen auf Aktuelles, z.B. bei der Einbeziehung von Social Media oder bekannten Songs.
Wenig Glanz bei der Substanz
Jedoch werden einige Fans von "Schuh des Manitu" oder "(T)Raumschiff Surprise" resigniert feststellen müssen, dass das Alter nicht jedem steht - bekanntlich soll man ja aufhören, wenn's am schönsten ist... und das war es definitiv bereits 2001 mit "Schuh des Manitu". Für diesen Film hatten noch wenige Charaktere und Szenerien ausgereicht, um ihn mit viel cleverem Witz und Charme zu füllen. Offensichtlich geben andere Sketche aus der "bullyparade" hingegen nicht mehr genug Stoff für einen eigenen Film her. Und so kämpft sich "Bullyparade - Der Film" etwas mühsam von Szene zu Szene und von Zeit zu Zeit. Zusammenhänge zwischen den Handlungen gibt es kaum, sodass mehr der Eindruck einer "bullyparade enlarged" entsteht, statt einem in sich geschlossenen Spielfilm - für den ein oder anderen Filmliebhaber sicherlich enttäuschend.
Gäste würzen, aber ohne Pfeffer
Witzige und unerwartete Gastauftritte sorgen immer wieder für Auflockerung und einen kurzen Schmunzler - natürlich tauchen bekannte Gesichter aus früheren Bully-Produktionen auf, aber auch Musikfans kommen auf ihre Kosten. Die Kostüme sind hierbei gut gemacht und in vertrauter Optik haben sie nichts vom simplen Charme der Sketch-Folgen verloren. Gute visuelle Effekte heben den Film aber von seinem Serien-Vorgänger deutlich ab, sodass auch für's Auge was dabei ist.
Nach hinten raus wird es wohl auch für den eingefleischtesten Bully-Anhänger etwas anstrengend; das Ende wirkt plump und einfallslos. Die Outtakes vertrösten dafür im Anschluss wieder, allerdings könnte man hierbei feststellen, dass man mehr gelacht hat als den gesamten Film über.
Nach hinten raus wird es wohl auch für den eingefleischtesten Bully-Anhänger etwas anstrengend; das Ende wirkt plump und einfallslos. Die Outtakes vertrösten dafür im Anschluss wieder, allerdings könnte man hierbei feststellen, dass man mehr gelacht hat als den gesamten Film über.
Fazit: Schauen oder Grauen?
Zusammengefasst lässt sich sagen: Wer früher gerne bullyparade gesehen hat und sich mit dem Humor aus den Bully-Filmen identifizieren kann, wird sich auch im neuen Streifen nicht langweilen. Bully und seine zwei Wegbegleiter hatten sichtbar Spaß an der Produktion, und das färbt ab.
Für alle anderen Zuschauer wird sich das Abwarten auf die Free-TV-Prämiere jedoch ebenso bezahlt machen, um sich nicht über das bezahlte Kinoticket ärgern zu müssen.
Autorin: Jana Stawarz
Für alle anderen Zuschauer wird sich das Abwarten auf die Free-TV-Prämiere jedoch ebenso bezahlt machen, um sich nicht über das bezahlte Kinoticket ärgern zu müssen.
Autorin: Jana Stawarz