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"Rocketman" und dann? Weitere Filme und Serien über Musiker geplant

Taron Egerton als Elton John in Rocketman
Taron Egerton als Elton John in "Rocketman" Verleih

Erst Queen in "Bohemian Rhapsody", dann Elton John in "Rocketman": Biopics über berühmte Musiker sind angesagt. Und eine Reihe weiterer Filme und Serien ist geplant. Mit dabei sind u. a. Madonna, Elvis Presley und Amy Winehouse.

Erst der große Erfolg von "Bohemian Rhapsody" über den Aufstieg der Rockband Queen und der Oscar für Freddie-Mercury-Darsteller Rami Malek, jetzt das gefeierte Elton-John-Musical "Rocketman".

Musiker-Biopics erleben gerade wieder einen unübersehbaren Höhenflug. Zuletzt war das Genre Mitte der 2000er-Jahre so angesagt, mit erfolgreichen und oscarprämierten Filmen über Johnny Cash ("Walk the Line") und Ray Charles ("Ray").

Mit Freddie Mercury und Elton John fängt der Boom gerade erst an. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Wir stellen die wichtigsten geplanten Projekte vor.

Boy George

Foto: Imago Images, Boy George in den 80ern
Ein Zufall, dass nach Freddie Mercury und Elton John wieder ein britischer, homosexueller Sänger ein filmisches Denkmal bekommt? Jedenfalls auffällig, das just nach dem Erfolg der beiden Filme ein Biopic über Boy George angekündigt wird.

Mit seiner Band Culture Club ("Do You Really Want to Hurt Me") und seinen extravaganten Outfits wurde der Sänger und Songschreiber die prägende Figur der New-Romantic-Welle Anfang der 1980er-Jahre. Später kam der drogeninduzierte Absturz, durch seine heimliche Liebschaft mit dem Culture-Club-Drummer gibt es genug dramatisches Potential für einen Film.

Sammy Davis Jr.

Zusammen mit Frank Sinatra und Dean Martin bildete der Entertainer das für seinen Gesang berühmte und seinen ausschweifenden Lebenstil berüchtigte Rat Pack. Wegen seiner vielfältigen Fähigkeiten als Sänger, Tänzer , Schauspieler und Komiker wurde Sammy Davis Jr. zu Lebzeiten (1925-1990) oft als größter Entertainer der Welt bezeichnet. Als einer der ersten afroamerikanischen Künstler wurde er sowohl vom schwarzen, als auch vom weißen Publikum geliebt.

Der afroamerikanische Regisseur Le Daniels ("Der Butler") plant nun, Sammy Davis Jr. Biografie in die Form einer Miniserie zu gießen. Als Produzent ist Tom Hanks an Bord.

Aretha Franklin

2018 starb die Queen of Soul. Bereits vor ihrem Tod wurde ein Biopic angekündigt, die Sängerin wählte höchstpersönlich ihre Darstellerin aus: Jennifer Hudson. Die Oscar-Preisträgerin ("Dreamgirls") übte schon bei Franklins Beerdigung mit einer Version von "Amazing Grace". "Thelma & Louise"-Autorin Callie Khouri schreibt das Drehbuch zu dem Film, der im August 2020 in die Kinos kommen soll. Der Titel lautet nach ihrem größten Hit "Respect". Damit setzt das Biopic die Tradition von "Bohemian Rhapsody" und "Rocketman" fort.

Elvis Presley

Foto: dpa/Picture-Alliance
Über den King of Rock''n''Roll gibt es natürlich schon mehrere Filme, bereits 2014 erklärte Baz Luhrmann dass er sich in diese Riege einreihen will. Nach langer Stille über das Projekt des australischen "Moulin Rouge"-Regisseurs kam im März 2019 die Nachricht, dass Tom Hanks ein heißer Kandidat für die Rolle von Elvis'' manipulativem Manager Tom "Colonel" Parker sei. Wer als Elvis die Hüften schwingen könnte ist noch völlig offen.

Madonna

Foto: Imago Images
Kaum wurde "Blonde Ambition" über den Aufstieg von Madonna Louise Ciccone zur Popikone in den frühen 80er-Jahren verkündete, kritisierte die derart geeherte Sängerin das Projekt:
"Nur ich kann meine Geschichte erzählen. Jeder andere, der das versucht, ist ein Scharlatan und ein Narr. Auf der Suche nach sofortiger Belohnung, ohne die nötige Arbeit zu machen. Das ist eine Krankheit in unserer Gesellschaft."

Amy Winehouse

Foto: Verleih, Bild aus der Doku "Amy"
Die preisgekrönte Doku "Amy" erzählte schon berührend vom viel zu kurzen Leben und viel zu frühen Sterben einer der besten Sängerinnen der letzten Jahrzehnte. Nun soll auch ein Spielfilm das leider nicht nur von Musik, sondern auch von Drogen bestimmte Leben der Ausnehmekünstlerin beleuchten. Ihre Familie um ihren Vater Mitch Winehouse gab ihren Segen.

Celine Dion

Foto: Imago Images
Anders als bei viel verfilmten Musikerkollegen kam das Leben der Sängerin ohne Skandale und Drogenabstürze aus. Dennoch bringt die französische Filmemacherin Valérie Lemercier das Leben der Kanadierin auf die Leinwand - als Regisseurin und Hauptdarstellerin. Das französischsprachige Musical hat den Namen "The Power of Love", aber noch kein Startdatum.

John Lennon und Yoko Ono

Foto: Imago Images
Sie waren irgendwann nicht mehr John Lennon und Yoko Ono, sondern John&Yoko: Der Beatle und die Künstlerin waren von 1968 bis zu Lennons Ermordung 1980 nahezu unzertrennlich. Jean Marc Vallee ("Big Little Lies", "Dallas Buyers Club") plant nun einen Film über die Beziehung der beiden, mit einem Fokus auf ihr politisches Engagement. Darsteller sind noch nicht bekannt. Das Drehbuch schreibt "Bohemian Rhapsody"-Autor Anthony McCarten.

Leonard Bernstein

Foto: Imago Images
In seinem Regiedebüt "A Star is Born" spielte Bradley Cooper einen fiktiven Rockstar, in seiner zweiten Regiearbeit verkörpert er eine echte Legende der klassischen Musik. Cooper spielt den Dirigenten und Komponisten ("West Side Story"), der den Spagat zwischen Hochkultur und Broadway meisterte wie kein anderer.

Bee Gees

Foto: Imago Images, Die Bee Gees in den 70er-Jahren

"Ah, ha, ha, ha, stayin' alive, stayin' alive"

Dieses Liedzitat kennt nun wirklich jeder. Gesungen habt es einst die Popgruppe Bee Gees, die Ende der 70er-Jahre auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens war. Aktuell soll ihre Karriere verfilmt werden, als Regisseur ist Kenneth Branagh ("Mord im Orient-Express") an Bord.

Sex Pistols

Foto: IMAGO / ZUMA Wire, Die Sex Pistols Mitte der 90er
Die ikonische wie einflussreiche Band Sex Pistols gab dem damals jungen Punkrockgenre einen wichtigen Anstoß. In den 70ern waren die Pistols besonders erfolgreich und durchlebten dabei auch einige ziemlich turbulente Jahre, die nun für eine Serie adaptiert werden sollen. Danny Boyle ("Slumdog Millionaire") soll dabei Regie führen, doch Sänger Johnny Rotten (bürgerlich John Lydon) hat bereits seinen Unmut dazu geäußert, da er angeblich nicht zuvor kontaktiert wurde.