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Rauch-Verbot in Filmen unter 18 Jahren?

Rauch-Verbot in Filmen unter 18 Jahren?
Warner Bros. Pictures

Laut WHO verleiten On-Screen-Zigaretten Kinder und Jugendliche vermehrt dazu, ebenfalls zum Feuer zu greifen.

Altersbeschränkung für Zigaretten?

Die Weltgesundheitsorganisation hat Hollywood den Kampf angesagt: In einem Report über die Einflussfaktoren des Rauchverhaltens von Kindern und Jugendlichen stehen Filme ganz oben auf der schwarzen Liste der WHO.

Das Argument leuchtet ein: Junge Menschen sehen Filme mit ihrem Lieblingsschauspieler, beobachten, wie sich der Held lässig eine Zigarette anzündet und eifern ihm im realen Leben nach. Lernen am Modell, würde man in der frühkindlichen Erziehung dazu sagen.

Die Studien, die die WHO als Beweisgrundlage auflistet, sind tatsächlich beachtlich. So wurden 5.000 15-Jährige in Großbritannien zu ihrem Rauchverhalten befragt. Die Jugendlichen, die die meisten Filme mit Raucher-Szenen gesehen hatten, hatten auch eine 73% höhere Wahrscheinlichkeit, selbst schon mal zur Zigarette gegriffen zu haben als diejenigen, die nur wenige dieser Filme gesehen hatten. Ergebnisse aus vergleichbaren US-amerikanischen, kanadischen und norwegischen Studien brachten ähnliche Ergebnisse hervor.

Was wäre ein James Dean ohne Zigarette?

Damit hätten rauchende Schauspieler einen größeren Effekt auf den Umsatz als Zigarettenwerbung an sich. Und die Filmindustrie verdient auch nicht unbedingt schlecht daran: Unter der Hand soll die Tabakindustrie Geld in Produktionsfirmen investieren, wenn diese im Gegenzug den Darsteller hin und wieder eine rauchen lassen.

Die Argumente, die Hollywood dem entgegen setzt, sind nicht immer astrein logisch, wenn man sie zu Ende denkt: So wird häufig das Argument der kreativen Freiheit angebracht - das Rauchverhalten gehört zur Charakterisierung der Figur, ist Teil der Persönlichkeit, wer wär schließlich James Dean, wenn er sich nicht ab und an mal eine anstecken würde.

Allerdings werden aus Filmen ohne Altersbeschränkung auch andere schädigende Elemente ferngehalten - beispielsweise freizügige oder gewalttätige Szenen. Warum ein nackter Körper mehr Schaden in der kindlichen Entwicklung anrichten soll, als ein rauchender Hollywood-Star ist in sich also nicht ganz schlüssig.

Andererseits hat auch jede Stimme ihre Berechtigung, die die Aufklärungsarbeit im Bereich "Langfristige Folgen von Rauchkonsum" überwiegend bei Eltern und Schulen sieht und nicht in einem kreativen Produkt wie dem Film, das schließlich die Realität abbilden soll - und in der wird nun mal geraucht.