1994 war ein sagenhaftes Kinojahr. Teilweise liefen "Forrest Gump", "Die Verurteilten" und "Pulp Fiction" gleichzeitig in den Lichtspielhäusern, allesamt heutige Klassiker der Filmgeschichte. Besonders letzterer wird heute wie damals gefeiert. Quentin Tarantino gewann dafür seinen ersten Oscar, die Darsteller Uma Thurman, Samuel L. Jackson und John Travolta wurden allesamt für eine Trophäe nominiert. Travolta, der schon 1978 für "Saturday Night Fever" wurde, bereitete sich akribisch auf seine Rolle als Vincent Vega vor. In einem Interview bei der Build Show erzählte er, dass er sich in Sachen Drogenkonsum bei echten Süchtigen Rat suchte.

"Pulp Fiction" – Travoltas engagierte Vorbereitung

Vincent Vega, Auftragsmörder und Heroinsüchtiger, war für Travolta auf den Leib geschrieben. Der Schauspieler traf sich mit echten Drogensüchtigen und beobachtete, wie sie sich verhielten, wenn sie auf guten wie schlechten Trips waren. Das war alles hilfreich, doch er wollte sich selbst im Rausch erleben und erfahren, wie es sich genau anfühlt. Also fragte er einen der Abhängigen, was er tun könne, ohne echtes Heroin spritzen zu müssen. Dieser empfahl ihm: "Ok, wenn es unbedingt sein muss, besaufe dich mit literweise Tequila und lege dich in einen Pool mit warmem Wasser. Dann fühlst du, was du am Anfang von einem Heroinrausch fühlst."

Gesagt, getan. Der Darsteller zog es durch und bekam eine Ahnung, wie sich ein Drogenrausch anfühlt. Auch seine Notizen vom Treffen mit echten Süchtigen konnte er nun besser nachvollziehen. Tarantino brachte sein Verhalten allerdings offenbar aus dem Konzept. So verriet Travolta weiter, dass der Regisseur am Set sagte: "Ich habe keine Ahnung, was John da treibt. Er schlurft hier rum, redet langsam." Dabei entsprach sein Verhalten dem Gefühl, das er durch den Tequila-Trip bekam. Und heute ist seine Leistung einer der besten seiner gesamten Karriere.

Pulp Fiction

Gangstersatire, US, 1994
Quentin Tarantino verknüpft ein Gewirr von Handlungen zum Kultfilm der 90er.