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"Polizeiruf 110"-Kritik: Paranoia in Rostock

Polizeiruf 110: Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner
Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Sascha Bukow (Charly Hübner). Sender

Der "Tatort" hat mal wieder Pause, dafür darf das hochgelobte "Polizeiruf"-Team um Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau ran. Der zwanzigste Rostocker Fall geht einmal mehr an die Nieren.

"Rum schmeckt für mich immer wie Klassenfahrt nach Amrum mit dem schönen Hauke…" Obwohl Katrin König (Anneke Kim Sarnau) was Hochprozentiges vertragen könnte, zögert sie bei dem Angebot ihres Kollegen Alexander Bukow (Charly Hübner), vielleicht auch einen Schluck aus der Pulle zu nehmen. Der hartgesottene Kripomann hat sich mit alten Videos von Tatorten die Nacht um die Ohren geschlagen: Denn seit Kurzem geht wieder ein Serientäter um, der vor 20 Jahren das erste Mal zuschlug.

Während die Uni Rostock ihren 600. Geburtstag feiert, und die Stadt rammelvoll mit Besuchern ist, muss die Kripo unter Hochdruck herausfinden, wer jüngst zwei Mädchen getötet und anschließend entstellt hat. Einzige Spur scheint der Tick des Täters zu sein, die Schuhe seiner Opfer fein säuberlich neben die Leichen zu drapieren. Über die Medien erfährt auch die Schülerin Marla (Emilia Nöth) vom "Ripper von Rostock". Dass ihr jovialer Vater Frank Kern (Simon Schwarz) seinen Wagen vor der Auffahrt von Blutspuren befreit, erklärt er damit, dass er einen großen Hund angefahren haben will. Während Marlas Skepsis in der Folge wächst, meldet sich Elke Hansen (Angela Winkler) bei der Kripo und belastet sich und ihren 25 Jahre jüngeren Mann Jan…

Polizeiruf 110: Dunkler Zwilling - unser Fazit

Der facettenreich und düster erzählte Psychokrimi untersucht die Zweigesichtigkeit des Menschen, bittere Lebenslügen, Manipulierbarkeit und verdeckte Abhängigkeitssysteme. Großartig ist, wie die Nachwuchsdarstellerin Emilia Nöth ihren schwierigen Part meistert.