Die Pokémon sind einfach nicht mehr aus der Popkultur wegzudenken und erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit. Ob nun auf der heimischen Spielekonsole, als Animeserie oder sogar im Kino – die zumeist niedlichen Monster sind einfach überall - auch mit einem neuen Film bei Netflix.

Doch wenn es nach dem einstigen Chef-Drehbuchautor der Serie und der Filme Takeshi Shudo gegangen wäre, würde es vermutlich heute keine neuen Abenteuer mehr mit Ash Ketchum, Pikachu und Co. geben, wie LavaCutContent herausgefunden hat. Shudo hatte nämlich Ideen, die ganze Geschichte auf äußerst dramatische Weise enden zu lassen.

Pokémon: Pikachu als Anführer des Widerstands

Shudo war maßgeblich an den ersten fünf Jahren der "Pokémon"-Trickfilmserie beteiligt und schrieb auch an den ersten drei Kinofilmen mit. 2010 verstarb er an den Folgen einer Krankheit, doch zuvor veröffentlichte er noch zahlreiche Blogeinträge, die nun übersetzt wurden und neue Hintergründe offenbaren. Darin wird deutlich, dass er überlegte, einen vierten Film zu schreiben und dafür wollte er auf eine Idee zurückgreifen, die er ursprünglich für das Serienende entwarf.

Und die hat es in sich: Die Pokémon realisieren nämlich, dass sie von den Menschen in Wahrheit nur wie Sklaven behandelt werden. Dadurch kommt es zum Aufstand der Kreaturen, deren Anführer ausgerechnet Pikachu wird. Das Team Rocket, in Besitz vieler fieser Pokémon, würde versuchen im Konflikt zwischen den Parteien zu vermitteln, auch weil Mauzi die Sprache der Pokémon übersetzen kann. Dabei machen sie allerdings einen schlechten Job, wodurch sich die Lage weiter verschärft. Und im Zuge dessen müssen Ash und Pikachu gegeneinander antreten.

Ein melancholisches Ende für Ash

Shudo hat letztendlich für den vierten Film nie das Drehbuch verfasst, hatte aber die Idee, weil er damals dachte, dass die Serie nicht ewig weitergehen würde, wie sie es heute noch immer tut. Neben dem Pokémon-Aufstand hatte Shudo übrigens noch eine weitere Idee für das Ende.

In deren Mittelpunkt steht Ash, der viele Jahre später als Erwachsener wehmütig an seine eigene Kindheit und seine Abenteuer mit seinen Freunden zurückdenkt. Vermutlich konnte er all dies später nicht mehr erleben. Sogar die Stimme seiner Mutter kann er noch hören, die sagt: "Geh jetzt endlich schlafen, du brichst morgen zu deiner Reise auf." Am nächsten Tag wacht er auf – und ist wieder ein Kind. Erneut zieht er los – aber dieses Mal nicht, um Pokémon zu fangen, sondern um die Bedeutung des Lebens herauszufinden und wie man mit anderen koexistiert.

Fans sind sicher froh, dass Shudo seine Ideen nicht umsetzen konnte, zumal sie recht traurig und düster sind – spannend sind sie aber allemal. Wer übrigens nicht genug bekommt, kann ja bei Netflix in "Pokémon: Mewtu schlägt zurück – Evolution" reinschauen. Hier ist der Trailer: