Wie auch immer man dazu steht, es ist offensichtlich, wie sehr Porno die Popkultur beeinflusst hat. Los ging es spätestens mit dem Porno "Deep Throat", der 1972 den Mainstream eroberte, wie die interessante Doku "Inside Deep Throat" nachzeichnet. Der Film um eine junge Frau mit Kitzler in der Kehle gilt als profitabelster Film aller Zeiten. Bei einem Budget von 22 500 Dollar spielte er ca. 600 Millionen ein.
Die von Hauptdarstellerin Linda Lovelace zirkusreif beherrschte Technik, den Penis komplett bis zur Kehle in den Mund zu nehmen, bekam von dem Film ihren Titel.
Die von Hauptdarstellerin Linda Lovelace zirkusreif beherrschte Technik, den Penis komplett bis zur Kehle in den Mund zu nehmen, bekam von dem Film ihren Titel.
"Deep Throat" war aber nicht der erste Film, der die lange tabuisierte Sextechnik des Fellatio aufgriff.
Andy Warhol machte den "Blow Job" 1964 zum Gegenstand eines gleichnamigen Kurzfilms. Allerdings filmte der Popartist nicht den Akt selber, sondern das Gesicht von DeVeren Bookwalter, der Oralsex empfängt.
Andy Warhol machte den "Blow Job" 1964 zum Gegenstand eines gleichnamigen Kurzfilms. Allerdings filmte der Popartist nicht den Akt selber, sondern das Gesicht von DeVeren Bookwalter, der Oralsex empfängt.
1971 drehte der spätere "Rocky"-Regisseur John G. Avildsen die Detektivkomödie "Cry Uncle!", in der neben Fellatio auch (simulierte) Nekrophilie zu sehen ist.
Zur selben Zeit, als "Deep Throat" den Mainstream penetrierte, war Oralsex auch in künstlerisch anspruchsvollen Filmen zu sehen, die trotz unsimulierter Szenen nicht dem Pornokino zugerechnet werden können
Provo-Regisseur John Waters zeigte 1972 in der Perversionsparade "Pink Flamingos" seine Muse Divine beim Lutschen. Nagisa Oshimas Skandalkunst "Im Reich der Sinne" (1976) trieb das Ganze bis ins tödliche Extrem. Dagegen nimmt sich der Cäsarenschocker "Caligula" (1979) heute wie eine entgleiste Drogenorgie aus.
Nach den skandalumwitterten Anfängen in den 70er-Jahren verlor der Blow Job im speziellen und der Oralsex im allgemeinen seine Aura des absoluten Tabus. Seitdem ist Oralsex auch in braveren Mainstreamfilmen präsent, mehr oder weniger explizit. 1990 befriedigt Julia Roberts in "Pretty Woman" Richard Gere mündlich. Auf dem Bildschirm ist natürlich nicht wirklich etwas schmutziges zu sehen.
In den 90er-Jahren sind Fellatio und Cunnilingus in Thrillern und Draman nichts ungewöhnliches mehr, zum Beispiel in "Basic Instinct", "Gilbert Grape" "Enthüllung", "To die for" und und und.
In ernsteren Filmen ist Oralsex keine reine Männerfantasie mehr, auch die Herren der Schöpfung befriedigen die Frauen. Berühmt ist die Szene zwischen Halle Berry und Billy Bob Thronton in "Monsters Ball" oder die zwischen Michelle Williams und Ryan Gosling in "Blue Valentine".
In den 90er-Jahren sind Fellatio und Cunnilingus in Thrillern und Draman nichts ungewöhnliches mehr, zum Beispiel in "Basic Instinct", "Gilbert Grape" "Enthüllung", "To die for" und und und.
In ernsteren Filmen ist Oralsex keine reine Männerfantasie mehr, auch die Herren der Schöpfung befriedigen die Frauen. Berühmt ist die Szene zwischen Halle Berry und Billy Bob Thronton in "Monsters Ball" oder die zwischen Michelle Williams und Ryan Gosling in "Blue Valentine".
In "Blau ist eine warme Farbe" geht es zwischen zwei Frauen heiß her. Ob es sich bei dem französischen Film aber um eine dreckige Männerfantasie handelt ist umstritten.
Auch in scheinbar freizügigen, aber doch eher verklemmten Teeniekomödien kommt Oralsex natürlich vor. Berühmt geworden ist vor allem der "Tongue Tornado" aus "American Pie".
In Mainstreamfilmen sind höchstens die Gesichter der Oralsex empfangenden Figuren zu sehen.
In jüngerer Zeit versuchten sich aber einige Arthouse-Filme an Fellatio-Szenen, die oft echt sind, zum Beispiel bei "Intimacy" (2001), der den Goldenen Bären der Berlinale gewann.
Bei "The Brown Bunny" (2003) beglückt Schauspielerin Chloe Sevigny den Kollegen und tatsächlichen Liebhaber Vincent Gallo.
Michael Winterbottoms "9 Songs" (2004) oder "Short Bus" (2006) zeigen sogar akrobatische Autofellatio.
In jüngerer Zeit versuchten sich aber einige Arthouse-Filme an Fellatio-Szenen, die oft echt sind, zum Beispiel bei "Intimacy" (2001), der den Goldenen Bären der Berlinale gewann.
Bei "The Brown Bunny" (2003) beglückt Schauspielerin Chloe Sevigny den Kollegen und tatsächlichen Liebhaber Vincent Gallo.
Michael Winterbottoms "9 Songs" (2004) oder "Short Bus" (2006) zeigen sogar akrobatische Autofellatio.
Expliziter Sex wie in Gaspar Noés "Love" (2015) ist aber im Mainstreamkino immer noch ein No-Go – das setzt lieber auf Gewalt.