Auch im Juli 2020 erscheinen viele neue Film- und Serienhighlights bei Netflix, von denen sicher einige das Zeug zum ganz großen Erfolg haben. Besonders spannend sind dabei die regelmäßig erscheinenden Eigenproduktionen des Streamingdienstes, die es dann natürlich nur exklusiv dort zu sehen gibt (abgesehen von wenigen Kino- und DVD-Ausnahmen wie "Roma").
Allerdings wird nicht alles, was Netflix anfässt, automatisch zu Gold. Manch eine Serie wird nach nur einer Staffel abgesetzt, doch damit will man sich natürlich nicht brüsten. Wie Bloomberg berichtet, wurden nämlich jetzt die zehn erfolgreichsten eigens produzierten Filme überhaupt veröffentlicht.
Mit "Extraction" und "Bird Box": Action und Thriller dominieren
Bei den aufgelisteten Titeln dominieren vor allem action- und spannungsgeladene Inhalte: Sechs der zehn Filme lassen sich dem Action- oder Thrillergenre zuordnen oder sind zumindest Genrehybride mit entsprechendem Anteil. Ganz vorne hat sich "Tyler Rake: Extraction" mit Superstar Chris Hemsworth platziert (99 Millionen Abrufe), dahinter folgt "Bird Box" mit Sandra Bullock, zu dem ein zweiter Teil kommt.
Filme mit Superstarbeteiligung ziehen ebenfalls mehr Zuschauer an, denn neben den bereits genannten spielen u. a. noch Ben Affleck, Jennifer Aniston, Mark Wahlberg, Ryan Reynolds und Robert De Niro mit. Es folgt die komplette Liste mit den Abrufzahlen:
- "Tyler Rake: Extraction" – 99 Millionen
- "Bird Box" – 89 Millionen
- "Spenser Confidential" – 85 Millionen
- "6 Underground" – 83 Millionen
- "Murder Mystery" – 73 Millionen
- "The Irishman" – 64 Millionen
- "Triple Frontier" – 63 Millionen
- "The Wrong Missy" – 59 Millionen
- "Der Schacht" – 56 Millionen
- "The Perfect Date" – 48 Millionen
Netflix-Hits: Wie repräsentativ sind die Zahlen wirklich?
Wie weiter ausgeführt wird, finden sich in der Liste ausschließlich Filme der letzten drei Jahre, die meisten wurden sogar gerade einmal in den vergangenen zwölf Monaten veröffentlicht. Netflix hat in der Tat zuletzt noch jede Menge Neukunden gewinnen können, neue Titel erreichen also mehr Haushalte.
Allerdings wurden einzig die Zahlen in den ersten vier Wochen nach dem Erscheinen des jeweiligen Werkes berücksichtigt. Das mag vielleicht ein guter Indikator für den Erfolg sein, aber ein komplettes Bild ergibt sich dadurch trotzdem nicht. Durch die ständige Verfügbarkeit könnte ja zum Beispiel ein anfänglich weniger erfolgreicher Titel durch verschiedene Faktoren nachträglich doch noch viele Fans gewinnen. Spannend wären in diesem Zusammenhang die bisherigen Gesamtzahlen der obigen Filme auch im Vergleich zu anderen, die schon Jahre länger bei Netflix zu sehen sind. Zwar mag das potenzielle Publikum größer geworden sein, wovon neuere Produktionen besonders profitieren mögen. Dennoch werden von den neu gewonnenen Usern sicher einige auch in älteren Katalogtiteln reinschauen. Deren zeitlicher Vorsprung wiederum würde dafür sprechen, dass sich unter ihnen noch mehr große Erfolge finden.
Auch hat Netflix ein zentrales Kriterium zur Erfassung der Abrufzahlen vor nicht allzu langer Zeit geändert: Wie zum Beispiel Forbes berichtete, muss aktuell ein Haushalt nur für zwei Minuten in einen Titel schauen, damit dieser gezählt wird. Zuvor musste jedoch ein Film / eine Serienepisode zu mindestens 70 Prozent geguckt werden, damit die Sichtung registriert wird. Dadurch ergeben sich für die seitdem veröffentlichten Titel mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz andere Zahlendimensionen als vorher. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass zum Beispiel die automatische Abspielfunktion vielerorts noch aktiviert sein könnte, dürften unter Umständen so Views entstehen, obwohl der Titel an sich nicht wirklich geschaut wird.
Das ändert am Ende nichts daran, dass viele der genannten Filme durchaus sehenswert sind. Nachfolgend kannst du dir noch den Trailer zum Spitzenreiter "Tyler Rake: Extraction" anschauen: