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"Blond" hat in den USA keine Jugendfreigabe erhalten. Wird der Film zum nächsten Skandal-Streifen?

Noch heute gilt sie als Sexsymbol und Schauspiel-Ikone des 20 Jahrhunderts: Marilyn Monroe. In den 1950er Jahren wurde sie zum Weltstar und galt als eine der meistfotografierten Frauen. Durch Psychoanalyse erhielt sie einen Zugang zur schwierigen Schauspielmethode "Method Acting", sie las leidenschaftlich intellektuelle Literatur, zum Beispiel von Sigmund Freud – und wurde doch fortwährend in der Öffentlichkeit zum naiven Blondchen degradiert.

Darunter litt sie während ihres kurzen, dramatischen Lebens; 1962, im Alter von nur 36 Jahren, wurde Marilyn Monroe, die mit bürgerlichem Namen Norma Jeane Mortenson hieß, tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden – gestorben an einer Überdosis Schlaftabletten. Alles sah nach einem Suizid aus, doch die genauen Umstände ihres Todes wurden nie geklärt – und so ranken sich bis heute Mythen und Verschwörungen darum. Nicht zuletzt, weil sie eine Affäre mit dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy gehabt haben soll. Bis heute hat der Mythos "Marilyn Monroe" nichts von seiner Strahlkraft eingebüßt.

Keine Jugendfreigabe in den USA – Zeigt der Film eine Vergewaltigung?

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Marilyn Monroe soll eine Affäre mit dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy gehabt haben - Grund genug für Mythen und Verschwörungstheorien.

Von Netflix und Regisseur Andrew Dominik ("Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford") kommt nun ein Film mit dem Titel "Blond" über die Schauspiel-Ikone, der schon jetzt das Zeug zum Skandal-Streifen hat. Allein die Altersfreigabe in den USA "NC-17", die etwa dem deutschen FSK 18 entspricht, gibt Grund zur Spekulation: NC-17 ist in den USA nur Filmen mit sehr expliziten Sexszenen oder extremer Gewalt vorbehalten – für Netflix ist es gar die erste Eigenproduktion mit dieser Einstufung.

Der Film basiert auf einer Romanvorlage, die das Leben Marilyn Monroes thematisiert und ihr Leben dabei mit fiktiven Inhalten ausschmückt. Eine Vergewaltigungsszene aus dem Buch könnte es daher in den Film geschafft haben, was die Einstufung des Films nur für Erwachsene erklären könnte.

Beklemmender Trailer – Hier zeigt Schauspielerin Ana de Armas, was sie kann

Regisseur Andrew Dominik folgt im Film daher wohl auch der Theorie, Marilyn Monroe, dargestellt von Ana de Armas ("James Bond 007: Keine Zeit zu sterben", "Blade Runner 2049"), sei wegen ihrer Affäre mit einem der Kennedy-Brüder ermordet worden. Ein erster Trailer gibt einen Vorgeschmack und zeigt gleichzeitig die beklemmende Grundstimmung des Films, Monroes Zerissenheit und den psychischen Druck, dem sie ausgesetzt war – aber auch die Wandlungsfähigkeit von Schauspielerin Ana de Armas, die nicht zuletzt in unterschiedlichsten Rollen ihr schauspielerisches Können unter Beweis gestellt hat, etwa als Bondgirl Agent Paloma in "James Bond 007: Keine Zeit zu sterben", im Amazon Erotik-Thriller "Tiefe Wasser" oder als mordverdächtige Pflegerin im Überraschungserfolg und Whodunnit-Krimi "Knives Out – Mord ist Familiensache".

Im Trailer ist zu sehen, wie Marilyn Monroe von ihrem Make-Up-Künstler und langjährigen Vertrauten Allan "Whitey" Snider (Toby Huss) geschminkt wird und innerhalb von Sekunden ihre wahre Zerissenheit und Trauer überdeckt und ihr strahlendes Lächeln wie eine Maske aufsetzt.

"Blond" wird am 23. September auf Netflix erscheinen. Wer nicht so lange warten möchte, kann sich bis dahin mit der Netflix-Dokumentation "Mysterium Marilyn Monroe: Die ungehörten Bänder" die Zeit bis zum Starttermin verkürzen.