Er hat mit seinem Oscar-gekrönten Drama "A Star is Born" schon sein Talent für Spielfilme mit Musikern im Zentrum bewiesen, jetzt nimmt sich Bradley Cooper als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller eine wirkliche Legende der Musikwelt vor: In seinem neuen Film "Maestro" verkörpert er niemand geringeren als den 1990 verstorbenen Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein.

Bernstein komponierte die weltberühmten Musikstücke für Musicals wie "On the Town", "Candide" und ist vor allem für "West Side Story" berühmt. "Maestro" erzählt mehrere Jahrzehnte aus Bernsteins Leben, soll aber keine "klassische" Biografie sein. Der Fokus liegt stattdessen auf Bernsteins Beziehung zu seiner Ehefrau Felicia Montealegre, die im Film von Carey Mulligan ("Promising Young Woman") gespielt wird. Schon der neueste Trailer (siehe oben) macht diese Herangehensweise deutlich und geht auf die komplizierte Dynamik des Paares ein.

Leonard Bernstein war der "Maestro" des 20. Jahrhunderts

Leonard Bernstein und Felicia Montealegre lernten sich 1946 auf einer Party kennen und heirateten fünf Jahre später. Insgesamt brachte ihre Ehe drei Kinder hervor. Dabei hat die chilenische Schauspielerin schon kurz nach der Hochzeit herausgefunden, dass ihr Ehemann versteckt homosexuell war. Trotzdem blieben sie 25 Jahre lang verheiratet, bis Montealegre an eine Krebserkrankung verstarb.

Eigentlich sollte Oscar-Preisträger Martin Scorsese ("Taxi Driver", "Killers of the Flower Moon") den Film inszenieren, der von Steven Spielberg ("Der weiße Hai", "Jurassic Park") produziert wird. Doch letztlich übernahm Cooper das Projekt. Neben ihm und Mulligan sind auch Matt Bomer ("White Collar"), Maya Hawke ("Stranger Things") und Sarah Silverman ("A Million Ways to Die in the West") in weiteren Rollen zu sehen.

Bernstein gilt als einer der prägendsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Seine Musicals und Opern hatten oft einen Bezug zu zeitgenössischen politischen Ereignissen. "West Side Story" etwa reflektiert die Ghettoisierung südamerikanischer Migranten in den Vereinigten Staaten sowie sein Musical "1600 Pennsylvania Avenue" eine Antwort auf die Watergate-Affäre rund um den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon war.

"Maestro" hatte bereits seine Weltpremiere bei den 2023ern Filmfestspielen von Venedig und wurde dort sehr positiv bewertet. Für die Oscarverleihung im Frühjahr 2024 gilt er als einer der Favoriten. Der Film wird in ausgewählten Kinos am 22. November 2023 in mehreren Ländern starten, ehe er am 20. Dezember weltweit bei Netflix veröffentlicht wird.