Der Kritiker-Erfolg ist das Gegenteil von unsichtbar: Der lang erwartete Horrorschocker "Der Unsichtbare", der grob auf einem Roman von H. G. Wells von 1897 basiert, erhält auffallend positive Rezensionen. Bei der US-Plattform RottenTomatoes fallen bislang 89 Prozent der Kritiken positiv aus (Stand: 26. Februar 2020), auch in Deutschland sind die Stimmen äußerst positiv. Bei Horrorfilmen keine Selbstverständlichkeit: Nur wenige Gruselfilme wie "Get Out", "Wir" oder "A Quiet Place" schafften es in jüngster Zeit, eine ähnlich hohe Wertschätzung zu erreichen.
In "Der Unsichtbare" flüchtet Cecilia Kass (Elisabeth Moss) vor ihrem gewalttätigen Mann Adrian (Oliver Jackson-Cohen), der kurz darauf scheinbar Selbstmord begeht. Cecilia aber bemerkt die beängstigende Wahrheit: Ihr Mann, ein genialer Wissenschaftler, hat einen Weg gefunden, sich unsichtbar zu machen. Aber wie entkommt man einem Feind, den man nicht sehen kann?
Das sagen die Kritiker zu "Der Unsichtbare"
"‘Der Unsichtbare‘ ist ein unterhaltsames Stück psychologischen Horrors", schreibt Leah Greenblatt von Entertainment Weekly, "dessen beste Momente nicht seine vielen Schock-Momente (von denen es unzählige gibt) sind, sondern die ruhigen, existenziellen Szenen."
"Dieser Film ist eine sozialkritische Horrorshow, die statt eines alten Monsters das Grauen von toxischer Männlichkeit zeigt und damit so zeitgemäß ist wie #metoo", interpretiert Peter Travers von Rolling Stone.
Dem schließt sich auch David Poland von Movie City News an. Er schreibt: "Das ist ein feministischer Film. Scheiß auf den Mann. Er ist der blöde Schurke. Er verdient nicht, dass wir ihn sehen. Alles, was wir wissen müssen, ist wie sein weibliches Opfer sich fühlt."
Genauso jubelt auch Antje Wessels von quotenmeter.de und findet, dass Regisseur Leigh Whannell für "seine Neuverfilmung einen neuen, smarten Dreh" gefunden hat: "Mit welcher Konsequenz Leigh Whannell hier seinen Missbrauchs-Subtext in ein Sci-Fi-Horrorgewand hüllt, kann sich wahrlich sehen lassen."
Viel Lob gibt es außerdem für Hauptdarstellerin Elisabeth Moss. J. Don Birnam von Splash Report schreibt: "Elisabeth Moss erhebt die H. G. Wells-Verfilmung in einen höheren Level an Spannung und Schreckmomenten." Auch Roger Moore von Movie Nation hält den Film für "brillant gespielt".
Christoph Peterson von Filmstarts ist zwar überzeugt, hat aber auch etwas auszusetzen: Der Film sei "wunderbar böse, aber viel zu lang", schreibt er und erklärt: "Auf einen starken Auftakt folgt eine intensive erste Stunde, bevor sich die Filmemacher in der zweiten Hälfte selbst viel wieder kaputtmachen."
"Der Unsichtbare" läuft ab dem 27. Februar 2020 in den deutschen Kinos. Den Trailer könnt ihr euch hier ansehen: