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Deutscher unter Mordverdacht inspirierte "Indiana Jones"-Geschichte

In "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" dreht sich alles um eine Stadt aus Gold und ein Artefakt von Außerirdischen. Doch tatsächlich steckt dahinter die Geschichte eines gesuchten Deutschen.

"Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" spielt im Jahr 1957 während des Kalten Krieges. Indiana Jones (Harrison Ford) wird von sowjetischen Agenten gezwungen, ein geheimnisvolles Artefakt in einer militärischen Lagerstätte zu bergen. Das Artefakt erweist sich als ein kristalliner Schädel, der über mystische Kräfte verfügt. Gemeinsam mit seinem jungen Begleiter Mutt Williams (Shia LaBeouf) reist Indy nach Peru, wo sie Hinweise auf eine verlorene Stadt der Ugha-Indianer verfolgen. Dort enthüllt sich die Verbindung des Schädels zu außerirdischen Wesen, die einst die Stadt bevölkerten. Indys alte Flamme Marion Williams (Karen Allen) und der zwielichtige Oxley (John Hurt) schließen sich dem Abenteuer an. Die Sowjets sind Indy dabei immer dicht auf den Fersen, bis es zum Showdown in der sagenumwobenen Stadt kommt.

Was wie eine ausgedachte Geschichte klingt, ist auch eine, allerdings nicht von den Machern des Films, sondern von einem deutschen Hochstapler, der in mehrere Morde verwickelt ist.

Tatunca Nara und die Geschichte der verborgenen Stadt

In den 1970er Jahren taucht im Amazonasgebiet ein Mann auf, der behauptet Tatunca Nara, ein Häuptling des verlorenen Amazonas-Volkes der Ugha Mongulala, zu sein. Er erzählte faszinierende Geschichten über eine verborgene Stadt namens Akakor, die tief im Amazonas-Dschungel liegen soll. Diese Stadt, so behauptete er, sei ein Relikt einer uralten Zivilisation mit fortschrittlicher Technologie, die von außerirdischen Wesen abstammen soll. Selbst ein U-Boot der Wehrmacht soll sich in die unterirdische Stadt verirrt haben und die Nachkommen dieser deutschen Soldaten noch immer mit den Ugha Mongulala leben.

Die brasilianischen Behörden wurden stutzig, denn der angebliche Häuptling sprach nur gebrochen Portugiesisch, dafür jedoch fließend Deutsch. Die Geschichten wurden jedoch weiter befeuert durch Bücher und Dokumentationen. Nicht zuletzt durch das Buch "Die Chronik von Akakor" des deutschen Autors und Auslandskorrespondenten Karl Brugger, der fasziniert war vom angeblichen Häuptling.

Die Enttarnung des Häuptlings und vier Morde

In den 1980er Jahren sterben im brasilianischen Amazonasgebiet vier Menschen auf unerklärliche Weise, alle standen in Kontakt mit Tatunca Nara. Drei Touristen wollten mit dem Häuptling Akakor suchen, doch sie kamen nie aus dem Dschungel zurück. Korrespondent Brugger wird einige Jahre nach Veröffentlichung seines Buches über die versunkene Stadt in Rio de Janeiro auf offener Straße erschossen. Alles weist auf Tatunca Nara hin.

Die Zweifel an der Identität des Häuptlings mehrten sich und auch die deutschen Behörden wurden auf den Fall aufmerksam. Das BKA leitete Ermittlungen ein und die wahre Identität von Tatunca Nara konnte enttarnt werden: Hochstapler Hansi Richard Günther Hauck, Familienvater aus Franken. In den 1960er Jahren ließ dieser seine Frau und Kinder in Bayern zurück, um sich in Brasilien ein neues Leben aufzubauen und die Geschichte um das verschollene Volk zu erfinden. Bis heute lebt Hauck in einem kleinen Dorf am Amazonas, noch immer wird von deutschen Behörden nach ihm gefahndet. Die Morde konnten ihm von der brasilianischen Polizei nie endgültig nachgewiesen werden. Doch seine Geschichte um seine Herkunft inspirierte selbst Hollywood in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels".

In der ARD-Mediathek ist nun "Tatunca Nara und die Toten im Dschungel" zu sehen.