Alamode Film

Das "Fikkefuchs"-Plakat ging den Stadtwerken in München und Frankfurt zu weit

Am Donnerstag, dem 16. November startet "Fikkefuchs" von und mit Jan Henrik Stahlberg (Muxmäuschenstill) in den Kinos, in dem der alternde "Stecher von Wuppertal" Rocky (Jan Henrik Stahlberg) unerwarteten Besuch von seinem Sohn Thorben (Franz Rogowski) erhält - dieser möchte bei Rocky in die "Lehre" gehen, um sein unbefriedigendes Sexualleben aufzubessern und ein echter Verführer zu werden.

Keine "Fikkefuchs"-Plakate bei Bus und Bahn

Allerdings sorgt nun das Filmplakat, das einen stilisierten weiblichen Unterleib, mit Fuchskopf statt Intimbereich, zeigt, für Wirbel: Die Stadtverwaltungen von München und Frankfurt haben das Aufhängen das Plakats an Bus- und Bahnhöfen untersagt und die Meinungen gehen deutlich auseinander: Während der eine im Plakat nichts anstößiges findet, sieht der andere möglicherweise bereits bei der Namenswahl für den Film die Grenzen des Zumutbaren überschritten.

Verbote und Zensur sind nicht unüblich

In der Geschichte des Kinos wurden und werden bis heute Filmplakate aus den unterschiedlichsten Gründen verboten oder zensiert.

Während beispielsweise in Deutschland verfassungswidrige Symbole wie z.B. Hakenkreuze und SS-Runen von Filmplakaten entfernt werden, wird bei überzogenen Gewaltdarstellungen nicht nur hierzulande der Rotstift gezückt.

Zensuranlass Nummer 1: Sex & nackte Haut

Zensuranlass Nummer 1 weltweit war und ist jedoch ganz klar Sex und nackte Haut, wobei in besonders religiös geprägten oder autoritären Staaten die Zensur am strengsten ist. Dafür muss man garnicht erst auf Länder wie beispielsweise Saudi-Arabien zu blicken - auch im christlichen Kulturkreis wird notfalls die "Moral" mit Zensur durchgesetzt. So ist beispielsweise die merkwürdige Prüderie in den USA ist bekannt - während Gewaltdarstellungen extrem selten bemängelt werden, kennen die Zensoren beim Anblick einer entblößten Brust kein Pardon.

Verleih

Das Originalplakat von "Shame" (links) erboste einen Ungarn so sehr, dass es schließlich landesweit verboten wurde - also sattelte man auch ein anderes Plakat (rechts) um.

Doch die USA sind kein Einzelfall: Auch in der garnicht so lange zurückliegenden erzkatholischen Franco-Diktatur in Spanien waren die Zensoren redlich darum bemüht, die Gesellschaft vor sexueller Unmoral zu schützen, wie diese Bildergalerie zeigt.

In Osteuropa und Russland wiederum laufen regelmäßig radikale orthodoxe Christen gegen "Pornographie" und "Blasphemie" Sturm und forderten dieses Jahr das Verbot des Films "Mathilde" und kündigten gar an, Kinos niederzubrennen, die den Film zeigen, weil dieser Kussszenen zwischen der Ballerina Matilda Kshessinska (Michalina Olszanska) und dem als Heiligen verehrten Zar Nikolaus II. enthält und somit religiöse Gefühle verletze.

Den "Fikkefuchs" wird es nicht stören

Kinostar

Vom russischen Staat gefördert, zog "Mathilde" den Unmut radikaler Christen und russischer Nationalisten auf sich

Einen Schaden wird der "Fikkefuchs" wohl eher nicht von der Maßnahme davontragen - durch das Verbot ist der Film, kurz vor Kinostart, in aller Munde.

Am Schluss werden alle Beteiligten zufrieden sein: Keine "Fikkefuchs"-Plakate an Bus- und Bahnhöfen - und wahrscheinlich deutlich mehr Zuschauer in den Kinos.