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Fluch der Karibik: Alles Quatsch? So viel (Un-)Wahrheit steckt in den Piraten-Filmen

Fluch der Karibik Jack Sparrow
Johnny Depp als Captain Jack Sparrow. Imago / Mary Evans

Piratenflaggen, Schiffshaustiere oder berühmt-berüchtigte Seeräuber - auch wenn "Fluch der Karibik" fiktiv ist, ist nicht alles an der Filmreihe erfunden. Hinter den Abenteuern von Jack Sparrow und Co. stecken zum Teil wahre Geschichten.

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"Fluch der Karibik" ist eines der erfolgreichsten Franchises aus dem Hause Disney. Ursprünglich auf einem Fahrgeschäft in Disneyland basierend, sind seit dem ersten Teil aus dem Jahr 2003 insgesamt fünf Filme der Reihe erschienen - über einen sechsten wird schon lange gemunkelt. Die Kinoerfolge rund um Jack Sparrow hatten freilich nie den Anspruch, historisch korrekt zu sein. Doch in den fiktiven Drehbüchern steckt mehr Wahrheit, als man auf den ersten Blick vermuten mag.

Die Kostüme von Johnny Depp, Orlando Bloom und Co.

Johnny Depp hat in seiner Rolle als Jack Sparrow einen ganz eigenen Stil. Dieser orientiert sich aber durchaus an der Kleidung echter Piraten. Die farbenfrohe Garderobe diente zum einen dazu, die verschiedenen Orte zu repräsentieren, an denen die Piraten schon gewesen waren, und zum anderen, möglichst wild auszusehen. Darüber hinaus schmückten sich die Seefahrer mit Accessoires, insbesondere Ohrringen, die zu ihrem Ansehen beitrugen und ihnen ein Gefühl der Identität vermittelten.

An anderer Stelle scheint es die "Pirates of the Caribbean"-Reihe mit der Kostümgestaltung allerdings nicht so genau genommen zu haben: Im ersten Teil tragen alle Offiziere und Matrosen der Royal Navy Uniformen, obwohl es bis 1748 keine Uniformvorschriften für die Marine gab. Im zweiten Teil sind die Offiziere der East India Trading Company zudem in blauen Uniformen zu sehen, obwohl historisch korrekt rote Uniformen gewesen wären.

Pirates of the Caribbean: "Blackbeard" gab es wirklich

Foto: Imago / Mary Evans, Ian McShane in seiner Rolle des furchteinflössenden "Blackbeard".

In "Fremde Gezeiten" stößt Ian McShane in der Rolle des Edward Teach, besser bekannt unter seinem Piratennamen "Blackbeard", zum Cast. Der berüchtigte Pirat hat tatsächlich einst die sieben Weltmeere befahren. Zwar spielt der Film im Jahr 1750 und Teach starb bereits 1718, doch ansonsten wird er in dem Kinohit durchaus korrekt dargestellt.

Der Seemann soll vor allem durch sein verrücktes Aussehen aufgefallen sein, das Schaulustigen Angst einflößte. Er trug drei Pistolen über der Brust und soll sich immer wieder Lunten in den schwarzen Bart gesteckt und angezündet haben, um sein einschüchterndes Aussehen zu unterstreichen.

Die berüchtigte Totenkopfflagge

Sie ist die Piratenflagge schlechthin: ein weißer Totenkopf auf schwarzem Grund. Der "Jolly Roger", wie sie genannt wird, war nur eine von vielen Piratenflaggen. Sie tauchte erstmals im 18. Jahrhundert in der Karibik auf und sollte anderen Schiffen den Tod signalisieren. Die Piraten, die sie hissten, wollten keine Gnade zeigen.

Von der Flagge gab es verschiedene Variationen, mal mit gekreuzten Knochen, mal mit Säbeln, mal mit ganzen Skeletten. Andere Flaggen, die die Piraten verwendeten, waren der Union Jack oder die spanische Flagge. Damit sollten sich andere Schiffe in Sicherheit wiegen, bis sich herausstellte, dass die Piraten alles andere als Verbündete waren.

Dass die Flagge so oft auf Piratenschiffen gehisst wurde, wie in den "Fluch der Karibik"-Teilen, ist historisch jedoch unrealistisch. Auch bei der Verwendung der anderen Flaggen haben sich Fehler in den Film eingeschlichen: Der Union Jack wurde nur auf Militärschiffen gehisst und nicht auf Handelsschiffen, wie im Film zu sehen ist. Außerdem gab es die Flagge in der im Film gezeigten Form zur Zeit der Handlung noch gar nicht.

Piratenhaustiere wie "Jack der Affe"

In der Filmreihe hält sich Kapitän Hector Barbossa (Geoffrey Rush) ein Kapuzineräffchen als Haustier, das er nach dem Protagonisten spöttisch "Jack der Affe" tauft. Tatsächlich hielten sich die Piraten Haustiere auf ihren Schiffen, um die Langeweile zwischen den Raubzügen zu vertreiben. Das beliebteste Tier zur Unterhaltung war der Papagei, es gab jedoch noch viele andere Haustiere. Vögel waren unter anderem deshalb so beliebt, weil sie sich von Früchten, Nüssen und Insekten ernährten, die an Bord leicht zu beschaffen und zu lagern waren. Aber auch Affen oder Lemuren waren keine Seltenheit.

Fluch der Karibik: Die Seemänner und ihr Rum

Jack Sparrows bevorzugtes Getränk ist Rum. Deshalb taucht der Alkohol auch immer wieder im Film auf - so ist zum Beispiel John Brown, der Meister von Will Turner (Orlando Bloom), durch seinen ständigen Rumkonsum stark alkoholisiert. Und in der Fortsetzung fragt Johnny Depp an einer Stelle: "Wieso ist der Rum dauernd alle?".

Dass auf hoher See viel Rum getrunken wird, ist kein Mythos, sondern entspricht der Wahrheit. Tatsächlich hatten die Piraten auf ihren manchmal monate- oder jahrelangen Fahrten drei Getränke an Bord: Wasser, Bier und Rum. Wasser wurde zuerst getrunken, weil es am schnellsten verdarb. Dann kam das Bier an die Reihe. Der Rum war am längsten haltbar und wurde zuletzt getrunken. Sobald er leer war, wurde es für die Piraten brenzlig.

Alle "Fluch der Karibik"-Teile gibt es im Stream bei Disney+.