Fünf Oscar-Nominierungen, über 650 Millionen US-Dollar an der Kinokasse und eine Fangemeinde, von der andere nur träumen können: "Fluch der Karibik" trat 2003 eine wahre Piraten-Manie los. Allen voran Johnny Depp als kauziger, ewig trunkener, aber genial denkender Möchtegern-Captain Jack Sparrow. 17 Jahre und vier weitere Teile (mit einem gesamten Einspielergebnis von über 4,5 Milliarden US-Dollar!) später lohnt sich ein Blick auf die Besetzung, denn sie alle können auf einen Höhepunkt in ihrer Karriere zurückblicken.

Johnny Depp

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Der Mann der Stunde: Johnny Depp als Jack Sparrow

Nach einer erbitterten Schlammschlacht mit Ex-Frau Amber Heard will Depp wieder durchstarten. Hartnäckig halten sich Gerüchte über einen weiteren "Karibik"-Teil, "Phantastische Tierwesen 3" ist bereits in Planung und für seinen jüngsten Film "Minamata", in dem einen Kriegsfotografen spielt, erntete Depp weltweite Lospreisungen. Dabei ging es auch nach dem ersten Auftritt als Jack Sparrow ganz steil nach oben: Oscarnominierungen für "Fluch der Karibik", "Wenn Träume fliegen lernen" und "Sweeney Todd", zwischen Juni 2009 und Juni 2010 der bestbezahlte Schauspieler Hollywoods (laut Forbes Magazine verdient er in dem Zeitraum rund 75 Millionen US-Dollar), Welttourneen als Gitarrist mit Musikgrößen wie Alice Cooper und Joe Perry. Aber Alkohol-Exzesse sowie die schmutzige Ehe-Wäsche, die öffentlich gewaschen wurde, warfen ihn immer wieder zurück. Als nächstes geht Depp jedenfalls erst einmal unter die Produzenten. Mit "Shane" kümmert er sich um eine Dokumentation über den irischen Sänger Shane MacGowan.

Orlando Bloom

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Orlando Bloom als William Turner

Als Legolas ist er ohnehin schon Teil der Filmgeschichte, als William Turner machte er bei einem anderen Mega-Franchise trotzdem gleich mal mit. Orlando Bloom hat sich in Hollywood längst etabliert. Als Charakterdarsteller kann man den Engländer zwar nicht gerade bezeichnen, dafür als Magnet für Kassenschlager. 2013 und 2014 war er erneut als Elbischer Königssohn in den "Hobbit"-Filmen zu sehen. 2017 kehrte er im fünften Teil der "Karibik"-Saga dann noch einmal als William Turner auf die große Leinwand zurück. Zuletzt sorgte er mit der Amazon-Prime-Serie "Carnival Row" für Aufsehen. Die Fantasy-Serie besticht mit einer atemberaubenden Ausstattung. Eine zweite Staffel wurde schon bestätigt, bevor die erste im vergangenen August erschien. Außerdem erwartet Bloom im Sommer zusammen mit der Sängerin Katy Perry das erste gemeinsames Kind.

Keira Knightley

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Keira Knightley als Elizabeth Swann

Für Keira Knightley läuft es nach wie vor richtig gut im Filmgeschäft. Seit dem ersten "Karibik"-Film wurde sie zweimal für einen Oscar nominiert. Seither war sie in jedem Jahr mit mindestens einem neuen Projekt im Kino zu sehen. 2017 schlüpfte sie dann erneut in die Rolle der Elizabeth Swann. In "Pirates of the Caribbean: Salazars Rache" wurden schließlich sämtliche Flüche der Meere aufgehoben und Swann konnte wieder ihren William Turner in die Arme nehmen. Auch privat läuft es bei Knightley. 2013 heiratete sie den Musiker James Righton, mit dem sie heute zwei Kinder hat. Ihr nächster Film "Silent Night" der Regisseurin Camille Griffin soll noch in diesem Jahr erscheinen.

Geoffrey Rush

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Geoffrey Rush als Captain Barbossa

Captain Barbossa ist als Bösewicht mindestens genauso sympathisch wie der spätere Fiesling Davy Jones. Nach seiner Läuterung gehörte er genau wie Johnny Depp zum festen Bestandteil der Filmreihe. In allen fünf Teilen war er zu sehen, im fünften und bislang letzten Abenteuer spielte er sogar wieder eine wichtigere Rolle. Der Oscarpreisträger (Bester Hauptdarsteller 1997 für "Shine") hat sich zuletzt etwas zurückgezogen. Sein letztes Filmprojekt erschien 2019. In "Storm Boy" muss er sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, in der Serie "Genius" spielte er 2017 den Physiker Albert Einstein. Von neuen Projekten ist bislang nichts bekannt. Vermutlich liegt das an einem privaten Tumult aus dem Jahr 2019. Im Zuge der Me-Too-Bewegung wurde auch Rush beschuldigt, eine Kollegin bei der Theaterproduktion von "König Lear" sexuell belästigt zu haben. Entsprechende Berichte kamen unter anderem vom australischen Daily Telegraph. Rush klagte wegen Diffamierung und gewann. Schließlich wurde ihm insgesamt eine Rekord-Entschädigung von etwa 1,73 Millionen Euro zugesprochen.

Regisseur Gore Verbinski

Bei Teilen der Fans und bei der Kritik fielen die Teile vier und fünf weitestgehend durch. Ein Grund könnte Gore Verbinski sein, der lediglich die ersten drei Filme inszenierte und dann den Regie-Stuhl an Rob Marshall respektive Joachim Rønning und Espen Sandberg weiterreichte. Nach dem dritten "Karibik"-Film widmete Verbinski sich dem Animationsfilm "Rango" und gewann dafür prompt einen Oscar. Es folgten mit "Lone Ranger" und "A Cure for Wellness" zwei Filme, die er vermutlich lieber wieder aus seiner Vita streichen möchte. Als letztes listet die Filmdatenbank imdb.com "Spaceless" als sein neuestes Projekt. Eine erste Synopsis liest so sich: "Ein Mann, der hilflos durch den Weltraum schwebt, wacht in einem Raumanzug auf. Ein Computer soll ihm Gesellschaft leisten, bis dem Mann die Luft ausgeht. Dabei versucht er, das Geheimnis seines Todes zu lösen." Wann der Film starten soll, ist aber noch nicht bekannt.