Es ist kein neues Prozedere, aber dennoch wichtig zu wissen. Die Streamingplattform Netflix wirft in regelmäßigen Abständen Filme und Serien aus dem Portfolio. Dabei geht einem gerne mal ein Streifen durch die Lappen, den man eigentlich noch gerne schauen würde. Hier einige Highlights, die Netflix zum 28. Februar verlassen. Spoiler: Ein Film verschwindet bereits am 27.02.

Kleiner Tipp: Die kostenlose App "WhatsOnFlix?" für iOS und Android gibt eine Übersicht, welche Titel in naher Zukunft aus dem Netflix-Katalog verschwinden.

Wer wissen will, welche Neuerscheinungen auf Netflix im Februar besonders sehenswert sind, muss hier nachschauen: Bei Neu auf Netflix stellen wir jeden Monat Highlights vor und geben Geheimtipps. Weitere Link-Empfehlungen: Hier stellen wir die Besten Netflix Filme vor und hier gibt es die Besten Netflix Serien.

Underworld: Blood Wars

Die Blutfehde zwischen den Vampiren und den lykanischen Werwölfen wird vermutlich nie zu Ende gehen. Zusammen mit ihren einzigen Verbündeten David (Theo James) und ­dessen Vater Thomas (Charles Dance) zieht Todeshändlerin Selene (Kate Beckinsale) erneut in den Kampf. Immerhin wurde der fünfte Teil erstmals von einer Frau inszeniert: Anna Foerster, ­Regisseurin der Vox- Serie "Outlander".

Dieser Titel ist der einzige in der Liste, der bereits am 27. Februar letztmalig verfügbar ist.

Ab 28. Februar: Netflix leert das Filmregal

Departed – Unter Feinden

Undercovercop Billy (DiCaprio) soll sich in die Gang des brutalen irischen Mafiabosses Costello (Jack Nicholson) einschleusen. Billy und seine Chefs haben keinen Schimmer, dass Costello mit Colin (Damon) einen Maulwurf bei der Polizei hat… Ein dreckiger Thriller mit grandiosen Stars, der einem den Atem stocken lässt. Meisterregisseur Martin Scorsese ("The Wolf of Wall Street") verlegte die ausgefuchste Story des Hongkong-Reißers "Infernal Affairs" (2002) nach Boston – und gewann ausgerechnet mit diesem Remake den längst verdienten Regie-Oscar.

Black Swan

"Ich sehe nie, wie du dich ganz hingibst!", putzt Ballettdirektor Leroi (Vincent Cassel) die Ballerina Nina (Portman) herunter. Leroi plant in New York eine Inszenierung von Tschaikowskys "Schwanensee", in der der brave weiße Schwan und der laszive schwarze Schwan diesmal von nur einer Tänzerin gegeben werden soll. Zu ihrer Überraschung ergattert die prüde Nina die schwierige Doppelrolle, denn Leroi wittert in der zahmen Streberin eine dunkle Seite. Genau die kommt bald auf unheimliche Weise zum Vorschein… "The Wrestler"-Regisseur Darren Aronofsky zeigt Ballett als Knochenjob und mischt sein Psychodrama mit den Horrormotiven: Doppelgänger und Verwandlung. Um als Primaballerina zu überzeugen, nahm Natalie Portman zehn Kilo ab und trainierte fast ein Jahr lang. Lohn der Selbstkasteiung: ein Oscar!

Die Unglaublichen

Einst sorgte "Mr. Incredible" mit seiner Frau Elastigirl für Recht und Ordnung. Doch die Flurschäden beim Katzenretten und Verbrecherfangen wurden der Regierung zu teuer. Nun muss Mr. Incredible unerkannt als Bob Parr bei einer Versicherung Akten stemmen. Der gefrustete Held ist superfroh, als ihn eine geheime Agentur reaktiviert. Doch dahinter steckt der Möchtegern-Schurke "Syndrome": Als der die Welt bedroht, muss Familie Incredible ihre Superkräfte bündeln… Ein Heer von Kreativen an 1800 Rechnern schuf diese köstliche Persiflage auf Superman-Action und Agententhriller à la Bond – visuell im flotten Stil der Sechzigerjahre gehalten und vollgepackt mit irrwitzigen Ideen und charmanten Charakteren.

Shaun of the Dead

Aufstehen, zur Arbeit und abends in den Pub: Shaun (Simon Pegg) geht durchs Leben wie ein Zombie. So merkt er nicht mal, dass tatsächlich überall welche sind. Erst als ihm eine Infizierte an den Hals will, werden er und Kumpel Ed (Nick Frost) misstrauisch. Mit Shauns Exfreundin und seiner Mutter probieren sie eine neue Strategie. Aber kann man denn die Apokalypse aussitzen? Mit ihrer Zom-Com landeten die britischen TV-Komödianten Simon Pegg und Edgar Wright einen echten Überraschungshit. Zwar braucht ihr Film etwas, um in Schwung zu kommen, doch dann legt er los – und wird richtig schön blutig!

American Gangster

"Blue Magic" heißt der Stoff, aus dem Junkie-Träume gemacht sind. Dealer Frank Lucas (Denzel Washington) bringt das Heroin in reinster Qualität und konkurrenzlos billig an die Kunden – dank seiner Marketingstrategie, das Produkt direkt vom Erzeuger zu beziehen. Folglich steigt er in den 70er-Jahren zum Drogenbaron Nr. 1 in New York auf. Erst der unbestechliche Fahnder Richie Roberts (Russell Crowe) wird ihm gefährlich… Die Konstellation erinnert an das Duell zwischen Al Pacino und Robert De Niro in "Heat". Ridley Scott ("Gladiator") konzentriert sich in dem spannenden Mix aus Krimi und Charakterstudie auf die schillernde Figur des "Bad Guy": So kann Denzel Washington brillieren, Russell Crowe hat leider das Nachsehen.

The Others

Grace (Nicole Kidman) lebt in einer alten Villa auf der Kanalinsel Jersey. Sie hält ihr Haus verrammelt und verdunkelt, da ihre Kinder unter einer Lichtallergie leiden. Doch sie sind nicht allein: In den dunklen Zimmern haust noch etwas anderes… Mehr soll nicht verraten werden! Denn wie etwa in "The 6th Sense" wird hier Spannung durch Kleinigkeiten statt durch Action und Effekte hochgehalten. Der 29-jährige Regisseur und Drehbuchautor Alejandro Amenábar ("Das Meer in mir") beschwört virtuos das Grauen gotischer Spukstorys herauf und komponierte auch die suggestive Musik.

Verliebt und ausgeflippt

1957: Bryce ist genervt von Nachbarmädchen Juli, das ihn offensichtlich toll findet. Damals sind beide sieben, doch auch als Teenager im Michigan der 1960er-Jahre hält der gutbürgerliche Bryce (Callan McAuliffe) die Tochter "armer Leute" auf Distanz. Erst als sich sein Großvater (John Mahoney, "Frasier") mit Juli (Madeline Carroll) anfreundet, erkennt Bryce ihren Charme – zu spät? Trotz viel Schmalz: Wie in Wendelin van Draanens Romanvorlage "Ausgeflippt" amüsieren auch hier die ständigen Perspektivwechsel und wie unterschiedlich Juli und Bryce dieselben Ereignisse wahrnehmen. Bei uns kam die verträumte Zeitreise nie in die Kinos. Jetzt fliegt sie auch bei Netflix aus dem Filmregal...

Ein Mann namens Ove

Jeden Morgen um kurz vor sechs dreht Ove (grandios: Rolf Lassgård) seine Runde durch die Siedlung. Auf seinem Kontrollgang schreibt er nicht nur Falschparker auf, er überprüft auch, ob die Nachbarn ihren Müll ordnungsgemäß getrennt haben. Der 59-jährige Frührentner ist ein verbitterter Pedant, der nach dem Tod seiner Frau und dem Verlust seines Arbeitsplatzes beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. Doch die neuen Nachbarn machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Beim Einparken haben sie doch glatt seinen Briefkasten gerammt. Das kann ihnen Ove unmöglich durchgehen lassen. Zwei Jahre nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" kam wieder eine Bestsellerverfilmung aus Schweden in unsere Kinos. Im Gegensatz zur arg zerfahrenen Adaption von Jonas Jonassons Romandebüt funktioniert "Ein Mann namens Ove" auch auf der Leinwand. Hannes Holm hat den trockenen Humor von Fredrik Backmans Buchvorlage genau getroffen.

Final Destination

Dank böser Vorahnungen hasten Alex (Devon Sawa) und ein paar Mitschüler noch kurz vor dem Start aus dem Flieger nach Paris. Tatsächlich stürzt die Maschine ab! Auf Dauer können die Überlebenden den Sensenmann aber nicht abschütteln…Der Plot war ursprünglich als "Akte X"-Episode vorgesehen. Mit schwarzem Humor und guten Schocks geriet der Teeniegrusler zum Überraschungshit.

Je suis Charlie

Sehenswerte Doku von Daniel und Emmanuel Leconte um den terroristischen Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo", der durch die Mordtaten muslimischer Fanatiker am 13.11. in der französischen Hauptstadt an Aktualität, aber nicht an Bedeutung eingebüßt hat.

Top Gun

Paramount Home Entertainment

Top Gun (1986)

Auf der Navy-Fliegerschule riskieren Maverick (Tom Cruise) und sein Kumpel Goose (Anthony Edwards) stets die dickste Lippe. Besonders Maverick lässt keine Regel ungebrochen, um Draufgängerqualitäten zu beweisen. Das imponiert der Ausbilderin Charlie (Kelly McGillis), die bald ganz auf den Luftikus fliegt. Zur Besinnung kommt der Heißsporn erst, als Goose beim Manöver ums Leben kommt. Schließlich rettet Maverick im Kampf gegen sowjetische MiG-Piloten sogar seinen Intimfeind "Iceman" (Val Kilmer)… Weil die US-Navy die Produktion von "Top Gun" unterstützte, wurde der Film als Militär-Werbeclip kritisiert. Tatsächlich bietet er atemberaubende Action, Styling, Romantik und ein gerütteltes Maß an Naivität. Der Titelsong "Take My Breath Away" bekam den Oscar.

Bolt - ein Hund für alle Fälle

Als er irrtümlich glaubt, sein TV-Frauchen Penny sei tatsächlich entführt worden, bricht er aus dem Studio aus und landet in New York. Erst die zynische Straßenkatze Mittens und der TV-süchtige Hamster Dino machen dem desillusionierten Bolt klar, dass er ein stinknormaler Köter ist. Gemeinsam machen sie sich auf eine Odyssee quer durch die USA. Ihr erstes Kinoabenteuer inszenierten Byron Howard und Chris Williams ganz im Geiste von Animationslegende und Pixar-Chef John Lasseter. Auf der Habenseite: drollige Animationen, eine kindgerechte Story, bei der auch Erwachsenen das Herz aufgeht, und schräge Figuren wie die Schutzgeld zahlenden Tauben von New York City oder der hektische Hamster Dino.

Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung

Der fiese Dr. Evil (Mike Myers) reist ins Jahr 1969 zurück und bedroht mit seinem Superlaser die USA. Außerdem hat er den irre potenten Agenten Austin Powers (ebenfalls Mike Myers) seiner Libido beraubt. Powers schmeißt ebenfalls die Zeitmaschine an und findet sich im knallbunten London der 60er-Jahre wieder. Mit der schnittigen CIA-Agentin Felicity Schickfick (Heather Graham) versucht er, Dr. Evils teuflische Pläne zu durchkreuzen und seine einstige Manneskraft zurückzuerlangen… Zotige Gags, eine wunderbare Sixties-Ausstattung und Anspielungen auf 007 und dessen Widersacher Blofeld machen den zweiten Austin-Powers-Spaß zum kurzweiligen Vergnügen. In einem Gastauftritt mit von der "Party": der Musiker Elvis Costello.

William Shakespeares Romeo & Julia

"Wie süß ist der Genuss an Liebe, wenn schon so reich an Freude ist ihr Schatten!" Auch wenn DiCaprio als moderner Romeo ein Hawaiihemd trägt und mit der Knarre fuchtelt, folgt er doch Shakespeares Originalversen aus dem 16. Jahrhundert. Auch sonst ist es wie vor 400 Jahren: Der Spross des Montague-Clans und Julia (Danes) aus dem gegnerischen Hause Capulet verfallen einander rettungslos… Regisseur Baz Luhrmann ("Der große Gatsby") gelang hier der Spagat zwischen knallig-bunter Videoclip-Ästhetik und des Dichters zeitloser Poesie.

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