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Filmberufe

Was macht eigentlich ein Maskenbildner beim Film?

Was macht eigentlich ein Maskenbildner beim Film?
Einmal nachschminken, dann ist Hellboy wieder fertig für die Kamera. Universal Studios

Maskenbildner sind am Set unverzichtbar und verleihen Filmfiguren das passende Äußere. Aber was tun sie genau?

Wenn sie am Werk sind, dann kann alles passieren: Aus einem Menschen wird ein Monster, aus dünn wird dick, aus glattrasiert wird bärtig. Maskenbilder kümmern sich um das Äußere der Schauspieler, bevor diese vor die Kamera treten. Manchmal reicht schon ein bisschen Make-up und die Protagonisten sind fertig für den Dreh. Manchmal braucht es aber mehr, viel mehr. Filme wie "Guardians of the Galaxy", "Herr der Ringe" oder "Men in Black" wären undenkbar ohne ihre spektakulären Phantasiefiguren, die uns mit ihrer Erscheinung verzaubern. Diese Wesen sind das Werk von Maskenbildnern - ein spannender Beruf, von dem man doch so wenig weiß. Aber das wollen wir heute ändern.
Verwandeln lernen
Foto: Disney, Ohne Masken wäre Guardians of the Galaxy wohl nur halb so eindrucksvoll.
Zunächst einmal ist interessant, dass Maskenbildner ein Ausbildungsberuf ist. Drei Jahre lang lernt man sein Handwerk. Dabei erfährt man, wie man Gesichter schminkt, frisiert, Perücken knüpft, Masken und andere künstliche Körperteile anfertigt. Eben alles was zu diesem Beruf dazugehört. Nach der Ausbildung ist dann nicht vorgegeben, wo man später arbeitet - es gibt viel Auswahl. Die meisten landen beim Theater, andere bei Musicals und Opern. Auch für Fotoproduktionen, zum Beispiel in der Modebranche oder Werbung, braucht man Maskenbilder. Und natürlich bei Film- und Fernsehen. Kein Moderator oder Schauspieler tritt vor die Kamera ohne davor "in der Maske" gewesen zu sein. Denn komplett ohne Puder würde man im Licht der hellen und auch warmen Scheinwerfer einfach zu sehr glänzen. Auch Augenringe verschwinden wie durch Zauberhand und Bleichgesichter bekommen etwas Farbe, dank einem Hauch Make-up. Wobei man einen Hauch nicht falsch verstehen darf. Die Schminke, und ist sie noch so natürlich gewählt, eignet sich nicht für den Alltag und wäre viel zu viel des Guten.
Effektvoller Einsatz
Foto: Universal Pictures, Für "Hellboy - Die goldene Armee" hatten die Maskenbildner alle Hände voll tun.
Natürliche oder realistische Make-ups sind aber nicht die einzige Aufgabe bei Film- und Fernsehproduktionen. Manchmal wird es wilder und auffälliger. Denn auch im Bereich Make-up gibt es Spezialeffekte, die von Maskenbildnern umgesetzt werden und sich sehen lassen können: Alienköpfe, Schnittwunden, falsche Nasen und Ohren, haarige Monsterhände. Wer die Aufgabe hat phantastischen Figuren ein Gesicht zu geben, der kann richtig kreativ sein. Neben Kreativität braucht es aber auch eine Menge Geduld. Das Team von "Guardians of the Galaxy" brauchte zum Beispiel 5 Maskenbilder 5 Stunden pro Tag nur um den einen Charakter "Drax the Destroyer" kamerafertig zu schminken. Bei "Hellboy" lief es ähnlich ab: Am Set dauerte es Stunden, bis alle Figuren startklar waren.
Glanz, Glamour und Krise
Foto: dpa, Maskenbildner Rick Baker: Niemand hat öfter einen Oscar in der Kategorie Make-up gewonnen.
Die Verwandlung der Figuren ist der letzte Arbeitsschritt für ein Maskenbilder. Seine eigentliche Arbeit beginnt weit vor dem Andringen der Masken und falschen Gliedmaßen. Maskenbilder skizzieren vor dem Dreh Entwürfe, fertigen erste Modelle und treffen die Materialauswahl. Diese faszinierende Arbeit bleibt zunächst im Verborgenen, wird jedoch wertgeschätzt: Seit 1982 gibt es einen Oscar für das beste Make-up. Der unangefochtene Trophäensammler in dieser Kategorie: Rick Backer. Sieben mal holte er den Goldjungen unter anderem für "Der Grinch", "Man in blak" und "Wolfman". Neben all dem Glanz darf man aber nicht unerwähnt lassen, dass viele Maskenbildner Probleme habe eine Anstellung zu finden. Oft werden sie nur wenige Tage am Filmset gebraucht und hangeln sich von Projekt zu Projekt. Und gerade am Theater gibt es immer weniger Stellen, da viele Kommunen das Budget für Kultur ständig minimieren. Allen Widrigkeiten zum Trotz: Es ist ein kreativer und abwechslungsreicher Beruf, der Menschen mit handwerklichem Geschick sicher viel Freude bereitet.
Autorin: Katharina Kunzmann