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Fiktives Flüchtlingsszenario feiert Weltpremiere

Immigration Game: Jagd auf Flüchtlinge

Imigration Game
In "Immigration Game" (2016) muss ein deutscher Staatsbürger aufgrund seiner Zivilcourage böse büßen Youtube/Screenshot

Der dystopische Actionthriller "Immigration Game" stellt ein fiktives Flüchtlingsszenario ins Zentrum seiner Handlung: Was, wenn das Schicksal von Flüchtlingen in Deutschland in einer Reality-Show entschieden werden würde?

Das Drehbuchszenario erinnert frappant an den Fernsehfilm "Das Millionenspiel" von Tom Toelle aus dem Jahre 1970: Flüchtlinge sollen sich eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland in einer perfiden Reality-Gameshow erspielen. Nur die Währung hat sich geändert: Aus Geld ist Asyl geworden. Die Hauptrollen übernehmen Mathis Landwehr ("Lasko - Im Auftrag des Vatikans") und die noch weitgehend unbekannte Schauspielerin Denise Ankel aus Berlin. Jochen Schropp wird in die Rolle des Moderators schlüpfen und die fiktive Gameshow begleiten. Die Regie führt Krystof Zlatnik, der 2013 den Action-Kurzfilm "Land of Giants" gemacht hat.

Im Rahmen der Genrenale, ein kleines Berliner Filmfestival, das sich ausschließlich dem deutschen Genrefilm widmet, feiert "Immigration Game" seine Weltpremiere. In einem Interview mit dem Medienmagazin DWDL äußert sich Regisseur und Drehbuchautor Krystof Zlatnik zur Motivation seines Projektes: "Tom Toelle hat in den 70er Jahren "Das Millionenspiel" fürs ZDF inszeniert und ich war der Überzeugung, dass es Zeit ist für ein modernes Update. In einer Welt, wo morbide Spiele existieren, bei denen sich jeder mobil einschalten kann, passt das einfach."

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Bürger auf der Jagd nach Flüchtlingen
Da ist etwas dran, denn der Film spielt in der nahen Zukunft. Das Szenario: Europa macht die Schotten dicht. Nur durch die Teilnahme an der Show "Immigration Game" kann sich ein Flüchtling Asyl erkämpfen. Die Flüchtlinge werden für die Show am Berliner Stadtrand ausgesetzt und müssen sich ihren Weg bis zum Fernsehturm am Alexanderplatz bahnen - ein lebensgefährliches Unterfangen.

Denn jeder deutsche Bürger kann Jagd auf die Flüchtlinge machen, sie straffrei erschießen und dafür noch ein Preisgeld einheimsen. Doch es gibt natürlich auch den aufrichtig helfenden Bürger im Film. Der Bankangestellte Joe tötet in Notwehr einen Hunter, weil er einem Flüchtling helfen will. Die Konsequenz: lebenslange Haftstrafe. Es sei denn, er nimmt selbst am "Immigration Game" teil.

In gerade mal 14 Tagen Drehzeit mussten Krystof Zlatnik und sein Team es schaffen, diesen erschreckend aktuellen Plot in einen tragfähigen Langfilm zu gießen. Es bleibt abzuwarten, ob dies gelungen ist. Der Trailer jedenfalls macht Hoffnung.

Autor: Steven Sowa