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Fifty Shades-Autorin: Streit am Set sorgte für neue Grey-Bücher

Fifty Shades of Grey
Verleih

Bislang sind zwei neue Bücher aus dem Grey-Universum erschienen. Ein drittes dürfte noch folgen. Dass es überhaupt dazu kam, haben die Fans einem fiesen Nervenkrieg zu verdanken.

Kino-Phänomen "Fifty Shades of Grey" spielte mit seinen drei Teilen über 1,3 Milliarden US-Dollar ein. Die Buch-Vorlage von Autorin E.L. James ist ähnlich erfolgreich – und es gibt sogar noch literarischen Nachschub: Die ersten beiden Bücher hat James auch aus der Sicht von Christian Grey verfasst. Die Originale erzählten noch die Ereignisse von Anastasias Warte aus. Wie es dazu überhaupt kam, erzählte die Autorin nun AZ Central:

"Im hinteren Teil des Buches ‚Fifty Shades Freed‘ habe ich das erste Kapitel von ‚Fifty Shades of Grey‘ aus Christians Sicht geschrieben, als eine Art Bonus für den Leser. Dann begannen die Leute mich zu fragen: ‚Kannst du das schreiben? Kannst du das schreiben?‘ Ich hatte nicht die Zeit dafür und habe nicht erwartet, dass ich es wirklich tun würde. Aber ich hatte so eine fürchterliche Zeit, als der erste Film gedreht wurde, sodass ich mich am Ende hinsetzte und das Buch schrieb. Es war echt eine erlösende Erfahrung für mich. Mir war nicht klar, dass es so beliebt werden würde."
Nervenkrieg am Set
Mit "fürchterliche Zeit" meint James ihre Beziehung zur Regisseurin des ersten Films, Sam Taylor-Johnson. Es kam am Set offenbar vermehrt zu Streit bezüglich der kreativen Umsetzung. James hatte sich nämlich vertraglich ein Mitspracherecht gesichert. Die Fehde endete schließlich damit, dass Taylor-Johnson sofort die Reihe verließ, nachdem sie ihren Film fertiggestellt hatte. Über die zwei weiteren Teile sagte sie später der Sunday Times:

"Ich werde diese Filme niemals anschauen. Ich habe buchstäblich null Interesse daran."

Etwas Gutes hatte der Streit aber. Erst dadurch kam E.L. James auf die Idee, die "Fifty Shades"-Bücher auch aus der Sicht von Christian Grey zu schreiben. Auf neue Filme sollten die Fans allerdings besser nicht warten: Während ein Perspektivwechsel in der Literatur wegen der Darstellung innerer Vorgänge durchaus Sinn macht und einen Mehrwert bieten kann, wäre es im Film schon eine besondere Herausforderung, die gleichen Szenen noch einmal mit anderem Schwerpunkt zu inszenieren. Doch wer die Mechanismen in Hollywood kennt, weiß, dass bei einem derartigen Kassenerfolg die Franchise-Kuh immer weiter gemolken wird.

Allerdings müssten die Macher dann auf den bewährten Grey-Darsteller verzichten. Jamie Dornan hat ausgeschlossen, nochmal den Sado-Milliardär zu verkörpern. Eine Verfilmung der Bücher aus der Grey-Perspektive hält er aus den genannten Gründen für unwahrscheinlich, wie er jüngst in einem Interview zu Protokoll gab. Da wäre es für Dornan wahrscheinlicher, dass E.L. James weitere neue Bücher liefert, die die Geschichte weitererzählen, aus wessen Perspektive auch immer. Schließlich tauchten im dritten Film schon Szenen auf, die in den Büchern gar nicht vorkamen wie die Hochzeit selbst. Doch dafür würde sich der 35-jährige nach eigener Aussage zu alt fühlen. Bei der Produktivität und Geschwindigkeit von E.L. James ist aber nicht auszuschließen, dass sie neue Romane über Mr. Grey liefert, bevor Dornan grau ist...
Trailer zu "Fifty Shades of Grey: Befreite Lust" Universal Pictures