An den Kinokassen in den USA und Kanada klingelt es. Und kein Geringerer als "ES", also zu englisch "IT", ist dafür verantwortlich. Die neueste Verfilmung des Stephen King Klassikers von 1986 hat auf dem amerikanischen Kinomarkt den bis Dato erfolgreichsten Start eines Horrorfilms hingelegt. Am ersten Wochenende hat der Clown-Horror rund 117 Millionen Dollar eingespielt.

Doch nicht nur das: Mit diesem Einspielergebnis erreichte der Horror um den Kult-Clown Pennywise den ersten Platz der nordamerikanischen Kinocharts. "Home Again", eine Komödie mit Reese Witherspoon, und die Action-Komödie "Killer's Bodyguard", die zuvor dreimal hintereinander auf dem ersten Platz stand, wurden damit auf den zweiten und dritten Platz verdrängt.

Horror im Kino: "ES" vor "Get Out"

Der Film des argentinischen Regisseurs Andrés Muschietti ("Mama") handelt von einer Gruppe Kinder in einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Maine, in dem plötzlich ein Horrorclown sein Unwesen treibt. Was den Kinoerfolg dieser Geschichte so besonders macht: Es ist ein Rated-R-Film, also ein Film, der in Deutschland die Bewertung FSK 16 oder 18 bekäme. Mit diesem Wochenendergebnis ist "ES" also schon jetzt auf dem fünften Platz der erfolgreichsten Rated-R-Filme aller Zeiten. Den Rekord vom stärksten Eröffnungswochenende kann übrigens nur "Deadpool" toppen: Der Film um den obszönen Antihelden (Ryan Reynolds) spielte an seinem ersten Wochenende 2016 135 Millionen Dollar ein. Wären in Florida wegen der Hurrikan-Gefahr nicht über 150 Kinos an diesem Wochenende geschlossen geblieben, hätte "Es" wahrscheinlich sogar diesen Rekord gebrochen.

Zuletzt sorgte die Horror-Satire "Get Out" (2017) für ähnlich starke Schlagzeilen. Der Anti-Rassismus-Thriller von Jordan Peele hatte bei einem durchaus überschaubaren Budget von 4,5 Millionen US-Dollar schon am ersten Tag rund 10,8 Millionen eingespielt und seine Kosten schnell vergessen gemacht. Zum Vergleich: Am ersten Wochenende landete auch "Get Out" wie "ES" auf Platz 1 der Kino-Charts, avancierte mit Einnahmen von insgesamt 33,4 Millionen US-Dollar zwar zum absoluten Kassenschlager, gegen den aktuellen Pennywise-Horror kann aber selbst dieser Erfolg zu Jahresanfang nichts ausrichten.

Es zeigt nur eines: In einem insgesamt sehr schwachen Kinojahr ist zumindest der Horror auf dem Vormarsch. Eine cineastische Entwicklung, die zur politischen passt.