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"Dune" wirklich unverfilmbar? Wie der Film von der Vorlage abweicht

Nach langen Monaten des Wartens ist "Dune: Part Two" endlich in den Kinos gestartet. Die Kritiken fallen dabei fast durchgehend hervorragend aus. Doch so ganz hat sich Regisseur Denis Villeneuve nicht an die Buchvorlage gehalten.

Mit "Dune: Part Two" startete Anfang März die langersehnte Fortsetzung des Sci-Fi-Films von Regisseur Denis Villeneuve. Die Geschicke von Paul Atreides (Timothée Chalamet), der Rache für seinen Vater und sein ganzes Haus nehmen will, orientieren sich dabei größtenteils an der Buchvorlage von Frank Herbert. Einige Stellen wurden jedoch durch Villeneuve und Co-Drehbuchautor Jon Spaihts geändert. Wo die beiden ihre künstlerischen Freiheiten ausgenutzt haben, erfahrt ihr hier. Achtung, es folgen Spoiler zu "Dune: Part Two".

"Dune: Part Two": Figuren fehlen

Mit einer Laufzeit von zwei Stunden und 46 Minuten ist das Actionspektakel schon gut bedient. Klar, dass hier und da Szenen gestrichen werden mussten bzw. dem Schnitt zum Opfer fielen. Zwei Charaktere wurden daher gleich ganz weggelassen: Graf Fenring, der der Ehemann von Lady Fenring (Léa Seydoux) ist, und Thufir Hawat, der im ersten Teil noch der Mentat von Leto war. Er überlebte die Schlacht von Arrakeen und musste fortan als Mentat von Baron Harkonnen arbeiten.

Zudem wurden kleinere Figuren ebenfalls komplett gestrichen wie zum Beispiel Jamis‘ Ehefrau Harah sowie die gemeinsamen Kinder Orlop und Kaleff, die nach Jamis‘ Tod durch Paul dem Brauch nach dessen Ehefrau und Kinder wurden.

"Dune: Part Two": Alia noch nicht geboren

Um vermutlich den Dreh mit einem Kinderdarsteller zu umgehen, hat sich Villeneuve entschieden, dass Pauls Schwester Alia noch nicht geboren wird. Im Buch ist es sie, die im zarten Alter von zwei Jahren den Baron mit einer Gom-Jabbar-Nadel tötet. Im ohnehin schon überfüllten Finale hätte die Anwesenheit eines Kindes, dessen Bewusstsein bereits vollkommen entwickelt ist, sicher nur irritiert.

"Dune: Part Two": Chani will keine Konkubine sein und der Krieg beginnt

Am Ende des Buches nimmt Paul Prinzessin Irulan zur Frau und wird so zum Imperator. Chani ist unterdessen seine Konkubine. Neben dem Thron wird Paul nichts mit Irulan teilen. Im Film nimmt Chani das Ganze nicht so leicht hin. Sie verlässt wütend die Szenerie, schwingt sich auf einen Sandwurm und reitet dem Horizont entgegen. Villeneuve sagt selbst, dass er damit verdeutlichen will, dass Paul eigentlich ein Anti-Held ist.

Außerdem erkennen im Film die anderen großen Häuser Paul nicht als Imperator an und es beginnt der Heilige Krieg mit einer Schlacht des Landsraads gegen Pauls Fremen. Im Buch hingegen wird Paul als Imperator bestätigt. Schließlich hat er durch die Heirat mit Irulan die Formen bewahrt. Der Beginn des Krieges findet dann während des Zeitsprungs zwischen dem ersten und dem zweiten Buch statt. Dass er im Film durch Paul selbst beginnt, der zu seinen Fremen sagt, sie sollen die großen Häuser ins Paradies führen, hebt erneut seine Rolle als Anti-Held hervor.

Villeneuve und Spaihts haben noch weitere kleinere Dinge verändert. Im großen Ganzen ist "Dune: Part Two" aber eine atemberaubende Umsetzung der Buchvorlage. Wer den Film noch nicht gesehen hat, kann sich mit dem Trailer oben in Stimmung bringen.