Der dritte Teil einer Trilogie, so die weit verbreitete Annahme, ist immer der schwächste. In der Tat gibt es zur Genüge Fimreihen, auf die das tatsächlich zutreffen mag, doch ebenso hat die Geschichte auch zahlreiche Gegenbeispiele hervorgebracht: "Der Herr der Ringe" dürfte da als modernes Vorzeigeexemplar gelten, die "Planet der Affen"-Prequelfilme wurden ebenfalls hochgelobt und auch im Animationsfilmsektor galt lange Zeit "Toy Story 3" als der krönende Abschluss eines wegweisenden Franchises in diesem Bereich - bis "Toy Story 4" angekündigt wurde. Kommerziell durchaus erfolgreich, wenn auch im Vergleich zur Konkurrenz von Disney, Pixar oder den "Minion"-Machern sträflich unterschätzt, sind die "Drachenzähmen leicht gemacht"-Filme. Zwei Kinofilme umfasste bislang die Marke und nun wird auch sie mit "Drachenzähmen leicht gemacht: Die geheime Welt" zu einer Trilogie abgeschlossen. Die hohen Erwartungen werden dabei gänzlich erfüllt - das dritte Abenteuer von Hicks und Ohnezahn bildet den perfekten Abschluss einer Reise, die vor neun Jahren ihren Anfang nahm.
Die Geschichte
Einige Zeit ist schon ins Land gezogen, seitdem Hicks zum neuen Oberhaupt von Berk gekürt wurde. Seitdem hat er unermüdlich daran gearbeitet, noch mehr Drachen zu sich zu holen, damit diese mit den Menschen friedlich zusammenleben können. Dass seine Heimat aus allen Nähten zu platzen und im Chaos zu versinken droht, ist da nur ein kleiner Teil der vielen Probleme. Für ihn und Astrid könnte schon bald der nächste Schritt in ihrer Beziehung bevorstehen und auch Ohnezahn erlebt zum ersten Mal so etwas wie Frühlingsgefühle. Zu allem Überfluss jedoch taucht mit Grimmel eine neue Bedrohung auf, denn der hat alle Nachtschatten auf dem Gewissen und ist darauf erpicht, sein tödliches Werk mit Ohnezahn zu vollenden...
Visuell umwerfend
Man mag es kaum glauben, wie viel mehr neue Rechenpower die verschiedenen Studios Jahr für Jahr für ihre computeranimierten Filme aus dem Hut zaubern, aber auch bei "Drachenzähmen 3" wurde technisch noch einmal ein ganzer Brocken im Vergleich zum Vorgänger draufgelegt. Die Fülle an Details ist geradezu überbordend und in vielen Szenen sind so viele große wie kleine Elemente innerhalb des Frames vorhanden und in Bewegung, dass man manchmal überall gleichzeitig hinschauen möchte. Bei Projekten dieser Größenordnung und mit Produktionsbudgets jenseits der 100 Millionen ist das nichtsdestotrotz zu erwarten.
Aber kann die technische Versiertheit letztendlich auch gewinnbringend eingesetzt werden? Oh ja, durchaus. Besonders profitieren dabei die Figuren selbst, denn ihre mimische Ausdrucksfähigkeit scheint weiter verbessert worden zu sein, wodurch subtilere, wortlose Gesten und Nuancen in der Mimik sichtbar zum Vorschein gebracht werden, was letztendlich auch der Erzählung und der Vertiefung der Figuren nur zugutekommt. Inszenatorisch lassen sich Regisseur Dean DeBlois und sein Team auch nicht lumpen und dafür konnten sie zum dritten Mal auf das Talent von Oscarpreisträger Roger Deakins als visueller Berater bauen. So familienfreundlich alles auf den ersten Blick aussehen mag, die Farbpalette wirkt niemals zu bunt und knallig, sondern der Zeit und Thematik angepasst und die fein gestalteten und gerahmten Bilder werden oft genug in stimmiges Licht eingetaucht, so dass der dritte "Drachenzähmen"-Film schlichtweg eine ganze Spur edler und geschmackvoller aussieht als der Großteil der Konkurrenz. Als Sahnehäubchen gibt es zu Anfang noch eine längere Einstellung, in der ohne Schnitt die Action abgeht!
Aber kann die technische Versiertheit letztendlich auch gewinnbringend eingesetzt werden? Oh ja, durchaus. Besonders profitieren dabei die Figuren selbst, denn ihre mimische Ausdrucksfähigkeit scheint weiter verbessert worden zu sein, wodurch subtilere, wortlose Gesten und Nuancen in der Mimik sichtbar zum Vorschein gebracht werden, was letztendlich auch der Erzählung und der Vertiefung der Figuren nur zugutekommt. Inszenatorisch lassen sich Regisseur Dean DeBlois und sein Team auch nicht lumpen und dafür konnten sie zum dritten Mal auf das Talent von Oscarpreisträger Roger Deakins als visueller Berater bauen. So familienfreundlich alles auf den ersten Blick aussehen mag, die Farbpalette wirkt niemals zu bunt und knallig, sondern der Zeit und Thematik angepasst und die fein gestalteten und gerahmten Bilder werden oft genug in stimmiges Licht eingetaucht, so dass der dritte "Drachenzähmen"-Film schlichtweg eine ganze Spur edler und geschmackvoller aussieht als der Großteil der Konkurrenz. Als Sahnehäubchen gibt es zu Anfang noch eine längere Einstellung, in der ohne Schnitt die Action abgeht!
Höchst emotional
Doch was die Reihe schon immer von anderen abhob, und was hiermit nur weiter zementiert wird, ist die emotionale Tiefe. Ja sicher, es gibt auch jede Menge größere wie kleinere lustige Momente, doch niemals driftet das Geschehen in puren Klamauk oder in Hysterie ab. Und auch die Anbiederung an die Popkultur mittels Meta-Humor und Referenzen oder bissige Kommentare zum Zeitgeist allgemein, wie man sie immer öfter bei anderen Animationsfilmen sieht, finden erfrischenderweise nie statt. Dadurch mögen die einzelnen Teile inhaltlich zunächst nicht sehr innovativ und vielmehr traditionell erscheinen, aber das wird durch behutsam und geduldig aufgebaute Beziehungen mehr als wieder wettgemacht - so auch in "Die geheime Welt".
Konsequent werden Hicks, Ohnezahn und die anderen weiterentwickelt, wodurch sich neue, persönliche Herausforderungen ergeben, deren Bewältigung in vielen leisen und rührenden Momenten verhandelt werden. Dass man mittlerweile beim dritten Film angelangt ist, zahlt sich jetzt auch in der Hinsicht vollends aus: Als Zuschauer hat man diese Reise mit den Figuren begonnen, sie ins Herz geschlossen, und wenn sich nun das Ende abzeichnet, kommt man nicht drumherum, beinahe während der gesamten Laufzeit einen dicken Kloß im Hals zu verspüren. Taschentücher sollten vorsichtshalber definitiv beim Kinobesuch griffbereit sein!
Konsequent werden Hicks, Ohnezahn und die anderen weiterentwickelt, wodurch sich neue, persönliche Herausforderungen ergeben, deren Bewältigung in vielen leisen und rührenden Momenten verhandelt werden. Dass man mittlerweile beim dritten Film angelangt ist, zahlt sich jetzt auch in der Hinsicht vollends aus: Als Zuschauer hat man diese Reise mit den Figuren begonnen, sie ins Herz geschlossen, und wenn sich nun das Ende abzeichnet, kommt man nicht drumherum, beinahe während der gesamten Laufzeit einen dicken Kloß im Hals zu verspüren. Taschentücher sollten vorsichtshalber definitiv beim Kinobesuch griffbereit sein!
Etwas holprige Erzählung
Der Weg zum krönenden Abschluss, bei dem sicher alle Dämme brechen werden, ist erzählerisch jedoch ein klein wenig holprig geraten. Ruhige wie romantische Szenen und Sequenzen bekommen alle Zeit der Welt, um ihre visuelle Schönheit und emotionale Wirkung voll zu entfalten und funktionieren dahingehend einfach perfekt - und das ist ganz klar das Wichtigste. Trotzdem muss nebenher auch ein Plot vorangetrieben werden, in dessen Zentrum wieder einmal ein Bösewicht steht. Der ist das mit Abstand schwächste Element im Film, denn seine Motivation wird nie klar herausgearbeitet und leider fehlt ihm auch das nötige, sinistere Charisma, um ihn wirklich im Gedächtnis zu behalten.
Grimmel ist jedoch leider extrem austauschbar und blass und wirkt nur wie ein Mittel zum Zweck, um die Geschichte in Gang zu halten. Dessen Auseinandersetzungen mit den Drachenreitern wirken dramaturgisch manchmal ein wenig beliebig und der große Showdown, so toll er auch inszeniert sein mag, fühlt sich ein wenig zu gehetzt an, als wolle man das schnell abhaken. Der richtige Rhythmus kommt dem Werk da ein wenig abhanden.
Das ist allerdings direkt im Anschluss sofort wieder vergessen, wenn sich der Kreis zum ersten Teil schließt und Fans dann endgültig von ihren geliebten Figuren Abschied nehmen müssen. Was bleibt ist die Erinnerung an eine der besten Filmtrilogien der letzten zehn Jahre und sicher die beste Hollywood-Animationsfilmreihe seit "Toy Story".
Fazit: "Drachenzähmen leicht gemacht: Die geheime Welt" ist ein würdiger, hochemotionaler und äußerst zufriedenstellender Abschluss, bei dem kein Auge trocken bleibt.
Grimmel ist jedoch leider extrem austauschbar und blass und wirkt nur wie ein Mittel zum Zweck, um die Geschichte in Gang zu halten. Dessen Auseinandersetzungen mit den Drachenreitern wirken dramaturgisch manchmal ein wenig beliebig und der große Showdown, so toll er auch inszeniert sein mag, fühlt sich ein wenig zu gehetzt an, als wolle man das schnell abhaken. Der richtige Rhythmus kommt dem Werk da ein wenig abhanden.
Das ist allerdings direkt im Anschluss sofort wieder vergessen, wenn sich der Kreis zum ersten Teil schließt und Fans dann endgültig von ihren geliebten Figuren Abschied nehmen müssen. Was bleibt ist die Erinnerung an eine der besten Filmtrilogien der letzten zehn Jahre und sicher die beste Hollywood-Animationsfilmreihe seit "Toy Story".
Fazit: "Drachenzähmen leicht gemacht: Die geheime Welt" ist ein würdiger, hochemotionaler und äußerst zufriedenstellender Abschluss, bei dem kein Auge trocken bleibt.