Mit "Winnie the Pooh: Blood and Honey" wurde der unschuldige Teddybär im letzten Jahr zur Horrorfigur. Eine Verwandlung, die sich erstaunlich viele Kinozuschauer nicht entgehen lassen wollten. Der Schocker aus den USA war so ein Überraschungs-Hit, dass jetzt mit einem zweiten Teil nachgelegt wurde. "Winnie the Pooh: Blood and Honey 2" wird noch brutaler, wie der erste Trailer erahnen lässt.

Vor fast 100 Jahren (1926) wurde Winnie Pu von A.A. Milne erschaffen. Nach einem Jahrhundert war es offenbar Zeit für eine Generalüberholung. Was jetzt aus seiner Figur geworden ist, hätte sich der Kinderbuchautor wohl im Traum nicht vorstellen können – höchstens im Albtraum: Nachdem die Geschichte 2022 gemeinfrei wurde, wie es seit kurzem auch mit Micky Mouse der Fall ist, darf mit Pu, Ferkel und Co. allerlei Unfug getrieben werden. Das ließen sich die Macher des Horror-Schockers nicht zweimal sagen und machten aus der niedlichen Kindergeschichte ein echtes Splattermovie.

Winnie Pooh: Die Rache geht weiter

Vom berühmten Hundertmorgenwald, der im ersten Teil noch eine Rolle spielte, geht es auch in Teil 2 wieder nach Ashdown. Die Stadt wird erneut zum Schau(er)platz, wenn die überhaupt nicht mehr kuschligen Tiere dort ihr Unwesen treiben. Diesmal ist auch Tigger mit dabei, der sich gemeinsam mit Pooh, Ferkel und Co. an Christopher Robin rächen will. Der erste Teil erklärte den Grund: Als kleiner Junge war er ihr bester Freund, doch inzwischen ist er erwachsen geworden und hat seine ehemaligen Gefährten hinter sich gelassen. Ein schwerer Fehler, denn das passte diesen so gar nicht…

Wie es in "Blood and Honey 2" den Anschein macht, arbeitet Christopher Robin jetzt sein Kindheitstrauma auf. In einer Therapiesitzung erzählt er vom "Tag, als er entführt wurde" ("the day he was taken"). Um wen es sich bei "ihm" handelt, lässt sich nur erahnen, jedenfalls holen ihn Erinnerungen wieder ein, die wohl nicht mehr viel mit dem Monster zu tun haben, das es nun auf ihn abgesehen hat. Weder vor idyllischen Familienhäusern, noch vor menschenvollen Parties macht er Halt – und selbst Bärenfallen sind kein Hindernis bei seiner tödlichen Jagd.

Teil 2 wird noch blutrünstiger

Wem der erste Film schon gruselig genug war, der sollte sich überlegen, ob er den zweiten Teil verkraften kann. Obwohl "Winnie the Pooh: Blood and Honey" mit wenig Budget produziert wurde, waren die Effekte offenbar überzeugend genug, um an den Kinokassen die fünfzigfache Summe wieder einzuspielen. Das sahen die Verantwortlichen wohl als Motivation, um mit einer ordentlichen Portion nachzulegen: Statt mit Masken bekommt man es in der Fortsetzung mit monströsen Mischungen aus Mensch und Tier zu tun, die blutüberströmt durch die Nacht irren. Winnie steigt aus dem Erdboden auf und wütet bei Vollmond wie ein Werwolf. Zu sehen sind aufgeschlitzte Gesichter, und auch sonst scheint "Winnie the Pooh: Blood and Honey 2" nichts für schwache Nerven zu werden. Wenn dieser Bär zurück kommt, rennen alle um ihr Leben. Denn Rache ist süß – wie Honig. Oder Blut…

Wann und ob der zweite Teil auch in die deutschen Kinos kommt, ist bisher noch nicht bekannt. "Winnie the Pooh: Blood and Honey" kann derweil u.a. im Paramount-Channel bei Amazon Prime gestreamt werden.