Tom Cruise hat ein ziemliches Image-Problem. Seine offensive Werbung für Scientology stößt auf wachsenden Widerstand, der Starttermin für seinen "Walküre"-Film wird hin- und hergeschoben und zuletzt stieg seine langjährige Partnerin Paula Wagner aus dem gemeinsamen Produktionsstudio aus. Es wird Zeit für den Cruiser, etwas zu tun.
Sein Rezept: Er zieht sich selbst durch den Kakao. Bis zur Unkenntlichkeit mit Halbglatze, Fettanzug und überdimensionalen Händen entstellt, stiehlt Cruise als cholerischer Studioboss mit Hang zur Tanzeinlage allen die Show. Und das will was heißen, denn Ben Stillers Hollywood-Satire "Tropic Thunder" ist nicht gerade arm an schreiend komischen Charakteren.
Der Film im Film
Sie alle wollen mit "Tropic Thunder", dem Film im Film, das ultimative Kriegsepos drehen, basierend auf den Lebenserinnerungen von Vietnamveteran John Tayback (Nick Nolte). Doch das Regiedebüt von Damien Cockburn (Steve Coogan) droht an den Allüren seiner Stars zu zerbrechen. Weil der Action-Star Tugg Speedman (Ben Stiller) mit Flachwitz-Komödiant Jeff Portnoy (Jack Black) und dem mehrfachen australischen Oscar-Gewinner Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) um die besten Auftritte konkurriert, hängt die Produktion nach fünf Drehtagen bereits um einen Monat zurück.
In seiner Verzweiflung setzt der Jungregisseur seine Stars im Dschungel aus, um den Film nach Guerilla-Art in den Kasten zu bringen. Nach anfänglichem Unmut ist das Darstellertrio begeistert von dem Realismus dieser Idee. Kein Wunder, denn die Explosionen und Schusswechsel im Dschungel sind echt. Eine Gruppe von Rauschgifthändlern hält die Schauspieler für amerikanische Drogenfahnder ...
Eine Kopie von Eddie Murphy
Die Film-im-Film-Idee ist nicht neu, aber selten zuvor wurde sie so konsequent durchgezogen. Cineasten werden sich vor allen Dingen über die vielen (mehr oder weniger) versteckten Hollywood-Anspielungen freuen. Tugg Speedman ist offensichtlich eine Referenz an Sylvester Stallone, Kirk Lazarus hat einiges mit Russell Crowe gemeinsam und der mit Furz-Witzen groß gewordene Jeff Portnoy ist abgesehen von der Hautfarbe eine Kopie von Eddie Murphy.
Apropos Hautfarbe: Auf diesem delikaten Detail basiert einer der besten Gags des Films. Um sein schauspielerisches Repertoire zu erweitern, ließ sich Lazarus operativ die Haut abdunkeln und glaubt nun - ganz "method actor" - ein unterdrückter Schwarzer zu sein. Es sind gewitzte Ideen wie diese, die Ben Stillers Regiearbeit aus dem Komödien-Einerlei herausheben.
Von Anfang bis Ende sind Lachattacken garantiert
Mit cleveren Dialogen ("Ich lasse meine Rolle erst los, wenn die DVD-Kommentare fertig sind"), gelungenem Slapstick und brillant besetzten Cameo-Auftritten (darunter Matthew McConaughey als kriecherischer Agent) sorgt er von Anfang bis Ende für Lachattacken. Dabei dauerte es zwei Jahrzehnte, bis Ben Stiller den Film auf die Leinwand bringen konnte, wie er im Interview mit TV SPIELFILM erzählt.
Rüdiger Meyer
Bilder Tropic Thunder
Kinostart: 18.9.2008
Sein Rezept: Er zieht sich selbst durch den Kakao. Bis zur Unkenntlichkeit mit Halbglatze, Fettanzug und überdimensionalen Händen entstellt, stiehlt Cruise als cholerischer Studioboss mit Hang zur Tanzeinlage allen die Show. Und das will was heißen, denn Ben Stillers Hollywood-Satire "Tropic Thunder" ist nicht gerade arm an schreiend komischen Charakteren.
Der Film im Film
Sie alle wollen mit "Tropic Thunder", dem Film im Film, das ultimative Kriegsepos drehen, basierend auf den Lebenserinnerungen von Vietnamveteran John Tayback (Nick Nolte). Doch das Regiedebüt von Damien Cockburn (Steve Coogan) droht an den Allüren seiner Stars zu zerbrechen. Weil der Action-Star Tugg Speedman (Ben Stiller) mit Flachwitz-Komödiant Jeff Portnoy (Jack Black) und dem mehrfachen australischen Oscar-Gewinner Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) um die besten Auftritte konkurriert, hängt die Produktion nach fünf Drehtagen bereits um einen Monat zurück.
In seiner Verzweiflung setzt der Jungregisseur seine Stars im Dschungel aus, um den Film nach Guerilla-Art in den Kasten zu bringen. Nach anfänglichem Unmut ist das Darstellertrio begeistert von dem Realismus dieser Idee. Kein Wunder, denn die Explosionen und Schusswechsel im Dschungel sind echt. Eine Gruppe von Rauschgifthändlern hält die Schauspieler für amerikanische Drogenfahnder ...
Eine Kopie von Eddie Murphy
Die Film-im-Film-Idee ist nicht neu, aber selten zuvor wurde sie so konsequent durchgezogen. Cineasten werden sich vor allen Dingen über die vielen (mehr oder weniger) versteckten Hollywood-Anspielungen freuen. Tugg Speedman ist offensichtlich eine Referenz an Sylvester Stallone, Kirk Lazarus hat einiges mit Russell Crowe gemeinsam und der mit Furz-Witzen groß gewordene Jeff Portnoy ist abgesehen von der Hautfarbe eine Kopie von Eddie Murphy.
Apropos Hautfarbe: Auf diesem delikaten Detail basiert einer der besten Gags des Films. Um sein schauspielerisches Repertoire zu erweitern, ließ sich Lazarus operativ die Haut abdunkeln und glaubt nun - ganz "method actor" - ein unterdrückter Schwarzer zu sein. Es sind gewitzte Ideen wie diese, die Ben Stillers Regiearbeit aus dem Komödien-Einerlei herausheben.
Von Anfang bis Ende sind Lachattacken garantiert
Mit cleveren Dialogen ("Ich lasse meine Rolle erst los, wenn die DVD-Kommentare fertig sind"), gelungenem Slapstick und brillant besetzten Cameo-Auftritten (darunter Matthew McConaughey als kriecherischer Agent) sorgt er von Anfang bis Ende für Lachattacken. Dabei dauerte es zwei Jahrzehnte, bis Ben Stiller den Film auf die Leinwand bringen konnte, wie er im Interview mit TV SPIELFILM erzählt.
Rüdiger Meyer
Bilder Tropic Thunder
Kinostart: 18.9.2008