Der Spoilerwahn treibt derzeit die wildesten Auswüchse. In deutschen Büros halten sich Kollegen die Ohren zu, weil sie die neueste Folge von "Game of Thrones" noch nicht gesehen haben und nicht wissen wollen, wer bei der Schlacht um Winterfell fiel. Und Kinofans, die bisher noch keine Zeit gefunden haben, "Avengers: Endgame" zu sehen, laufen seit Tagen mit Scheuklappen herum, um ja nicht etwas über das Ende des großen Marvel-Handlungsstranges zu erfahren. Ein Vorfall in Hongkong zeigte nun, was Menschen droht, die die stillschweigende gesellschaftliche Übereinkunft der Spoilervermeidung verletzen. Angeblich wurde ein Mann verprügelt, nachdem er aus dem Kinosaal kommend lauthals verkündete, wie das Endgame endete. Die anstehenden Besucher schlugen den bösen Spoiler offenbar blutig.
Dabei hatten die Regisseure von "Avengers: Endgame" die Zuschauer in einem offenen Brief noch höflich darum gebeten, den Unglücklichen, die den Film noch nicht gesehen haben, den Spaß nicht zu verderben.
Der Tenor auf die Hongkonger Prügel war in den sozialen Medien dann auch: selbst Schuld.