In seiner Dankesrede zur Aufnahme als Ehrenmitglied in die Society Of Motion Picture And Television Engineers gab der visionäre Regisseur von "Avatar - Aufbruch nach Pandora" (2009) bekannt, sich weiterhin für bessere Filmtechnik einzusetzen. Damit meinte er nicht nur die Verbesserung von High Dynamic Range (HDR) oder High Frame Rate (HFR), sondern auch das baldige Ende der 3D-Brillen im Kino.

Die Zusammenarbeit mit Camerons Produktionsstudio Lightstorm Entertainment und der Technikfirma Christie Digital soll genau das bis Ende 2020 ermöglichen. Dann soll das "Avatar"-Sequel in die Kinos kommen. Nach bereits mehrfachen Verschiebungen ist allerdings auch dieses anvisierte Datum nicht in Stein gemeißelt. Grund dafür ist nicht nur die Tatsache, dass die versprochene 3D-Kino-Revolution 2.0 noch etwas Zeit zu reifen brauche. Das gesamte Franchise ist um vier Filme angewachsen und diese sollen alle in einem Rutsch gedreht werden. Gelingt das Unternehmen, startet "Avatar 2" am 18.12.2020, Teil 3 am 17.12.2021, Teil 4 am 20.12.2024 und das Finale am 19.12.2025 - Angaben ohne Gewähr.

In technischer Hinsicht ist das Gucken von 3D-Filmen ohne Brille zwar noch in Kinderschuhen. Aber man sei überzeugt davon, schon bald ein marktreifes Produkt liefern zu können. Vor einem Jahr hatte das Massachusetts Institute of Technology verkündet, eine neue Methode entwickelt zu haben, die die 3D-Brille überflüssig macht. Mit dem schlicht "3D Cinema" genannten Prototypen stellten die Tüftler in Kooperation mit dem Weizmann Institute des Saarlandes ein neues Verfahren der Bildprojektion vor.

Streifenmasken oder Linsenraster?

Das Fachportal chip.de beschreibt es wie folgt:

"Um einen dreidimensionalen Eindruck zu erreichen, setzen die Forscher hier auf eine autostereoskopische Darstellung. Dabei werden zwei Bilder gleichzeitig dargestellt und mittels so genannter Parallax-Barrieren (schräg gestellte Streifenmasken oder Linsenraster) wird das Licht einzelner Pixel in verschiedene Richtungen abgelenkt. So soll jedes Auge ein anderes Bild sehen. Damit das im Kino mit mehreren Personen funktioniert, setzen die MIT-Forscher bei Cinema 3D auf multiple Parallax-Barrieren - jeder Zuschauer erhält hier ein Set."

Ist neu gleich besser?

Da es vielen Zuschauern bereits bei bisheriger 3D-Technik schwer fällt über längere Zeit auf die Leinwand zu schauen, kann man nur hoffen, dass "3D Cinema" nicht nur die unergonomischen 3D-Brillen ablöst, sondern auch ein für Augen und Kopf angenehmeres Kinoerlebnis bieten wird. Des Weiteren bleibt fraglich, wie viele Kinosäle ein solches Erlebnis bieten könnten. Da der 3D-Effekt direkt auf der Leinwand und nicht mehr bei den einzelnen Zuschauern passiert, könnte die Umrüstung von Kinos nötig sein. Folglich dürfte man mit einer weiteren Erhöhung der Ticketpreise rechnen.
Autor: Bryan Kolarczyk