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Avatar 2: Warum hat die Fortsetzung 13 Jahre auf sich warten lassen?

Mit "Avatar" schuf Regisseur James Cameron 2009 ein Meisterwerk, das auch bei den Erlösen alle Rekorde brach. Jetzt, 13 Jahre später, kommt die Fortsetzung. Warum so spät?

Nachdem "Avatar – Aufbruch nach Pandora" 2009 in die Kinos gekommen war, überboten sich die Kritiker in ihrem Lob – ja, manche waren gar der Meinung, das sei endlich die Art Film, für die das Kino einst erfunden wurde. Millionen Menschen weltweit wollten den Science-Fiction-Streifen sehen, der an den Kinokassen und beim DVD-Verkauf Milliarden Dollar einspielte.

Das Geheimnis des Erfolgs lag damals auch in den neu entwickelten 3-D-Kameras, die das Werk technisch auf ein bis dato unbekanntes Niveau hoben. Die Zuschauer waren fasziniert, aber genau in dieser Faszination lag auch ein Problem: James Cameron war bewusst, dass kein weiterer Teil eine Neuerung in dieser Größenordnung würde bieten können.   

13 Jahre hat es gedauert – nun steht "Avatar 2: The Way of Water" unmittelbar vor seinem Kinodebüt. Der Trailer ist erschienen, am 16. Dezember 2022 kommt der Film auf die große Leinwand. Die Freude der Fans dürfte groß sein, denn ihre Geduld wurde wahrlich arg strapaziert.

Avatar 2: Verschobene Premieren und Drehbuchprobleme

Natürlich lag nach dem Mega-Erfolg von Avatar der Gedanke an eine Fortsetzung nahe – und James Cameron kündigte gleich zwei neue Teile an, die 2014 und 2015 in die Kinos kommen sollten. Schon 2012 hieß es dann von Co-Produzent Jon Landau, dass es wegen nötiger Absprachen zu Verzögerungen kommen werde. Doch die Vorbereitungen gingen weiter und 2013 erwarben die Filmemacher extra Grund und Boden in Neuseeland, um hier in Ruhe drehen zu können.

Spätere Verschiebungen – erst auf 2016, dann auf 2017 – legen nahe, dass es nun am Drehbuch haperte, das unvollendet geblieben war. Statt der Fertigstellung 2017 folgte die erneute Planänderung. Offenbar aus inhaltlichen Erwägungen entschloss man sich jetzt, die Saga um vier weitere Teile zu erweitern, mit neuem Termin für den ersten davon im Dezember 2018. Doch 2018 klappte die Sache abermals nicht, ebenso wenig am danach ausgegebenen Termin 2020. Es war, um ganz genau zu sein, der 18. Dezember 2020, den das legendäre Filmstudio Fox als festen Premierentag bekannt gegeben hatte. Doch nicht nur die Premiere fiel aus, auch Fox erlebte sein Ende: 2019 wurde das Studio von Disney übernommen, wo man kurze Zeit später den Namen von 20th Century Fox in 20th Century änderte. Umstrukturierungen, die Corona-Pandemie und wohl auch der inhaltliche Perfektionismus von Cameron sind drei weitere Gründe, warum es mit Avatar 2 bis jetzt gedauert hat.

James Cameron erfand für "Avatar 2" extra eine Kamera

Abgesehen von den inhaltlichen und terminlichen Problemen sorgte auch das Setting von "Avatar 2" für eine Herausforderung. Während nämlich Teil 1 in einem Regenwald spielt, verlagert James Cameron die Handlung von "The Way of Water" in die Meere des fiktiven Planeten Pandora. Und obwohl der Regisseur schon mit "The Abyss" und "Titanic" bewies, dass er auch in bzw. unter Wasser drehen kann, sind derartige Dreharbeiten immer extrem herausfordernd – für die Crew wie das Equipment. Zudem wollte der extrem perfektionistische Cameron, dass die Unterwasseraufnahmen so gestochen scharf und gut wie möglich aussehen. Deshalb erfanden er und Co-Produzent eigens zu dem Zweck eine neue Kamera namens "Venice", deren Entwicklung mehrere Jahre in Anspruch nahm.

Und auch die Computereffekte in "Avatar: The Way of Water" sollten die aus Teil 1 übertreffen. Deshalb musste auch hier mehrere Jahre getüftelt und gefeilt werden, bis alles den Wünschen von Cameron entsprach. Sieht man sich die Trailer an, ist dies aber gelungen. Seit "Avatar: Aufbruch nach Pandora" hat man derartig gute Computereffekte nicht mehr gesehen.

Ob "Avatar: The Way of Water" die 13 Jahre Wartezeit gerecht wird, wird sich bald zeigen. Am 14. Dezember startet das Sci-Fi-Spektakel in den deutschen Kinos. Die Erwartungen sind in dieser Zeit nicht kleiner geworden – und sie werden von einem Budget genährt, das selbst für die heutige Zeit noch üppig erscheint: Eine Milliarde Dollar sollen für die Realisierung der neuen Teile zur Verfügung stehen.

TVSPIELFILM.de / Wochit