Mutter und Sohn

Name: Mutter und Sohn
Genre: Drama
Released: 2013-04-27
Duration: 112 min
Cast: Luminita Gheorghiu, Bogdan Dumitrache, Ilinca Goia, Florin Zamfirescu, Natasa Raab

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Originaltitel: Pozitia CopiluluiRO | 2013 | 112 Min. | FSK: 12

Drama

Bewertung:

TOP BEWERTET

Meinung der Redaktion

Humor
Anspruch
Action
Spannung
Erotik

Ein meisterhaft-schrecklicher Beziehungsfilm

IMDb-Bewertung:

7,3

/10

Drama aus Rumänien, das bei der Berlinale 2013 zurecht den Goldenen Bären gewann

Seit Jahren hört man die Mär vom schwierigen, verkopften Festivalfilm, der nur etwas für Kritiker und Cineasten sei, nicht aber für uns normale Zuschauer. Protest erhebt sich kaum, wenn hochgelobte Filme keinen Kinoverleih mehr finden oder – im besten Fall – im Spätprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender versauern. Dabei wartet manchmal gerade dort, an den Randlagen, der wahrhaft spannende Film, dem man ein großes Publikum wünschen würde: „Mutter und Sohn“ ist so ein Fall, ein mit der Handkamera gedrehtes Kammerspiel, in dem nur wenig geschieht, dieses Wenige aber Bände spricht. Ein Film so klar, eindeutig und allgemeingültig, dass ihn jeder verstehen kann, der etwas Neugier, Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringt (oder eine Mutter hat).
Es geht um die vergiftete Beziehung zwischen der dominanten Architektin Cornelia (Luminita Gheorghiu) und ihrem in Schwierigkeiten steckenden Sohn: Ihr Barbu (Bogdan Dumitrache) hat einen Unfall verschuldet bei dem ein 14-Jähriger starb. Übermutter Cornelia ergreift diese Gelegenheit, um zurück in sein Leben zu drängen. Während er noch unter Schock steht, zieht sie alle Register, damit ihr geliebter Sprössling nicht in Haft muss.
Calin Peter Netzer („Maria“) nahm seine eigene Mutter zum Vorbild, überzeichnete sie für sein Drama aber stark – zum Glück. Ein so manipulatives, egoistisches Biest wünscht man niemanden ins Elternhaus. Der Regisseur und seine grandiose Hauptdarstellerin wollen die emotionale Seite der überaus realistisch inszenierten Geschichte im Vordergrund wissen, ihr Werk funktioniert aber auch als rumänisches Gesellschafts- und Generationenporträt – und zwar eines, das der Oberschicht ein mieses Zeugnis ausstellt. Humanistisches Politkino über die conditio humana in einer Welt, die auf Korruption, Vitamin B und Vorteilsnahme gebaut ist.