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Ku’damm 63 (1)

DE | 2021
Bewertung:
TOP BEWERTET:
So werden Highlights gekennzeichnet, wenn sie von der TVSpielfilm-Redaktion einen und eine IMDb-Bewertung von über 7,0 erhalten haben.
Meinung der Redaktion:
Bewertung durch unabhängige Film- und Serienexperten von TVSpielfilm.
IMDb:
Bewertung von Nutzern der Film- und Seriendatenbank IMDb auf einer Skala von 1 bis 10. Sie gilt als Indikator für die Beliebtheit und Qualität.
Meinung der Redaktion
  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik

Zeitgeschichte und Familiendrama voller starker Momente

Die Schöllack-Frauen haben die 50er hinter sich gelassen – der Mief und die Spießigkeit dieses Jahrzehnts ist aber noch längst nicht verflogen. TV-Familiendrama in drei Teilen.

Am Ende der zweiten Staffel sah es nach einem Neuanfang für die am Ku’damm residierende Patronin Caterina (Claudia Michelsen) und ihre drei Töchter aus: Hupfdohle Monika (Sonja Gerhardt), die lange zwischen dem Musiker Freddy (Trystan Pütter) und dem Fabrikantensohn Joachim (Sabin Tambrea) geschwankt hatte, stellte Verstand über Herz und heiratete schließlich den reichen Erben. Eva (Emila Schüle) trennte sich von ihrem Prügel-Professor (Heino Ferch) und Helga (Maria Ehrich) freute sich auf ihr Kind. Nicht zuletzt in der Hoffnung, dass ihr Ehemann (August Wittgenstein) darüber seinen schwulen Freund aus Ostberlin vergessen würde.

Für Aufbruchstimmung in eine neue Zeit sorgte am 26. Juni 1963 auch der Berlin-Besuch des US-Präsidenten Kennedy mit seinem berühmten Bekenntnis „Ich bin ein Berliner“ – doch so weit ist es noch nicht. Der Dreiteiler beginnt mit dem Weihnachtsfest 62 zu dem sich alle bei Caterina versammeln. Monika und Joachim sind bester Dinge, sie haben gerade erst erfahren, dass Nachwuchs unterwegs ist. Helga hingegen ist im Stress, dass ihr Baumschmuck und Braten auch ja gelingen. Doch der Abend wird schlimm enden: Caterina wird bei einem Unfall schwer verletzt. Kaum ist dieser Schock verwunden, erleidet Monika noch in der Silvesternacht eine Fehlgeburt.

In all ihrem Unglück finden die starken Frauen aber immer auch wieder ein Stückchen Hoffnung, Freude und Leidenschaft. Helga vertritt ihre Mutter in der Tanzschule und begegnet dort dem Argentinier Armando – ein intimer Tango mit ihm ändert für sie alles. Eva ist inzwischen eine erfolgreiche Galeristin, doch dieser Erfolg basiert auf Erpressung, denn sie hat ihren gewaltbereiten Gatten mit einer Tonbandaufnahme in der Hand. In kreative Arbeit stürzt sich hingegen Monika zusammen mit Freddy: Sie sollen für Sängerin Hannelore Lay (Helen Schneider) einen Song für den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson komponieren…

Die dritte Staffel knüpft ohne Brüche an die Qualität der Vorgänger an: Die detailgenaue Ausstattung sorgt für opulente und atmosphärisch stimmige Bilder, die Inszenierung ist konzentriert und schnörkellos, die Darsteller durchweg überzeugend und das Script wohltuend ausbalanciert. Natürlich sind die Biografien des Schöllack-Quartetts insgesamt ziemlich überfrachtet, da kann leicht mal der Vorwurf fallen, die Story drifte zu sehr in soapige Gefilde. Doch insgesamt will die Reihe als Kaleidoskop der frühen BRD dienen und da ist es mehr als legitim, wenn die Autoren die Fülle typischer Schicksale und privater Dramen jener Jahre auf ihr begrenztes Figurenpersonal verdichten.

Ein Qualitätsmerkmal ist zudem, dass trotz vieler emotional aufgeladener Momente die Kitsch-Klippen souverän umschifft werden. Die bereits erwähnte Tanzszene mit Helga und Armando zum Beispiel ist federleicht inszeniert und wunderbar gespielt. Da braucht es keine Worte, nur die Mimik von Maria Ehrich, deren anfängliches Misstrauen gegenüber dem Tangolehrer sich langsam in ein strahlendes Glück verwandelt.
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Cast und Crew von "Ku’damm 63 (1)"

Cast

Monika Franck
Sonja Gerhardt
Caterina Schöllack
Claudia Michelsen
Helga von Boost
Maria Ehrich
Eva Fassbender
Emilia Schüle
Freddy Donath
Trystan Pütter
Joachim Franck
Sabin Tambrea
Wolfgang von Boost
August Wittgenstein
Fritz Assmann
Uwe Ochsenknecht
Dr. Jürgen Fassbender
Heino Ferch
Hannelore Lay
Helen Schneider

Crew

Regie:
Sabine Bernardi