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Der Alpinist
Von einem, der auszog, auf die Dächer der Welt zu klettern: Ein Filmteam folgt dem Freeclimber Marc-André Leclerc in dieser atemberaubend gedrehten Dokumentation bei seinen halsbrecherischen Abenteuern
Der Faszination, die darin besteht, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, sind schon einige Filmemacher nachgegangen. Aber erst nach dem sensationellen Erfolg der Dokumentation „Free Solo“ (2018), die mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, ist der Sport endgültig kinoreif geworden. Dabei hilft den Regisseuren die stetige Weiterentwicklung der Aufnahmetechniken, um möglichst imposante Bilder einzufangen. Wo man früher noch für viel Geld einen Hubschrauber für Impressionen aus der Luft buchen musste, lässt man heute in wenigen Minuten einfach eine kompakte Drohne steigen.
Doch eine packende Geschichte steht und fällt immer auch mit den Personen, die im Fokus stehen. Und manchmal braucht es Zeit, um mit ihnen warm zu werden. So wie im Fall von „Der Alpinist“. Marc-André Leclerc ist ein Aussteiger, der seine Erfüllung im Besteigen von Bergen gefunden hat. Er ist dabei meistens allein und ohne sicherndes Zubehör unterwegs. Dennoch war er bereit, sich für die Dokumentation von einem Drehteam begleiten zu lassen. Bis zu dem Punkt, an dem er ohne vorherige Absprache allein losgeht und für die Regisseure unerreichbar bleibt.
Jeder Kletterer beantwortet die Frage nach dem Grund für die lebensgefährliche Faszination anders. Leclerc erscheint zunächst wie ein Freak. Ein Mann, der bei der Ausführung seines Hobbys weniger Angst und Stress, sondern vielmehr Respekt vor der Natur empfindet und dabei in der Einsamkeit der Stille mit sich selbst im Reinen ist. Das Extreme als Meditation.
Und je länger sich der Film mit ihm beschäftigt, desto deutlicher und verständlicher werden seine Sehnsüchte und seine Begeisterung für diesen Kamikaze-Sport. Nach einiger Zeit hat man einen Zugang zu ihm gefunden, ist nah dran und freut sich mit ihm über eine weitere erfolgreiche Besteigung und leidet gleichzeitig mit, wenn die Stimmung kippt. Doch Marc-André Leclerc ist nicht der einzige Grund, weshalb man sich „Der Alpinist“ ansehen sollte.
Die wunderschönen und im wahrsten Sinne großen Bilder der Landschaften, in denen sich die Kletterer austoben, sind faszinierend und gehören auf die Kinoleinwand. Besonders dann, wenn die Kamera die Weite der Berge einfängt und man die Abenteurer in den Felsspalten suchen muss. Dabei lassen die Regisseure atemberaubende Kletterszenen ohne Voiceover und Musik für sich allein sprechen. Durch das pure Atemgeräusch und das Klirren der Pickel auf dem eisigen Untergrund werden die dramatischen und bewegenden Spannungsmomente förmlich greifbar. Diese intensive filmische Auseinandersetzung wird selbst langjährige Kletterer staunen lassen.
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Cast und Crew von "Der Alpinist"
Cast
- Marc-André Leclerc
- Brette Harrington
- Alex Honnold
- Reinhold Messner
- Barry Blanchard
Crew
- Regie:
- Nick Rosen, Peter Mortimer,