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Das Herz ist ein dunkler Wald

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DE | 2007 | 86 Min. | FSK: 12
Bewertung:
TOP BEWERTET:
So werden Highlights gekennzeichnet, wenn sie von der TVSpielfilm-Redaktion einen und eine IMDb-Bewertung von über 7,0 erhalten haben.
Meinung der Redaktion:
Bewertung durch unabhängige Film- und Serienexperten von TVSpielfilm.
IMDb:
Bewertung von Nutzern der Film- und Seriendatenbank IMDb auf einer Skala von 1 bis 10. Sie gilt als Indikator für die Beliebtheit und Qualität.
Meinung der Redaktion
  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik

Faszinierend-verstörendes Reihenhaus-Märchen

IMDb-Bewertung:
6,4
/10

Eine Frau stellt fest, dass ihr Mann in derselben Stadt eine zweite Familie hat.

Ein gewöhnlicher Morgen in einem Einfamilienhaus mitten in der Stadt. Marie (Nina Hoss) und Thomas (Devid Striesow) frühstücken mit ihren Kindern, dann eilt Musiker Thomas zur Probe. Versehentlich ohne Geige. Marie fährt ihm mit dem Instrument hinterher – und findet ihn schließlich einige Straßen weiter in einem anderen Haus, an einem anderen Frühstückstisch. Mit Frau und mit einem fremden Kind, das ihn Papa nennt. Marie ist geschockt, irrt wie betäubt durch eine Parkanlage. Diesem Mann hat sie ihre eigene Karriere als Musikerin geopfert. Betrunken ruft sie Thomas an, was nur zur Folge hat, dass dieser ihr den psychologischen Notdienst ins Haus schickt. Aus Sorge um die Kinder. Um eine Aussprache zu erzwingen, folgt sie ihrem Mann zu seinem nächsten Auftritt – einem lasziven Kostümball in einem Schloss im Wald.
Nicolette Krebitz, den meisten Zuschauern eher als Schauspielerin („bandits“) bekannt, ist mit ihrer zweiten Regiearbeit ein erstaunlicher Film gelungen. Menschen, deren Verstand sich nach traumatischen Erlebnissen allmählich zersetzt, sieht man auf der Leinwand häufiger. Aber selten fühlt sich das so echt und so eigenartig vertraut an wie in diesem Fall.
Sanft, aber unaufhaltsam verwandelt sich die bürgerliche Wohngegend in eine irreale Zauberlandschaft. Ein banaler Großstadtpark wird zum unbekannten Märchenwald. Statt auf Effekte setzt Krebitz dabei auf eigene Stilmittel, die sie zusammen mit ihrem Produzenten, dem Regisseur Tom Tykwer entwickelt hat. Die Protagonisten unvermittelt auf einer leeren Theaterbühne sprechen zu lassen, ist eine tolle Idee. „Das Herz…“ folgt dem uralten Medea-Mythos. Dessen Ende wirkt hier zwar enttäuschend übertrieben, kann diesem ungewöhnlichen Film aber nicht wirklich schaden.
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