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Mord als Hobby

Dexter

Was für ein netter Kerl: Auch im größten Stress hat Dexter Morgan für jeden noch ein Lächeln übrig, dabei könnte man bei seinem Job leicht zum Menschenfeind werden.

Als Spezialist für Blustspuren untersucht Dexter für die Polizei von Miami einen Mordtatort nach dem anderen. Ein Menschenfeind ist er nicht, aber ein Menschenjäger. Den Verbrechern, die durch das System geschlüpft sind, spürt er auf eignene Faust nach und bringt sie zur Stecke. Dann ist er wirklich in seinem Element: fröhlich und gekonnt zerlegt er seine Beute und beseitigt alle Spuren, schließlich ist er Spezialist für Tatorte.

Doppelleben als Polizeiermittler und Serienkiller

Dexter Morgan ist ein Monster. Einen zwanghaften Serienkiller kann man nicht anders nennen. Und er bezaubert: Seinen Kollegen bringt er Gebäck mit, seiner Schwester steht er immer mit Rat und Tat beiseite und seine Freundin behandelt er zuvorkommend. Dexters ständiges Bemühen, dazu zu gehören, macht ihn sympathisch. Mit seinen inneren Monologen über die Menschheit wickelt er uns Zuschauer um die Finger. Sehr schnell sind wir bereit, seine Handlung gut zu heißen, schließlich erwischt es nur diejenigen, die es verdient haben: Kinderschänder, Organhändler, der Abschaum der Gesellschaft. Dexter Morgan ist ein Monster, ein reinliches Monster jedoch, dass den menschlichen Müll entsorgt, ein bezauberndes Monster, das unseren Sinn für Moral und Gerechtigkeit mit einem Lächeln auf den Kopf stellt.

Mörder jagt Mörder

In Miami gibt es darüber hinaus noch abscheulichere Monster: Ein Serienkiller hinterlässt völlig blutleere Leichen, zerstückelt, die Einzelteile am Fundort drapiert. Ein Mörder, der noch rätselhafter ist als Dexter, der seine Spuren noch besser zu verwischen weiß - welch eine Herausforderung. Und so jagt ein Monster das andere ...

"Dexter" lebt vom Schauspiel seines Hauptdarstellers Michael C. Hall (David Fisher in "Six Feet Under - Gestorben wird immer"), der die bltugie (für manche Zuschauer vielleicht zu blutige) Geschichte mit Freude am Sarkasmus ausbalanciert, sodass die Figur Dexter wie auch die Mordfälle trotz allen Humors beklemmend bedrohlich bleiben. Die Serie folgt in ihrer ersten Staffel dem Roman "Des Todes dunkler Bruder" von Jeff Lindsay und profitiert davon, das Dexters Monologe aus der Vorlage zugunsten sprechender Bilder gekürzt und die manchmal nur eilig hingeworfenen Nebenfiguren durch gute Schauspieler aufgewertet wurden.

Fazit: Eine schöne Abwechslung im Serieneinerlei. Morbid, manchmal ziemlich blutrünstig und daher nichts für schwache Nerven.

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