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Anti-Weihnachtsfilme: Schluss mit Besinnlichkeit

Anti-Weihnachtsfilme: Schluss mit Besinnlichkeit
Bad Santa

Na, auch genug von aufgesetzter Harmonie, Konsumterror und Jingle Bells-Berieselung? Höchste Zeit für Filme, die radikal mit dem Mythos des friedlichen Geist der Weihnacht aufräumen.

Bad Santa (2003)
Ein moderner (Anti-)Weihnachtsklassiker: Willie (Billy Bob Thornton) ist ein übellauniger Hurenbock mit einem Scheißjob: In Kaufhäusern gibt er den Weihnachtsmann - aber nur, um im Schutz der roten Robe den Tresor zu plündern. Doch dann bringt ein dicker Junge Knecht Rüpel aus der Spur... Ein Film wie ein Straßenköter, der an den Weihnachtsbaum pinkelt. Nach einer Idee der Coen-Brüder ("The Big Lebowski").
No Panic - Gute Geiseln sind selten (1994)
Kein gutes Weihnachten für den Juwelendieb Gus (Denis Leary): Er aktiviert den Alarm, wird gefilmt, mit Katzenpipi besprüht und vom Komplizen im Stich gelassen. Die einzige Lösung: eine Geiselnahme. Doch seine Opfer (Kevin Spacey, Judy Davis) entpuppen sich als eine wahre Heimsuchung: Von friedlichen Weihnachten halten sie nämlich nichts, ihre Streitereien lassen sie nicht einmal am Festtag pausieren...

Ätzend, unflätig, hämisch - echt schräge schwarze Komödie
Single Bells (1997)
Kevin Spacey in "No Panic - Gute Geseln sind selten"
Der deutschsprachige Beitrag zum Thema, alle Jahre wieder(holt): Pünktlich zum Fest hat sich die resolute Agenturchefin Kati (Martina Gedeck) mit ihrem Freund Jonas verkracht. Sie will plötzlich heiraten und Kinder kriegen er möchte seine Unabhängigkeit bewahren. Das Ende vom Lied: Statt mit Jonas über die Feiertage nach Mauritius zu fliegen, fährt Kati zu ihrer Schwester aufs Land. Andere Verwandte haben dieselbe Idee, und so landet Kati im Schoß ihrer Lieben. Bald entbrennt der unvermeidbare Familienkrieg... Regisseur Xaver Schwarzenberger ("Krambambuli") untergräbt jeden Ansatz zur Idylle mit sarkastischem Humor. 2000 folgte die Fortsetzung "Oh, Palmenbaum".
Gremlins (1984)
Gremlins - Kleine Monster
Augen auf beim Geschenkekauf! In Joe Dantes bissiger Abrechnung mit dem weihnachtlichen Konsumterror verwandelt sich ein niedliches Plüschtier in ein kleines Monster. Neben den Wichteln punktet der Film bei Weihnachtshassern mit einer bitterbösen Geschichte über einen Familienvater, der als Weihnachtsmann verkleidet im Kamin stecken bleibt. Was erst zu spät durch massive Geruchsentwicklung auffällt...
Black Christmas (1974)
Schwarze Weihnachten erwartet die Studentinnen eines kanadischen Colleges: Während der Weihnachtsfeier im Wohnheim meuchelt ein Unbekannter ein Mädchen nach dem anderen...

Legendärer Proto-Slasher (vier Jahre vor "Halloween"!) von Bob Clark, der sich zehn Jahre später wohl beim Christkind rehabilitierten wollte und mit dem nostalgischen "Fröhliche Weihnachten" einen positiven Festtagsklassiker schuf.
Christmas Evil (1980)
"I Saw Mommy Kissing Santa Claus" heißt es in enem amerikanischen Christmas Song. Der kleine Harry verliert seine Unschuld, als er beobachtet, wie sein als Weihnachtsmann verkleideter Vater seine Mutter begrapscht. Als Erwachsener hält sich Harry für den einzig wahren Santa Claus, der alle bestrafen muss, die den reinen Geist der Weihnacht besudeln.

"You Better Watch Out" (Alternativtitel) gilt als einer der vielen Santa-Slashern, ist aber tatsächlich ein sträflich unterschätzter, etwas plakativer, aber nicht doofer Psychothriller.
Stille Nacht - Horror Nacht (1984)
Nachdem er als Kind miterleben musste, wie seine Eltern von einem als Weihnachtsmann verkleideten Verbrecher ermordet wurden, macht sich Billy als Erwachsener ebenfalls im Santa-Dress auf, unartige Mitmenschen mit dem Hackebeil zu bestrafen.

Nur einer von dutzenden Horror-Streifen mit einem mörderischen Santa Claus, aber der berüchtigtste von allen. Zog laute Proteste, aber auch vier Sequels nach sich.
Jack Frost (1997)
Was Weihnachtsmänner können, können Schneemänner schon lange: Nämlich sich sinnlos durch den Winter zu morden. Ein Serienkiller verwandelt sich durch einen Chemieunfall in einen Schneemann - und mordet in neuer Gestalt munter weiter... Schwarzhumoriger Trash, der schamlos aber vergeblich darauf spekuliert, ein Kultfilm zu werden.
Dead End (2003)
An den Feiertagen die liebe Verwandtschaft besuchen zu müssen, kann der reine Horror sein. Für die Familie Harrington kommt es gar nicht erst soweit: Die Fahrt dahin gerät nämlich zu einem surrealen Alptraum, aus dem es scheinbar kein erwachen gibt... Kleiner, feiner Indie-Horror mit schwarzem Humor.